Warum Florida so schrecklich ist

Für alle die, die zuhause im trüben Deutschland bleiben müssen und mich hier in Florida beneiden, will ich einmal schreiben, wie schrecklich es hier doch ist. Während ihr stressfrei im gemütlichen Büro sitzt und fleißig arbeitet, ist heute bei mir Gartenarbeit angesetzt. Dazu brauche ich zunächst einen neuen Gartenschlauch und komme schließlich mit Pflanzen und sonstigem Krimskrams, aber auch mit 100 $ weniger in der Tasche heim. Während ich im Garten arbeite läuft mir der Schweiß nur so herunter, was wiederum die Brille nicht auf meiner Nase sitzen lässt. Mit dreckigen Händen muss ich sie dauernd hoch schieben und es ist nur gut, dass im Garten kein Spiegel ist. Nach Ende der Arbeit, immerhin noch früh am Morgen, muss ich unter die Dusche. Meine Unterwäsche ist so nass, als würde ich sie gerade aus dem Waschbottich ziehen, und meistens passiert das mehrmals am Tag, manchmal muss ich 3x neue Unterwäsche anziehen. Was natürlich auch die Oberbekleidung betrifft. Die Füße sind absolut schwarz, so was kenne ich aus Deutschland nicht. Die Erde ist hier ganz besonders. Im trockenen Zustand sieht sie wie heller Sand aus, aber in Wirklichkeit bleibt sie tiefschwarz an den Füßen hängen und geht so leicht nicht wieder ab. Natürlich muss dabei der Kühlschrank immer gut mit Wasserflaschen gefüllt sein, das Leitungswasser schmeckt abscheulich, nur gut, dass es kein Pfand gibt.

Und dann der Krach! Da will man mal so richtig schön am Strand spazieren gehen und die Ruhe genießen, aber keine Chance. Das Meer tost so laut, dass man nicht mal telefonieren kann. Hallooo?

Doch das wird ab heute noch getoppt. Das Biketoberfest hat angefangen, und das bedeutet, dass die kommenden 4 Tage Tag und Nacht das tiefe Röhren der Harleys in der Luft liegt.

Und dann der Stress! Man muss zur Gym, man muss zum Strand, die vielen Feste warten, auch die Parks wollen besucht werden, das Kayak will ins Wasser, die Tage sind einfach viel zu kurz.

Ach, wie schön, hier zu sein …