Archiv für den Monat: Oktober 2020

Corona – Gefahr für unser Leben?

Langsam werde ich richtig sauer. Was ist nur los in Deutschland, warum gibt es hier keine sachliche Kritik der Pandemie und der Maßnahmen dagegen? Wer sich kritisch äußert gilt sofort als Verschwörungstheoretiker oder Rechtsradikaler, selbst anerkannten Wissernschaftlern wird ihre Sachkenntnis aberkannt. Mir reicht es langsam. In anderen Ländern darf man durchaus kritisieren, allen voran Österreich. In Servus TV tagt jeden Sonntag das Corona Quartett und ich finde dort gibt es durchaus seriöse Meinungsäußerungen, die nicht nur Angst verbreiten, sondern sehr konstruktiv klingen. Deutschland wird dort immer nur als Negativ-Beispiel erwähnt. Hier bei uns entscheidet nur die Regierung, kritische Stimmen wie der FDP-Vorsitzende Christian Lindner werden sofort abgewürgt und die Personen abgewertet. Den Menschen wird so starke Angst eingejagt, dass sie jeder Maßnahme, die in ihre Grundrechte eingreift, sofort zustimmen und sogar noch mehr fordern. Das lassen tatsächlich vorwiegend Deutsche mit sich machen. Dabei ist die Frage, ob diese Angst überhaupt berechtigt ist. Ja, es sind nun wieder höhere Infektionszahlen. Aber sind diese Menschen überhaupt krank? Sie tragen das Virus in sich, aber es macht sie nicht krank. Und das ist doch eigentlich gut. Wir Bürger haben keine Vergleichszahlen. Niemand hat uns je über die Zahlen zur Grippe informiert. Wieviele tragen hier das Virus in sich, wieviele werden krank. Wir hatten Tote, ja, aber auch nicht mehr als bei Grippe.

Das Covid-19 Virus ist sicher nicht schön, aber es berechtigt nicht dazu, so stark in die Grundrechte einzugreifen. Wenn wir hier unter allen Umständen Tote vermeiden müssen und Intensivbetten frei bekommen sollen, dann müssen wir uns genauso auch mit jeder anderen Lebensgefahr beschäftigen. Aber das tun wir nicht. Die getroffenen Maßnahmen wie Maskenpflicht für Kinder oder Sperrstunden bzw. Schließungen von Unternehmen, dieTotalausfälle für so viele Berufsgruppen tragen auch zu der Gefahr für unser Leben bei. Gegen eine Gefahr kämpfen wir, nehmen dafür aber viele andere in Kauf.

Auch ich habe Ausfälle, aber das ist nicht der Grund, warum ich so denke. Ich habe immer noch ein Einkommen, wenn auch meine Lebensaufgabe dahin ist. Aber die vielen Solo-Selbstständigen wie kleine Reisebüros oder Reiseführer-Verlage, vor allem natürlich die Künstler, denen wurde von heute auf morgen alles entzogen. Und ich finde, das Virus ist als Begründung dazu nicht ausreichend.

So oft höre ich, haben denn die Menschen die frühen Bilder aus Italien und Spanien vergessen? Nein, ich glaube nicht, dass wir diese vergessen haben. Wir schätzen sie nur anders ein. Das waren schlimme Zustände am Anfang der Pandemie in Ländern, die nicht darauf vorbereitet waren. Deutschland war nicht betroffen, unser Gesundheitswesen, das durchaus Kritik verdient, hat es geschafft. Warum sollten wir es also heute nicht schaffen, wo wir doch so viel mehr über die Krankheit wissen. Macht die Menschen bitte nicht kaputt!

Kleidermarkt in Ighzer

Heute haben wir ein gutes Geschäft gemacht. Wir haben uns den Ort Ighzer angesehen. Dort waren sehr freundliche Leute, die uns alles gezeigt haben. Zum Dank gaben wir einige Kleidungsstücke, so konnten die anderen sehen, dass wir einen ganzen Koffer voll Sachen dabei haben. Und sie wollten kaufen, sie rissen sich sogar darum. Das Zeug wurde uns aus der Hand gerissen, man hielt uns Geldscheine hin und nachher hatten wir ohne es zu wollen 460 DA. Das sind für uns 120 DM. Wir waren ganz happy, so können wir uns heute Abend ein schönes Essen im Lokal leisten. Auch der Ort selbst war sehr interessant, der Alte, der uns führte, bot uns an, kostenlos in der alten Kasbah zu schlafen. Das wäre auch mal ein Abenteuer. Wenn ich noch einmal hierhin komme, gehe ich sicher wieder dorthin. Aber zusammen mit den Schlangen und Skorpionen werde ich doch nicht schlafen.

Heute ist der dritte Tag in Timmimoun, es langt aber auch langsam. Wir haben alles gesehen und mir wird langweilig. Ich freue mich schon wieder auf Marokko. Natürlich geht einem der Geschäftssinn dort auf die Nerven, aber es macht auch Spaß, etwas Schönes zu ergattern. Und wir brauchen noch so einiges an Souveniren.

Eben sitzen wir in einem süßen Restaurant faul am Boden und sind total mit Couscous vollgefressen. Es ist wirklich hübsch eingerichtet hier, das hätte ich nicht erwartet. Der Couscous war schön in einer Holzschale angerichtet, vorher gab es Harira und Datteln. Wir wissen zwar noch nicht den Preis, aber wir haben heute ja gut verdient. Das Lokal ist ringsum mit Kissen ausgelegt und hat niedrige Tischchen mit Tabletts darauf. So ähnlich werde ich es zu Hause auch machen.

27.4. Zurück in Taghit

Nun sind wir also wieder in Taghit angekommen, so schließt sich der Kreis in Algerien. Morgen geht es zurück nach Marokko. Ich freue mich schon richtig darauf und ich will auch noch mal nach Zagora fahren. Dann können wir dort auf dem Markt nochmal richtig einkaufen. In Marokko gefällt es mir halt doch besser als in Algerien. Gestern hatten wir ein schönes Erlebnis. Wir fuhren nach Ksabit, einer kleinen Oase, in die nicht sehr viele Touristen kommen. Frauen, die in den Palmengärten arbeiteten, winkten uns, näher zu kommen und zeigten uns alles. Sie waren sehr hübsch angezogen, hatten die Haare zu Zöpfen geflochten und luden uns zum Bleiben und Essen ein. Aber es war noch früh am Morgen, wir wollten weiter und verwiesen auf den Ramadan. Eine Frau zog spontan ihren Ring aus und gab ihn mir. Eine andere gab daraufhin ihren Ring an Traute. Wie gut, dass wir noch Kleidungsstücke zum Verschenken im Auto hatten, denn das Geschenk konnten wir nicht abweisen. Nur revanchieren konnten wir uns. Die meisten trauten sich aber nicht, sich fotografieren zu lassen. Nur eine rückte sich nochmal Haare und Kleidung zurecht und ich durfte ein Foto schießen. Hoffentlich wird es was. Zum Schluss nahm uns die eine mit in ihr Haus und gab uns noch Datteln und süßes Gebäck mit auf den Weg. Und natürlich sollen wir beim nächstenmal wieder vorbei kommen.

Abends haben wir uns im Hotel nochmal vollgefuttert, es gab Couscous und so viel davon, dass noch zwei Personen hätten satt werden können. Wir mussten ja das Geld ausgeben, das wir bei dem Verkauf der Kleider verdient haben. Kurz vor der Grenze haben wir noch einmal vollgetankt und da das Geld nicht reichte, habe ich noch eine Jeans dazu gelegt. Der Tankwart war so zufrieden, dass er das Auto noch etwas gerüttelt hat, damit mehr hinein passt.

28.4. Figuig

Endlich wieder in Marokko, Hamdullilah! Es gibt wieder alles zu kaufen, es gibt Cafes, es ist Leben auf der Straße. Gerade ist Harira-Zeit. Die Leute (einschließlich uns) sitzen im Cafe und beim Heulen der Sirene schlürft alles die Suppe. Die Geschäfte hatten mit dem Untergehen der Sonne geschlossen. Die Leute haben sich noch schnell mit Süßigkeiten versorgt, die sie zur Suppe essen. Gleich kommen die Jungen und verkaufen Zigaretten: Marlboro, Marlboro, Marquise, Marquise. Ja, das ist Leben. Hier herrscht viel lockerere und freundlichere Atmosphäre. Und nun, da alle wohlgesättigt und zufrieden, kommen die Schuhputzer. Nun wird sich zurück gelehnt und nun kann auch noch für ein besseres Outfit gesorgt werden. Wir fühlten uns richtig ausgehungert nach Algerien. Obwohl wir in Wirklichkeit genug zu essen dort hatten. Aber über allem ist ein Gefühl des Mangels gewesen. Hier ist Überfluss! Traute ist ganz süchtig nach dem frisch ausgepressten Orangensaft. Wir übernachten im schönen Hotel Figuig.

Von Adrar nach Timmimoun

Heute haben wir eine sehr große Etappe geschafft. Ich wollte unbedingt nach Adrar, da es dort im Hotel Touat einen Pool geben sollte, der sogar mit Wasser gefüllt ist. Und so sahen wir uns an der Strecke nichts an und fuhren nur die gut 500 km bis Adrar. Unterwegs habe ich dann extra wegen Traute den Wagen in den Sand gefahren, damit sich die Mitnahme der Sandbleche gelohnt hat und Traute endlich mal zum Sand schaufeln kam. Ich wollte so gern den Wagen allein flott bekommen oder es zumindest versuchen, aber gleich hielt ein Wagen und drei Männer halfen uns. Eine Belohnung wollten sie natürlich auch dafür und zwar in Form von Lebensmitteln. In Marokko will man Geld, hier lieber Sachwerte. Und hier in Adrar merke ich auch langsam warum. In Marokko kostet ein Kilo Orangen 2 DH, hier 9 DA. Und das obwohl der marokkanische Dirham weniger wert ist. An Lebensmitteln ist auch kaum etwas zu bekommen, hätten wir doch nur einen großen Vorrat mitgenommen. Eine Harira sollte 20 DA kosten, in Marokko kosten 2 Suppen 3 DH. Allerdings muss man auch sagen, dass wir an der Grenze quasi einen Zwangsumtausch machen mussten, Algerien ist ein sozialistisches Land wie die DDR. Und die Menschen. Sie sind ganz anders. So aggressiv. Wenn wir über die Straße gehen, immerhin in einer Stadt wie Adrar, werden wir angesehen wie Freiwild. Ich komme mir wie ein unerwünschter Eindringling vor. Kinder haben sogar mit Steinen auf uns geworfen. Und wir laufen durchaus nicht freizügig herum. Wir tragen lange Hosen und T-Shirts. In Marokko habe ich nie das Gefühl gehabt, unerwünscht zu sein. Man war immer froh, mich zu sehen. Gerade auch, wenn ich in einem sehr kleinen Dorf hielt, wo selten ein Tourist hinkommt, umringte man mich, lud mich ein. Jeder war stolz, wenn ich sein Gast war. Man freute sich zwar über ein Gastgeschenk, aber man forderte es nicht. In Taghit war die Stimmung nicht so aggressiv, eher uninteressiert. Aber wir konnten in Ruhe hingehen, wohin wir auch wollten.

Heute hatten wir aber auch ein nettes Erlebnis. Wir suchten Brot und fanden keinen Laden. So gerieten wir in ein Viertel, in dem einfache Leute wohnten. Wir fragten nach einem Bäckerladen, aber das Brot war alle. Ein alter, armamputierter Mann erklärte sich bereit, von zu Hause ein Brot zu holen. Wir gaben ihm ein paar Kleidungsstücke und alle waren wir zufrieden.

23.4. Timmimoun

So, nun sind wir also in Timimoun, dem eigentlichen Ziel unserer Reise. Wir wohnen hier in einem kleinen Paradies, dem Hotel Gourara direkt an der Palmenoase. Es ist ein warmer Sommerabend, ein Lüftchen weht, das Hotel haben wir fast nur für uns. Und im Zimmer einen unbeschreiblichen Luxus, einen Kühlschrank, in dem wir sogar Eiswürfel machen können. Timmimoun ist ein unwahrscheinlich hübscher Ort, der mich mit seinen roten Lehmhäusern an die Architektur in Mali erinnert. Es kommt mir auch sauber und ordentlich vor, das einzige, das mir nicht gefällt, sind die eher unfreundlichen Leute. In Marokko habe ich mich immer herzlich aufgenommen gefühlt, hier fühle ich mich wie ein unerwünschter Eindringling. Heute wollten wir uns das zweite Hotel im Ort ansehen, da verlangte man doch 100 DA dafür.

Tagsüber ist es hier ganz schön heiß, da kann man nur noch faul im Schatten liegen. Morgen müssen wir uns noch die Palmeraie ansehen. Im Hotel sind die Leute freundlich, das ist aber auch das erstemal.

24.4. Durstig im Sand

Heute habe ich mich endlich ausgetobt mit den Sandblechen. Wir haben die Sebka Rundfahrt gemacht, die ist am Ende ganz schön sandig. Mir hat es riesig Spaß gemacht, obwohl man bei der Hitze auch sehr durstig wird. Ich habe im Gepäck immer einen Kanister Wasser und einen Kanister Rotwein, also packte ich einen Kanister ein und wir fuhren los. Und nicht lange, da steckten wir auch schon im Sand. Sandbleche runter und geschaufelt. Machte Spaß in dem weichen Sand, aber eben auch durstig. Wie gut, dass ich Wasser dabei habe. Griff zum Kanister, ein großer Schluck. Igitt! Ich habe die Kanister verwechselt. Und Durst mit Rotwein löschen geht absolut nicht. Wir waren völlig fertig.

Die Ausblicke den Felsabbruch hinunter waren sehr schön, aber eigentlich hatte ich mir Timmimoun ganz anders vorgestellt. Viel mehr inmitten von Sanddünen gelegen. Da entsprach Tighit schon mehr meinen Vorstellungen. Und das Essen hier ist wirklich teuer. Ich habe dauernd Angst zu verhungern. Es ist manchmal schwierig, überhaupt etwas zu bekommen.

2. Algerienreise 1989

Dann begann das für mich bisher schönste Stück der Reise. Die Fahrt nach Algerien. Endlich mal etwas Neues. Ich wollte die Piste nach Boudenib ausprobieren, deren Anfang ich beim letztenmal gesehen hatte. Und da war endlich das Abenteuer. Endlich war Neues zu entdecken. Diese Piste war so voller Neues, aber leider viel zu kurz. Und endlich Einsamkeit. Auf der ganzen Strecke ist uns nicht ein Mensch begegnet, nicht ein Haus oder Zelt war zu sehen. Herrlich nach all der Anmache bisher. Doch bald waren wir in Boudenib. Es ist nur ein kleiner Ort, aber alles zu haben. Ein einfaches Hotel gab es, war aber geschlossen. Nicht ein Mensch sprach uns an, eine Wohltat. Man merkt, dass nicht viel Touristen hierher kommen.

Bouarfa

Wir fuhren also weiter und hofften, noch irgendwo ein Hotel zu finden. Aber die wenigen Orte waren so klein, da gab es nichts. Einen geeigneten Platz im Freien fanden wir auch nicht und Traute fror sehr, da sie eine Erkältung hatte. Es wurde schon dunkel. Plötzlich sahen wir in der Ferne eine Lichterkette. Was war das? Ein beleuchteter, fahrender Zug? Hier gibt es doch keine Eisenbahn. Eine Moschee mit Lichterkette, ein Fest? Die Neugierde und das Rätsel wurden immer größer. Wir fuhren und fuhren, die Lichter kamen nicht näher. Erst nach 40 km dann die Auflösung, es war die Straßenbeleuchtung von Bouarfa. Wie verschwenderisch hier mit Licht umgegangen wird. Und das in einem so entfernten Winkel von Marokko. Wir waren auch über die Größe der Stadt sehr überrascht. Ein richtiges Geschäftszentrum. Und es gab auch zwei Hotels, so dass für die kranke Traute ein warmes Bett gefunden wurde. Die Zimmer waren zwar ohne fließend Wasser, auch draußen gab es keine Dusche, aber für eine Nacht reichte es. Am nächsten Morgen um 8 Uhr wollten wir aufbrechen, aber das Hotel lag in tiefem Schlaf, die Tür war verschlossen. Zum Glück fand ich eine Hintertür und bezahlt hatten wir auch schon. Im hellen Tageslicht fanden wir auch einen hübschen Rastplatz, der nun für eine Frühstückspause genutzt wurde.

20.4. Einreise nach Algerien

Nun ging es weiter nach Figuig. Dieser Ort macht einen hübschen Eindruck und lohnt eine Besichtigung auf der Rückreise. Wir wollten aber gleich zum Grenzübergang. Die Abfertigung verlief sehr unarabisch geordnet, zwar wurde sehr genau nach Devisen gefragt und das Gepäck durchsucht, aber alles verlief völlig vorschriftsmäßig. Nach knapp zwei Stunden betraten wir algerischen Boden.

Taghit

Hinter der Grenze ist gleich eine Tankstelle, so kamen wir sofort in den Genuss des billigen algerischen Diesels. Die Straße nach Bechar bietet keine Abwechslung. Auch die Straße, die hinter Bechar nach Taghit abzweigt, bietet nur langweilige Landschaft. Ich konnte mir bis kurz vor Taghit nicht vorstellen, dass ich bald in einer malerischen Oase sein sollte. Aber dann, wenige Kilometer vor Taghit, tauchten hinter der Oase plötzlich riesige goldgelbe Sanddünen auf. Nein, so etwas hat Marokko nicht zu bieten. Im Tal davor eine grüne Palmenoase, ein Gewässer fließt träge dahin, am Rand blüht der Oleander und Feigenbäume. Ein Paradies. Und in dem Paradies zu allem Überfluss noch ein ansprechendes Hotel. Die ehemals sehr schöne Anlage mit Gärten und Swimmingpool ist leider etwas herunter gekommen. Hier, wo sowohl Wasser als auch Elektrizität knapp sind, läuft das warme Wasser im Bad und in der Toilette ohne Unterbrechung. Mit ein paar Dichtungen könnte man eine Menge Geld sparen.

Kurz vor Sonnenuntergang besteigen wir die Dünen, um den schönen Ausblick zu genießen. Aber woran liegt es nur, jeder Schritt fällt unheimlich schwer, wir sind völlig fertig, als wir oben ankommen. Ein paar einheimische Kinder machen das im Laufschritt. Hier fällt mir wieder der große Unterschied zu Marokko auf; keiner spricht uns an, keiner bettelt, kein Fossilienverkäufer sitzt schon auf der Düne.

Später im Garten des Hotels sehe ich den Vollmond. Es ist so hell, man könnte einen Fußmarsch in die Wüste unternehmen. Halbzeit im Ramadan. Bisher hatten wir nicht die geringsten Probleme damit. Allerdings wollten wir auch tagsüber noch nie etwas zu essen haben. Die Leute sind alle freundlich zu uns, keiner ist aggressiv, nur manchmal heißt es, ich bin müde. Das macht der Ramadan.

Am nächsten Morgen machten wir einen Ausflug zu den Felsgravuren. Sie sind leicht zu finden, eine Teerstraße führt direkt zu dem Felsabhang an dem sie sich befinden. Das heißt natürlich auch Touristenbusse. Viele Gravuren sehr neuen Datums sind dazu gekommen, viele Besucher mussten sogar ihre Namen verewigen. Wenn man nach links etwa 1 km weiter spaziert kann man noch besser erhaltene Gravuren finden. Heruntergelaufene Wachsreste zeigen, dass hier jemand Abdrücke gemacht hat.

Hier in Taghit gibt es außer dem Hotel ein Cafe, wenige Läden, Post und ein Souvenirgeschäft. Dort gibt es kaum etwas zu kaufen und das wenige ist sehr teuer. Abends werden wir noch zu einem Tee eingeladen. Ein junger Mann sprach uns im Hotel an, lud uns in sein Haus ein und wir gingen prompt mit. Dort wartete ein zweiter junger Mann und mir wurde sehr unbehaglich zumute. Wir tranken unsere drei Gläser Tee und machten uns dann wieder davon. Irgendwie ist die Atmosphäre hier in Algerien anders.