Das Leben bleibt spannend

Zunächst einmal: was bin ich froh, wenn die Weihnachtstage endlich vorbei sind. Dauernd wird man mit Wünschen wie besinnliche Feiertage zugeschüttet. Ich mag mich nicht besinnen und ich feiere lieber im Kayak auf dem Wasser. Ich bin nicht religiös und habe mit Weihnachten nichts im Sinn, und schon gar nicht braucht mich jemand zu bedauern, weil ich doch so alleine bin. Ich bin gerne allein und habe damit bestimmt ein viel ausgefüllteres Leben als viele andere in trauter Zweisamkeit. Also bitte verschont mich mit Wünschen. Und ja, ich habe dann schließlich doch Wünsche ausgesendet, weil man es von mir erwartet, aber ich tue das nur sehr halbherzig. Warum soll ich mich gerade an Weihnachten an die anderen erinnern, kann ich doch viel besser das ganze Jahr über tun.

Hier mein xmas-Video

https://youtu.be/I2JrDrSnq80

Am Freitag war also mal wieder eine Aktion von Explore Volusia angesagt. Diesmal ging es biken in den Doris Leeper Park. Den kenne ich gut, ist er doch in meiner Nachbarschaft. Und auch den Bike Trail kenne ich. Er ist richtig hart. Kein Asphalt, dafür geht es über Stock und Stein, d.h. eher über querliegende Wurzeln, die richtige Treppenstufen bilden. Da ich noch nie das Bedürfnis hatte, über Treppen zu fahren, hatte ich eine Alleinerkundung abgebrochen. Aber mit der Gruppe muss das natürlich sein. Der Pfad ist sehr schmal, daher ist alles nur in einer Richtung zu fahren, es ergibt sich eine Rundfahrt von etwa 12 km. Als wir uns am Parkplatz sammelten wurden gerade auch Pferde für einen Ritt fertig gemacht, denn der Park, und viele andere in Florida, bietet natürlich auch Reiterwege. Wegen der Schwere des Trails ließ ich meinen Rucksack im Auto und nahm nur Kamera und Autoschlüssel mit.

Es war eine nette Gruppe von 8 Personen und eine davon, die zum erstenmal dabei war, hatte ebenso wie ich Zöpfe. Daher begrüßten wir uns gleich mal nett. Sie heißt Carla. Es ging schon gleich ziemlich heftig los, einmal nahm ich eine Kurve zu knapp und fiel hin, aber das ist nicht schlimm, das Laub ist weich. Ich hätte mir so gerne die schöne Landschaft in Ruhe angeschaut, aber das geht hier nicht. Dieser Trail wäre ein Leckerbissen für meinen radfahrenden Sohn Brian, aber für mich schon etwas schwer. Aber die Gruppe ist nett, Trey mit zwei vorausfahrenden Spezialisten ließ immer wieder anhalten und wartete auf uns, ich war im Mittelfeld und auch hinter mir hatten die Leute durchaus zu kämpfen. Nach 4 km kamen wir dann am schönen Aussichtspunkt an. Ich griff zur Kamera für ein Erinnerungsfoto, tastete routinemäßig meine Taschen ab und schrie auf! Der Autoschlüssel war weg.

Da gibt es nur eins: zurücklaufen auf dem engen Trail und suchen. Vielleicht ist der Schlüssel bei dem Sturz aus der Tasche gerutscht. Carla bot sich sofort zur Begleitung und Mithilfe an. Nun ist das ja gar nicht einfach, dieser enge Pfad schlängelt sich in unzähligen Kurven durch den Wald und die Biker rechnen natürlich nicht mit Gegenverkehr. Ich rechnete mit wilden Beschimpfungen. Aber erstens waren nicht all zu viele unterwegs, und dann waren sie sehr verständnisvoll. Wir gingen ja auch ganz langsam, konnten immer rechtzeitig ausweichen, suchten und suchten, und fanden ….

Nichts!

Man müsste sich so ein Metallsuchgerät besorgen, aber die Strecke ist immerhin 4 km lang und ich glaube am besten ist es, mir einfach einen neuen Schlüssel machen zu lassen. Zum Glück habe ich das im letzten Jahr getan, beim Kauf des Wagens gab es nur einen Schlüssel, wenn ich jetzt keinen Ersatz hätte stände ich ganz schön dumm da.

So fuhr mich Carla also noch nach Hause, um den Ersatzschlüssel zu holen und das gab uns Beiden eien gute Gelegenheit, uns kennen zu lernen. Sie ist in meinem Alter, ebenfalls alleinstehend und sehr sportlich, hat lange in Südamerika gelebt und ist ebenso weltoffen wie ich. Zum Dank schenkte ich ihr mein Alibuch und wir haben uns für heute zum Kayakfahren verabredet.