Tarifa, 25.12.

Noch 230 km bis Tarifa.

Starker Regen war vorhergesagt, starker Regen kam. Wind bis 30 km/h war vorausgesagt, orkanartige Sturm kam. 5 km vor Tarifa Nebel. Was wird mit der Fähre?

Im Hafen dann wartende Autos, besetzte Schalter. Nächste Abfahrt: 00 Uhr.

Heute geht nichts mehr. Also hab ich mir ein Zimmer gesucht, gleich gefunden, und Gelegenheit, mir endlich mal Tarifa anzusehen. Ein hübsches Örtchen. Zwar hat vieles heute am 1. Weihnachtstag zu, aber trotz dem Wind und Regen ist es ganz nett.

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Später:

Was für ein Abend. Ging am Abend raus, um vielleicht in eine Tapas Bar zu gehen. Aber ich bin ein kommunikativer Mensch und hier sitzen und reden nur Spanier. Das kann ich nicht. Also zurück zum Hotel, gleich daneben ist auch eine Tapas Bar. Ich ganz vorsichtig hinein, im langsamen Schneckengang hab ich mich bis zum Büffet gewagt, einige Tische besetzt und von einem klingen deutsche Worte.

Scheu darf man nicht haben auf Reisen, also ich die drei Leute sofort angequatscht und ich durfte mich an den Tisch setzen. Super Leute, das Gegenteil von dem langweiligen Umfeld, das ich zuhause so kenne. Zwei Frauen um die 70, miteinander verheiratet, die eine war früher in Rockmusiktheatern tätig, was ihr einen Gehörschaden eingebracht hat. Die andere Verlagssekretärin. Der dritte ein guter Freund, auch schwul. Alle drei auf dem Weg nach Marokko. Es wurde ein so interessantes Gespräch, eine so lustige Runde, und wir haben uns sehr angestrengt, die Weinfässer für den nächsten Jahrgang zu leeren. Sie leben alle drei in Portugal, wo Doris inzwischen ein Laientheater zusammengebracht, das bis zu 500 Zuschauer hat. Alles in der deutschen Kolonie. Ich soll sie unbedingt mal besuchen kommen.

Gut, dass unser aller Hotel gleich nebenan ist. Und ich bin gespannt, ob morgen um 9 Uhr wirklich eine Fähre im Hafen liegt. Der Wind hat ein wenig nachgelassen. Die drei wollen zur gleichen Fähre.