Kindheitserinnerungen

Es gefällt mir so gut in meiner Höhle, dass ich spontan einen Tag angehängt habe. Am Vormittag lief ich hinunter zum Ort und bestellte mir in einer Bar Kaffee und ein Croissant. Auch da kam es wieder hoch. Ich sah mich mit meinen Eltern in den 50ern in spanischen Bars, wo der Boden mit Sägespänen bedeckt war und die Gäste alles auf den Boden warfen, Zigarettenstummel, Olivenkerne, alles ging hinab. Hier am Morgen waren es nur die Servietten und die Zuckerbeutelchen, aber es ist halt Tradition in Spanien, dass man alles einfach auf den Boden wirft. Für meine zwei Kaffee und das Croissant bezahlte ich gerade mal 2,50 Euro, hier lebt es sich echt günstig. Gestern Abend hatte ich mal google bemüht, wegen dem Flamenco in den Zigeunerhöhlen. Und tatsächlich, ich habe es gefunden, das Internet weiß einfach alles. Aber es war nicht in Guadix, es war in Granada, dort im Ortsteil Sacramento gibt es auch Höhlen, und die Zigeuner zeigen noch heute dort ihre Shows. Da kam alles wieder zu mir zurück. Ja, wir waren in einem Hotel in Granada, normal machten wir immer Camping, damals noch mit Zelt, Wohnwagen gab es in den 50ern nicht. Aber Granada hatte keinen Campingplatz, dafür viele Kathedralen, die mein Vater besichtigen musste und natürlich die Alhambra. Und eines Abends gingen wir zu der Flamenco-Show. In Erinnerung blieb mir auch, wie unglaublich spät man dort aß, für uns Kinder viel zu spät, wir machten ja nicht wie die Spanier Siesta, es war so gegen 22 Uhr, als das Abendessen im Hotel serviert wurde, und was auch für mich ganz besonders in Erinnerung blieb, ist, dass wir alle nach dem Essen eine Schale mit Wasser bekamen, um unsere Finger zu waschen.