17.2. Westsahara

Heute geht es von Dakhla zu dem kleinen Zwischenstopp Lamhiriz, da ich erst morgen in Nouahibou verabredet bin. So werden die Etappen nicht zu lang. Die Straße ist traumhaft, schneller als eine deutsche Autobahn, Tempomat auf 120 und dann los. Nur sehr selten muss man bremsen, es ist nicht viel Verkehr.
Wenn ich mir nacheinander die freien Stellplätze hier anschaue komme ich zu dem Schluss, dass die Westsahara ganz zu Unrecht stiefmütterlich behandelt wird. Die Wohnmobilfahrer haben hier untrüglich die schönsten Plätze bereits entdeckt und es gibt sicher noch viel mehr, wenn man denn nur sucht. Ich war nur einmal, im Jahr 2007, in diesem äußersten Zipfel und hatte mir viel zu wenig Zeit genommen. Auch heute habe ich zu wenig. Aber die werde ich immer haben, denn ich habe ja nicht mein Schlafzimmer im Rücken und muss schauen, wo ich schlafe. Es gehen immer wieder kleine Straßen zu Fischerdörfern an der Küste und das ist immer wieder ein Erlebnis. Und die weiße Flotte steht schon da, allerdings nur Franzosen und Italiener. Auch hier in Lamhiriz ist ein solches Fischerdorf, und da rollt doch tatsächlich ein Boot zum Meer.

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Ich wollte eigentlich im Hotel Barbas schlafen. Es wurde 2007 gerade umgebaut und ich war gespannt auf die neuen Zimmer mit Bad. Aber zunächst kam ich an der 1. Tankstelle an und an dem kleinen Hotel dort. Ein einfaches Zimmer ohne Bad kostet für eine Person 80 Dirham und ist erstaunlich sauber, es gibt sogar Tisch, Stuhl und Steckdose. Da ich heute schon früh angekommen bin und die Zeit zum arbeiten nutzen will, ist mir das gerade recht. Dennoch schaue ich mir Barbas an. Wunderschön, kühl und freundlich. Und viel leiser als das kleine Etoiles. Aber … das Wi-Fi verbindet sich nicht mit meinem Gerät, Authentizierungsfehler. War auch schon in Dakhla so. Aber im Billighotel geht es ohne Probleme. Also bleibe ich dort. Und sitze nun schon seit 5 Stunden bei der Arbeit, ohne Pause. Beneidet mich noch mal einer? Vor meinem Fenster ist es ganz schön laut. Man kann es hier auch nur im Winter aushalten, im Sommer wäre es viel zu heiß. Ich will heute Nacht das Fenster zu machen, denn die LKW dröhnen ganz schön.
Aber das Flair ist toll. Hier ist man richtig in der Sahara. Als ich heute Mittag ankam aß ich ein Kamel-Tajine, sehr lecker. Dann kam ein Pickup angefahren, darauf 4 Kamele, noch lebend. Die machten einen ganz schönen Lärm, war das ein Protest gegen mich?

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Und morgen früh dann zur Grenze. Mir graut es schon davor. Bestimmt stehen da schon lange Schlangen. Eben fuhren 7 italienische Wohnmobile vor, die kommen auch sicher heute nicht mehr durch.