Djebel Sarho – aller guten Dinge sind drei

Schon seit einiger Zeit war bekannt, dass die wunderbare Strecke über den Djebel Sarho asphaltiert werden sollte. Das gefällt nicht jedem Touristen, Pistenfahrer haben diese Route geliebt wegen der wunderbaren Felslandschaft, und sobald eine Straße hindurch gebaut wird, ist die Landschaft nicht mehr die Gleiche, es wird immer eine Einbuße geben. Also wollte ich schon im letzten Jahr eine Alternative finden. Es war im April, als ich in Skoura erfuhr, dass es eine Piste direkt nach Nekob geben sollte. Aber ich hatte ja keinerlei Infos, keine GPS-Punkte und in der Karte war sie auch nicht drin. Aber ich fuhr. Kam zu dem Minenstädtchen Bou Skour und hier wurde es verwirrend. Es sind einige Abbaustätten in der Nähe und daher viele Pisten. Aber nach einiger Suche kam ich in etwa in die richtige Richtung und wurde durch wirklich wundervolle Landschaft belohnt. Die Piste war schwierige Felspiste, aber das suchen 4×4-Fahrer ja. Nur kam ich nie nach Nekob. Viel Fragen konnte man nicht, denn Bewohner sind äußerst selten und Verkehr ist schon gar keiner. Schließlich erreichte ich irgendwo zwischen Tamnougalt und Tansikht die Asphaltstraße und konnte dann ja Nekob erreichen, wenn auch mit Umweg.

Im September des gleichen Jahres war ich wieder in Marokko und diesmal wollte ich es von Nekob aus versuchen. Ibrahim in der Auberge Bassou sagte, die Piste ist sehr gut, ich käme sogar mit einem PKW dort weiter. Aber GPS-Punkte gab es immer noch nicht. Ich kam zu der Einfahrt zu einer Mine und einer Kreuzung davor, es gab sogar Wegweiser, aber nicht nach Skoura. Schließlich entschied ich mich aufgrund der Richtung für eine Piste. Dazu muss ich anmerken, dass in den Navigationskarten keine dieser Pisten eingezeichnet ist, hier sind wir im Niemandsland. Ich fuhr und fuhr, bis es nicht mehr weiter ging. Ich kam zu einem Wasserlauf, den konnte ich zwar überqueren, aber dahinter war die Piste abgebrochen, nichts ging mehr. Nach meinem Navi hätten es in direkter Linie nur 8 km nach Bou Skour sein sollen, aber es war einfach kein Durchkommen. Ich erinnerte mich, dass ich mal einen Wegweiser nach El Kelaa gesehen hatte und fuhr dorthin zurück. Und tatsächlich kam ich irgendwann auch auf die Hauptstraße bei El Kelaa und konnte weiter nach Skoura. Wieder nur mit Umweg, wieder nur schwierige Felspiste, wenn auch wunderschön. Absolut nicht, was mir versprochen war.

Nun hatte ich aber Waypoints von der einen Seite und der anderen, nur dazwischen war unklar. Jan Cramer ist auch ein Marokkofan, bereist das Land aber mit dem Fahrrad. Er fragte mich nach der Piste, ich gab ihm alle Infos, und er konnte dann die richtige Piste finden und gab mir den Track. Und diesmal war also der große Tag. Wieder fuhr ich die Piste ab Skoura und dank Jan wusste ich, dass ich schon vor Bou Skour links abbiegen muss. Das wurde mir dann unterwegs von einem entgegen kommenden Fahrer bestätigt. Und ich war erstaunt, wie gut diese Piste ist, hier kommen sogar PKW durch. Was natürlich nicht heißt, dass welche unterwegs waren. Ich fand nur vier gestrandete Minen-LKW. Einer hatte eine Panne, die anderen halfen. Aber ich kam ungehindert durch. Nach 100 km in 3 Stunden, was eine super Zeit für eine Piste ist, war ich in Nekob und hatte es endlich beim dritten Anlauf geschafft. Einmal falsch abgebogen und alles ist hin.