23.12.2013

23.12.13
Der Abfahrtstag hätte nicht besser gewählt sein können. Montag vor Heiligabend, die meisten Leute haben schon Urlaub und wer in Urlaub fahren wollte, hat das schon am Wochenende getan. Der Verkehr ist angenehm leicht, die Witterung milde und es nieselt höchstens mal. Kurz nach Beçancon reißt der Himmel sogar auf, es ist sonnig und 14 Grad warm. Um 15 Uhr geht es an Lyon vorbei ohne Stau. Was will man mehr für Dezember.
Der Plan ist, bis zu einem mir in angenehmer Erinnerung bleibenden Routière in der Nähe von Montelimar zu fahren und dort zu übernachten. Um 16:45 treffe ich nach 850 km dort bei blauem Himmel ein. Die Tankstelle daneben bietet Diesel für 1,28 Euro. Ein Zimmer mit Abendessen und Frühstück kostet 37 Euro, das ist unschlagbar. Und dennoch, der Tag ist noch hell und ich könnte doch noch so einige Kilometerchen hinter mir lassen. In dem Moment, in dem ich weiter fahre, weiß ich, dass dies die falsche Entscheidung ist. Denn natürlich habe ich auch bis 18 Uhr nichts ähnliches mehr am Wegesrand gesehen. Aus Verzweiflung stoppe ich bei Hotels, das erste zu 47 Euro verschmähe ich, das zweite kostet schon 70 Euro. Also immer weiter. Ich gebe auf und fahre wieder ein Stück Autobahn. Denke an meine Bekannten in Narbonne, bei denen ich letztes Jahr auf der Anreise übernachtet habe. Ich würde ja so gerne … aber es geht nicht. Morgen ist Heiligabend, da kann man einfach nicht so hereinschneien.
Dann ein letztes Aufbäumen, kurz vor Narbonne verlasse ich noch einmal die Autobahn, um zumindest etwas zu essen, und da leuchtet ein Schild: Routière, Hotel und Restaurant. Ich trau meinen Augen nicht und halte sofort.
Aber leider, leider, der Wirt sagt mir, dass er schon lange keine Zimmer mehr anbietet. Nun, ich hatte mich ja schon vorher entschieden, dass ich nur was essen will und dann ein paar Stunden in meinem Wagen schlafe. Also parke ich den Disco neben den LKW und gehe hinein.
Vorspeise Leberpastete, die liebe ich. Hauptgang absolut zähes Steak. Französische Küche? Naja, nicht immer perfekt. Der Rose und der Käseteller danach dagegen sind gut. Auch die Tarte au Citron durchaus genießbar. Meine Hände zittern als ich das Glas halte. Immerhin bin ich 1100 km am Stück gefahren.