28.12.13, 8:00 Uhr, Jebha

Kaum ist die Sonne aufgegangen kehren die Sardinenfischer mit vollen Kisten zurück von ihrem nächtlichen Fang. Nun ist Hektik angesagt, viele Arbeitsschritte werden zugleich ausgeführt. Das wichtigste: die hochbeladenen Kisten mit den Sardinen in Eis packen und in die Transporter füllen. Andere bedienen die große Winde und ziehen die Netze durch, damit sie überprüft und repariert werden können. Schon sitzen einige Fische mit flinken Händen am Boden und bessern mit großen Stichen die Löcher aus, andere fädeln die Schwimmer neu auf. Dazwischen laufen kleine Jungs und picken alle Sardinen auf, die sich noch in den Netzen verfangen haben. Die dürfen sie mit nach Hause nehmen für ein Mittagsmahl. Und natürlich laufen zwischen all der Hektik auch Zuschauer umher, oder Restaurantbesitzer, die für ihre Küche einkaufen. Ich bin die einzige Touristin und es ist erstaunlich, wie freundlich alle sind. Keiner ist genervt, schimpft mit mir, scheucht mich weg, eher versuchen sie, mir alles zu erklären und als ich einen Jungen mit einer Hand voll Fische fotografieren will, dreht ein Mann ihn noch in meine Richtung. El Jebha gehört wirklich zu den freundlichsten Orten, die ich in Marokko kenne.
jebha_10jebha_12