Ich hatte schon vor vielen Wochen in meinem Saharaforum den Menschen, die überlegen, ob sie weiterhin nach Marokko fahren können, um dort zu überwintern, gesagt, dass es im Moment scheint, als sei Marokko eine sichere Insel. Damals hatte ich noch keine Ahnung, von welchen Terroranschlägen und –versuchen Europa überrollt sein wird. Zwar habe ich Angst, etwas zu beschreien, aber im Moment sieht es tatsächlich so aus, als sei Marokko das sicherere Land. Schon im letzten Jahr sind nach den Charlie Hebdo Anschlägen tausende Franzosen überstürzt ausgereist aus Angst um ihr Leben. Das fand ich schon damals kaum verständlich, geschahen diese doch in ihrem eigenen Land. Aber sobald nur irgendwo ein Mensch islamischen Glaubens an einem schlechten Ereignis beteiligt ist, geraten alle anderen unter Generalverdacht. So wie auch ein Wohnungsbesitzer in Taunusstein – ein Franzose – mir sagte, dass er durchaus seine Wohnung an eine Flüchtlingsfamilie vermieten würde, aber nur an eine christliche. Nun habe ich das direkte Beispiel meiner Romafamilie, die offiziell dem Islam angehört, aber die saubersten und ordentlichsten Menschen sind, die ich kenne, während ich von vielen christlichen Familien weiß, deren Zuhause ein einziges Chaos darstellt. Die gefürchteten sogenannten Mietnomaden sind in der Regel Deutsche christlichen Glaubens.