Biken bis der Rücken bricht

Sobald das Küchenproblem endlich gelöst war zog es mich wieder hinaus in die Natur. Zwar ist mein Rücken ziemlich kaputt, tut immer noch weh, aber Radfahren geht, nur auf und ab steigen ist schwierig. Muss man halt sitzen bleiben. Es geht mir weniger um das Radfahren an sich, als um die Erkundung der Bike Trails. Ist ungefähr so wie meine Recherche in Marokko für mein Reisehandbuch, die mir unheimlich viel Spaß macht. Für Marokko ist daraus ein Buch entstanden und auch hier kann ich nicht anders als ein Buch zu schreiben, auch wenn es niemals veröffentlich werden wird. Aber für mich selbst ist es hilfreich. Hier bekommt man kaum eine komplette Übersicht über die Trails, was auch daran liegt, dass sie sehr neu sind. Also muss ich selbst los. Habe gerade den Spring-to-Spring Trail fertig gestellt, es sind nur 40 km, aber ich brauche dafür doch mehrere Tage. Das liegt vor allem daran, dass es hier keinen öffentlichen Transport gibt. Ich muss also jede Strecke, die ich erkunde, auch wieder zurück fahren. Und oft ist es auch schwierig, am Beginn des Trails zu parken, genau diese Dinge gehören dann eben in mein Biker-Handbuch. Und dafür muss ich jeweils von meinem Wohnort Port Orange bis an den Ausgangspunkt des Trails fahren, was oft weit ist. Aber gerade das wird mir hier leicht gemacht. Es ist einfach ein Vergnügen, hier auf den Straßen zu fahren und genau das, was mich Deutschland hassen lässt. Was es hier alles NICHT gibt. Radarkästen zur Geschwindigkeitskontrolle zum Beispiel, die mich in Deutschland, aber auch in Frankreich an jeder Ecke verfolgen und mir immer ein schlechtes Gewissen erzeugen, obwohl ich auf eine korrekte Geschwindigkeit achte. Aber neulich habe ich aus Frankreich einen Knollen geschickt bekommen. 40 Euro weil ich 91 in einer 90er Zone gefahren bin. Ja, das ist Raserei und ich schäme mich. Hier in Florida gibt es das nicht. Kästen sowieso nicht und mobile Kontrollen auch eher selten. Auch keine Rotlichkameras an Ampeln. Ich kann hier in Ruhe auf den Straßen fahren ohne schlechtes Gewissen. Dann der nächste Punkt, die breiten, gut ausgebauten Straßen und der relative wenige Verkehr. Natürlich gibt es eine Geschwindigkeitsbegrenzung, aber damit komme ich gut zurecht und bin am Ende schneller am Ziel als bei uns, ich kann die Speed Control eingeben und der Wagen gleitet sachte dahin mit der geforderten Geschwindigkeit. Geht im hektischen deutschen Verkehr überhaupt nicht. Und dann die Treibstoffpreise. Im Augenblick haben wir gerade einen Tiefpunkt mit 2,04 $ pro Gallone (3,78 l), da macht Autofahren Spaß. Natürlich auch mit den wirklich großen Parkplätzen, wo man nicht viel rangieren muss. Deutschland will immer mehr das Autofahren den Menschen verbieten, verbietet damit aber auch Lebensfreude und Komfort. Kein Wunder, dass ich weniger und weniger Zeit in Deutschland verbringe, es macht mir hier einfach mehr Spaß.

Hier kommt ein Video von meiner Recherche der Bike Trails:

Und hier  heute am 1. Weihnachtstag meine Grüße an alle Freunde: