Archiv für den Monat: Dezember 2023

My Pond No2

Die Pondoberfläche sah immer mal wieder anders aus, war mal offen, dann komplett mit so grünem Zeug bedeckt und vor allem wurde der Bewuchs immer dichter. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn es wirklich zugewachsen und so ein Landstück entstanden wäre. Aber dem war nicht so, alle Pflanzen waren Schwimmpflanzen, sie hatten zwar festes Wurzelwerk, aber alles auf dem Wasser schwimmend. Und bald war bis zu meinem Uferrand alles dicht mit Büschen zugewachsen, vom Wasser sah man so gut wie nichts mehr.

2016 waren dann die Pflanzen bis zum Ufer vorgedrungen und mein Grund drohte, so langsam abzurutschen. Ich begann, eine Seawall zu bauen. Das war schon eine heftige Arbeit, die schweren Zementblöcke herzuschaffen und die noch schwereren Zementsäcke.

Mehrere Winter habe ich dafür gebraucht. Schön ist die nicht geworden, aber sie hält. Und sah schließlich 2020 so aus:

My Pond No1

Ich besitze mein kleines Paradies in Florida bereits mehr als 20 Jahre und bin recht stolz, dass ich hinter dem Haus einen kleinen Teich habe, die Amerikaner nennen das Pond. Dies ist ein Refugium für die Natur, in den Jahren habe ich unglaublich viele Tiere hier zu Gast gehabt. Anders als die meisten Flächen im Wohngebiet gehört der Pond zu den angrenzenden Grundstücken, nicht zur Stadt, und wird deshalb von dieser auch nicht gepflegt. Das rächt sich, denn die Grundstückseigentümer können oder wollen es auch oft nicht.

So ging es auch mir. Ich konnte zwar direkt am Ufer so einiges beschneiden, aber mehr nicht. Der Teich wuchs immer mehr zu und bot keinen schönen Anblick, wenn auch die Tiervielfalt sich dort recht wohl fühlte.

Mein ältestes Foto von 2002, da war noch etwas von der Wasserfläche zu sehen.

Und hier eine Auswahl der Tierwelt um meinen Garten.

 

Weihnachtspinie

Heimfahrt

Schon beim Aufwachen war der erste Gedanke: Heute keine Bikefahrt! Wie traurig. Wenn mir auch abends mal die Arme weh tun, am Morgen ist alles wieder gut und ich möchte am liebsten gleich wieder aufs Rad. Und die Rückfahrt war genauso schlecht wie vermutet, auf der I 4 westlich von Orlando sind einfach immer Staus. Wie schön ist doch meine Heimat Daytona Beach, hier ist nicht so viel Verkehr.

Christmas Tree

Und auch am nächsten Morgen gab es keine Radfahrt, denn es stand ganz was anderes auf dem Plan. Volunteering in der Lyonia Preserve. Wie schon im letzten Jahr trafen wir uns, um die Pinien abzusägen (Long Leaf Pine). Die Preserve ist ein Schutzraum für den Florida Scrub Jay (Floridahäher), er hat nur noch wenig Lebensräume. Sein Habitat sind niedrig wachsendes Eichengebüsch und buschige Flachwälder mit sandigen Böden, dort dürfen keine hohen Bäume wachsen, weil dort sonst die Raubvögel sitzen und ihnen auflauern. Das habe ich auch schon im letzten Jahr gemacht und dabei dürfen wir uns dann einen Baum mit nach Hause nehmen als Christbaum. Mir macht das richtig Spaß durch den Busch zu streifen und die Pinien zu suchen, das Absägen geht aber nur, wenn der Baum nicht zu dick ist, sonst müssen starke Männer ran. Motorsägen sind im Naturschutzgebiet verpönt.

Auf der Heimfahrt habe ich dann zunächst im Baumarkt Halt gemacht, um einen Ständer zu finden. 35 $! Nein danke. Weiter zu Goodwill, dort gab es tatsächlich einen einzigen, für 8 $, aber es war gar nicht so einfach den Baum da rein zu bekommen. Nun steht er in der Ecke, ich liege auf der Couch und erst morgen wird er geschmückt, ich bin einfach fertig. Naja, es gab dazwischen auch noch ein 2 Stunden langes Zoom-Meeting, mir reicht es für heute.

Am nächsten Tag: Geschafft!

Courtney Campbell Trail

Meist erfahre ich ja durch andere Radfahrer von den schönsten Trails und schaue sie mir dann an. Aber vom Courtney Campbell Trail hatte ich noch nie gehört. Ich fand ihn gestern zufällig, weil er nicht weit von meiner Unterkunft liegt und schon auf der Karte sah er ziemlich interessant aus. Er überspannt neben einem Highway die Bay von Tampa nach Clearwater, Wasser rechts und links, so schön, wo ich es doch noch nie in die Keys geschafft habe, wo es ja auch eine solche Strecke gibt.

Das Wetter war auch wieder ganz okay, T-Shirt und Windjacke, dazu dreiviertel Hosen waren genau richtig. Von meiner Unterkunft waren es 6 Meilen bis zum Beginn und meist durch angenehme Straßen, heute keine Lebensgefahr, außer von den Autofahrern, die aus ihren Grundstückausfahrten kommen und im Traum nicht daran denken, dass auf einem Bürgersteig auch mal jemand laufen oder fahren könnte.

Der Trail war genauso schön wie erwartet, das Highlight die Brücke in der Mitte. Dort hat man neben der Straßenbrücke eine eigens für die Fußgänger und Radfahrer gebaut. Obwohl diese Strecke nur 17 km lang ist, ich natürlich auch wieder zurück muss, habe ich am Ende alles in allem wieder 55 km gefahren. Mir tun die Arme weh, gut dass es morgen erstmal zu Ende ist. Ich habe in den 6 Tagen 360 km gefahren, also im Schnitt 60 km pro Tag.

Und morgen geht es wieder heim. 200 km auf der Autobahn I 4. Kein Vergnügen.

Upper Tampa Bay Trail

Es war immer noch kalt heute früh, aber ich bin auch nicht so früh aufgebrochen und musste zudem noch ein wenig mit dem Auto fahren zur nächsten Station. Bis es dann mit dem Rad los ging war es ganz gut auszuhalten. Den heutigen Trail hatte ich zwar ausgiebig im Internet recherchiert, aber war nicht sehr erfolgreich, da er oft unter dichten Bäumen hinweggeht und so in Google Earth schlecht zu sehen ist. In Facebook hatte mir jemand mitgeteilt, dass der Pfad nicht durchgehend ist, obwohl es mal wieder überall so mit 16.5 Meilen dargestellt wird. Also war ich sehr gespannt, was mich erwartet.

Der Nordteil war nicht schwer zu finden und endete, wie befürchtet, nach 4,5 Meilen. Der Facebook Freund hatte mich vorgewarnt, dass die 3 Meilen auf einer vielbefahrenen Straße kein Vergnügen sind, womit er völlig recht hatte. Ich werde in meinem Buch ganz klar davon abraten, diese Strecke zu fahren. Aber ich muss da durch und später auch wieder zurück, da hilft nichts. Ein ungutes Gefühl hatte ich schon, als die Autos so dicht an mir vorbeigebraust sind, von Bikelane keine Spur.

Ich fand den neuen Anknüpfungspunkt und legte wieder los. In meinen Notizen hatte ich aber aufgeschrieben, dass es eine weitere schwierige Stelle gibt, und auch das war genauso. Ich verfuhr mich zunächst völlig, fragte später Leute, die mich wieder über belebte Straßen schickten, aber als ich am Trailende angekommen war konnte ich von dort zurück und mir meinen Fehler ansehen. Es gab eine Abzweigung, wo ich rechts gemusst hätte, aber ganz ohne Wegweiser. Im Gegenteil wiesen die Markierungen eher darauf hin, dass ich geradeaus muss. Aber egal, in Marokkos Wüste habe ich mich schon viel mehr verfahren und am Ende waren es laut Strava 51 km auf dem Rad in 2:45 Stunden. Sagt Strava. Mir kam es länger vor.

Town N Country

Als Unterkunft hatte ich mir für die nächsten zwei Nächte etwas in Tampa gesucht. Dachte ich. Aber der Großraum Tampa ist weitläufig und das Gebiet hier heißt Town N Country. Ich hatte ja schon von meiner letzten Unterkunft erzählt, dass ich ein Apartment ganz für mich hatte, und das ist auch heute so. Das letzte Haus lag sehr ruhig auf dem Land, da hat noch nicht mal ein Hund gebellt, aber das hier liegt in einem schönen Wohngebiet mit Weihnachtsbeleuchtung und Flugzeugen, die über mich fliegen. Es ist ein schönes Haus und ich war sehr gespannt auf meinen abgetrennten Bereich. Und war völlig begeistert. Von allen Privatunterkünften, die ich in den letzten Jahren in Anspruch genommen habe, ist das hier das schönste, absolut schick und sauber. Es scheint auch ganz neu zu sein, es gibt noch nicht mal eine Bewertung. Die ich aber ganz sicher schreiben werde.

Hinweis: Das hatte ich in meiner Begeisterung am Abend kurz nach Eintreffen geschrieben. Nun ist der nächste Morgen, ich schaue mir meinen Blog nochmal durch und muss zugeben, dass ich in meiner Begeisterung vollkommen übersehen habe, dass die ganze Wohnung kein einziges Fenster hat. Noch nicht mal in der Eingangstür. Die Illusion kam durch die sehr hellen Lichtquellen und den blitzblanken weißen Fliesenboden. Aber ich fühle mich trotzdem wohl.

Eigentlich habe ich ja mein Recherche Programm vollkommen abgeschlossen und nun morgen noch einen ganzen Tag frei. Also schaute ich ins Internet, was es denn hier noch für Trails gibt. Und bin so was von begeistert. Ich habe mir den Ort dieser Unterkunft wirklich perfekt ausgesucht, denn es war ziemlich nah am letzten Trail und so nah, dass ich kein Auto brauche, kann ich morgen einen absolut wunderschönen Trail entdecken. Aber jetzt verrate ich noch nichts darüber.

 

Starkey Park

Heute früh waren es draußen 7 Grad und auch bis um 9 Uhr, als ich abfuhr, war es nicht mehr als auf 10 Grad gestiegen. Trotzdem fand ich die Wettervorhersage ziemlich enttäuschend. Von den heftigen Stürmen und Tornados war nichts zu spüren gewesen, nur leichter Regen. Und eben kalt. Ich habe alles angezogen, was ich extra eingepackt hatte, oben 3 Schichten, unten zwei, und auch warme Handschuhe. Einen Halsschutz, den man auch über die Ohren ziehgen kann, hatte ich ja extra gekauft und ich muss sagen, nichts davon war überflüssig, aber damit konnte ich es gut aushalten.

Jay B. Starkey Wilderness Park

Zunächst ging es wieder an der Autobahn entlang, die heute, am Montag, noch lauter war als am gestrigen Sonntag. Doch dann kam das Paradies. Ein Abstecher in den Starkey Park, 21 km hin und zurück. Das war Natur, das war Stille, das war Frieden. Nur ab und zu ein Radfahrer. Vom SunCoast her gibt es einen Zugang und dann mäandert der frisch geteerte Weg bis zum Gate für Autos durch einen Pinienwald. Das Fox Squirrel (Fuchshörnchen) war anders, als die kleineren Squirrel in meinem Garten, überhaupt nicht scheu und ließ sich gerne fotografieren.

Alles in allem bin ich heute wieder 72 km gefahren in 4,5 Stunden. Und habe außer den Handschuhen, die ich gegen welche ohne Finger getauscht habe, nichts von meinen Schichten ab gelegt.

SunCoast Trail Mittelteil

Bevor ich heute weiter den SunCoast erkunden konnte, musste ich mich zunächst um den PC-Adapter kümmern. In Brooksville hatte ich im Days Inn gewohnt und die Dame an der Rezeption war sehr nett und zuvorkommend gewesen, zudem immer da. Also rief ich sie gleich mal an. Sie wusste von nichts, wollte aber die Reinigungsdame anrufen. 15 Minuten später rief ich wieder an, sie hatte nichts gefunden, aber die Rezeptionistin wollte selbst nachsehen, sobald die Gäste ausgescheckt haben. Ich schaute in Google Maps nach, wo das nächste Home Depot ist, der Laden, wo ich am ehesten so etwas bekommen könnte. Leicht ist es in USA nicht, einen Travel Adapter für Europa zu kaufen, wo die meisten ja im Land bleiben. Und nah ist er auch nicht.

Whimsical Wind Chime Tree

Ich konnte also nichts weiter tun und habe mich aufs Rad gesetzt, bin schon um 8 Uhr aufgebrochen. Noch ist es warm, aber heute Nachmittag soll eine Kaltfront mit Regen und Tornadogefahr durchziehen und für morgen sind nur 10-12 Grad, aber ohne Regen, angesagt. Habe mir entsprechend warme Ausrüstung mitgebracht. Ich fuhr den Trail von der Höhe meiner nur 3 Meilen entfernten Unterkunft nach Norden, dann wieder zurück und bis zur SR 52. So kann ich diesen Mittelteil beschreiben, bevor ich morgen den südlichen Teil mache. Auch heute ging es wieder ziemlich trostlos entlang der Autobahn, das einzig bemerkenswerte war neben der schönen Schlange der Whimsical Wind Chime Tree. Dort hängen Leute ein Windspiel in den Baum, um an verstorbene Familienmitglieder oder Freunde zu erinnern. Eine schöne Methode, um zu trauern.

Der „Wind Chime Tree“ wurde laut einem Artikel in der Tampa Bay Times im Juni 2007 von Gus Guadagnino zum Gedenken an seine Mutter geschaffen. Diese riesige Eiche mit vier Stämmen war das Herzstück seines Gedenkgartens, in dem er eine Bronzetafel zu Ehren seiner Mutter Josephine Guadagnino anbrachte. Kurz darauf begannen auch andere, ihren Angehörigen an diesem Ort ein Denkmal zu setzen, indem sie Windspiele in den Baum hängten. Heute, fünfzehn Jahre später, gibt es hier buchstäblich Hunderte von Windspielen – von winzigen, die kaum zehn Zentimeter groß sind, bis hin zu einigen, die vier oder fünf Fuß lange Röhren haben. Dies ist eine großartige inoffizielle Gedenkstätte, die einen Besuch wert ist. Entspannen Sie sich im Schatten dieser majestätischen Eiche und genießen Sie die Atmosphäre und die Ruhe, die sie bietet, während Sie der konstanten Hintergrundmelodie des Windspiels lauschen.

Nach 53 km (4,5 Stunden) war ich wieder zurück in der Unterkunft und das Unwetter war immer noch nicht hereingebrochen. Komisch, mein Hinterteil tut mir überhaupt nicht weh, obwohl ich niemals gepolsterte Hosen trage (die sind schrecklich), aber meine Hand tut weh, irgendwie halte ich den Lenker zu fest umklammert.

Travel Adapter

Also war ich schon ziemlich früh wieder in meinem gemütlichen Ferienhaus und rief sofort im Days Inn an. Die gleiche nette Dame war natürlich noch immer an der Rezeption (geht sie jemals heim?), und sagte nur: I’ve got it! Super, ich also sofort los. Das Ding steckte immer noch unter dem Schreibtisch und wurde von der Reinigungskraft nicht entdeckt. Also nichts wie los, 97 km hin und zurück. Aber es lohnt sich, das Ding kostet zwar nicht viel, ist aber nicht so leicht zu bekommen. Und danach hatte ich genug Zeit während der herannahenden Kaltfront, um alle zurückgebliebenen Schreibarbeiten zu erledigen, einschließlich meinen zwei Blogs.

SunCoast Trail Nord

Eigentlich war es zu erwarten, dass heute nicht so viel passiert wie gestern, es lag allein an der langen Strecke. 80 Kilometer waren es am Ende, meine Batterie zeigte danach noch einen Ladezustand von 42 % an, so dass ich mit dem Bike immer noch sehr zufrieden bin. Meine Körperfunktionen waren in etwa auf dem gleichen Stand, also noch nicht völlig ausgelaugt. Gut 5 Stunden habe ich gebraucht, ohne Pause.

Hier hat sich wieder herausgestellt, wie wichtig doch mein Buch ist. Die Informationen im Internet über den SunCoast Trail sind sehr fehlerhaft bzw. outdated, der Trail wurde immer nur mit 41 Meilen angegeben. Aber es scheinen wohl 54 zu sein, denn im Norden gibt es eine Erweiterung, die die Internet Anbieter noch nicht gefunden haben. Auch die angegebenen Zugangspunkte stimmen oft nicht und es gibt neue, die nicht erwähnt werden.

Also, alle, die es wissen möchten, mein Buch wird zwar erst 2024 neu gedruckt, aber die aktuellen Infos wird es in einer Woche auf meiner Homepage geben. Sehr begeistert war ich aber nicht, im Gegensatz zu den vielen schönen Trails in Florida, die durch freie Natur führen, geht dieser Trail immer entlang der Autobahn 589 und damit hat man immer Lärm und meist auch pralle Sonne statt schöner Landschaft. Zudem auf 24 Meilen weder Toiletten noch Wasser wie sonst üblich. Da lobe ich mir doch den Withlacoochee Trail in der Nähe.

http://www.bikingflorida.mobilunterwegs.eu/

Nun musste ich meine Unterkunft finden, was nicht so ganz einfach war. Im Gegensatz zu gestern ist es eine Privatunterkunft, also nur wohnen und kein Essen. Am Ende stand ich dann doch vor der Tür, kam aber nicht herein. Der Code funktionierte nicht. Viel telefonieren hin und her, es stellte sich heraus, dass der Hausbesitzer in Ecuador wohnt, aber seine Schwester ist vor Ort und kam auch ganz schnell. Sie erzählte mir, dass der Hausbesitzer Missionar ist und schon in vielen Ländern gewohnt hat, dieses Haus für seine Heimatbesuche gekauft hat. Er habe 6 Kinder, die Schwester 5 und zu Hause seien sie 4 gewesen. Ja, das ist das fromme weiße Amerika.

Aber ich bin mit meiner Unterkunft sehr zufrieden. Im Haupthaus sind drei Schlafzimmer, natürlich Wohnzimmer, Bad und Küche, das wird komplett vermietet, aber hinten gibt es eine separate Wohneinheit mit Schlafzimmer, Bad und Küche, auch ein Laundry Room mit Waschmaschine und Trockner, eigener Eingang mit Terrasse und Gasgrill und drumherum ein großes baumbestandenes Grundstück. Alles sehr ruhig. Ich würde euch ja Fotos machen, aber es regnet. Wird nachgeliefert.

Obwohl ich ziemlich müde war von der langen Fahrt stürzte ich mich an meinen Computer und wollte die Informationen so frisch wie möglich eingeben, auch den Blog schreiben. Aber Pustekuchen. Im letzten Hotel hatte ich doch den Adapter für meinen deutschen PC vergessen. Das ist SCH…, denn hier kann ich keinen Ersatz kaufen. Ich werde mich morgen darum kümmern, jetzt sinke ich erschöpft ins Bett.

Good Neighbor Trail

Der erste Tag meiner Tour war ein voller Erfolg, alles lief wie geplant. Schon die 167 km bis zum Hotel bei Brooksville waren toll, ich habe die viel befahrenen Autobahnen vermieden und bin sehr ruhig übers Land gefahren. War schon um 10 Uhr am Hotel, dort geparkt und gleich aufs Rad. Vom Hotel sind es nur eine Meile bis zum Trail, deshalb ist es ideal für Fahrer, die den Withlacoochee Trail fahren wollen. Von dort ging es 5 Meilen nach Norden bis zu der Stelle, wo der Good Neighbor Trail beginnt. Ich hatte ihn im letzten Jahr entdeckt, konnte ihn aber nicht fahren und es mir für dieses Jahr vorgenommen.

Die 10 Meilen bis Brooksville durch einen Pinienwald verliefen ohne Probleme und ich kam am Trailhead an. Dort ist das alte Depot der Eisenbahn. Dieser Trail ist ja auf der Spur der alten Schmalspurbahn gebaut worden, die zum Transport der Pinienstämme ins Sägewerk Ende des 19. Jahrhundert angelegt worden war. Heute ist dort ein Museum eingerichtet, daneben steht eine alte Ein-Zimmer-Schule, die aber nachgebaut wurde und mit alten Geräten und Möbeln eingerichtet.

Coney Island Drive Inn

Im nahe gelegenen Brooksville endet der Trail im Moment, aber man ist dabei, ihn weiter auszubauen und mit dem Suncoast Trail zu verbinden, den ich morgen erkunden werde. Was ich aber fand war das Coney Island Drive Inn. Schon auffällig wegen der vielen Autos, die davorstanden und es stellte sich heraus, dass es ein recht preiswertes Restaurant mit großem Garten war. Ich gönnte mir einen Hamburger.

Die Rückfahrt wäre am sichersten auf dem gleichen Weg, aber dazu hatte ich keine Lust. Google Maps zeigte mir einen schönen, sogar kürzeren Weg über Landstraßen und ich fuhr frohgemut los. Zunächst auf der Mondon Hill Rd, hier war zwar etwas Verkehr, keine Bikelane, und ich kam gut durch. Dann ging die Straße weiter als ungeteerter Gravelweg, was ich sogar noch schöner fand, als Gegenverkehr kamen nur zwei Reiterinnen. Dann sollte ich links abbiegen, nur noch eine Meile bis zur Hauptstraße und 3 zum Hotel, aber nix da. Den Weg gab es zwar, wenn auch als unpassierbaren Waldweg, aber er war fest mit einem Tor verschlossen und es gab keinen weiteren Weg. Nur Tore zu Privatgrundstücken. Ziemlich sauer auf Google Maps fuhr ich zurück und versuchte, einen anderen Weg auf diese Hauptstraße zu finden. Ich fand einen Waldweg, der auch Autospuren hatte, laut Karte sollte es nicht weit sein bis zur Straße, aber der Sand war so tief, dass ich mein Rad schieben musste.

Nun ja, ich bin ja stark und ausdauernd und kam schließlich um 15 Uhr am Hotel an. Nicht schlecht, 5 Stunden für 58 km inklusive Mittagspause und schieben.

Aber am Hotel gab es ja noch etwas auf das ich mich freute. Ein mexikanisches Restaurant. Vor Jahren hatte ich auch während eine Bikereise ein wunderschönes Erlebnis in einem solchen Restaurant, nachzulesen hier:

https://marokkoblog.edith-kohlbach.de/mariachi-musik/

El Sol de Mexico

Im Hotel fragte ich, ob der Mexikaner zu empfehlen sei und man sagte, es ist das Beste! Und von 15 bis 18 Uhr Happy Hour. Also erst noch etwas ausgeruht und geduscht und dann um 17 Uhr hin. Ich fürchtete zwar, dass wenn es Musik gibt, sie erst später anfängt, aber die Gruppe stand tatsächlich schon vor dem Haus und spielte. Ich gleich an die Bar und einen Margarita bestellt, Happy Hour bedeutet, es gibt zwei zum Preis von einem. Das gefällt mir. Und auch das Essen war richtig gut und preiswert, das Restaurant El Sol De Mexico ist wirklich zu empfehlen. Die Band zwar gut und hübsch anzusehen, aber damals in Apopka war noch besser.

Aber ein super Ausklang eines schönen Tages.

Trail Planung

Wer denkt ich kann mich einfach so auf mein Fahrrad setzen und losfahren, um die neuen Trails zu erkunden, der irrt gewaltig. Problem ist, diese Trails sind noch nicht in meinem Trail Führer und der ist nun mal das einzige Buch auf dem Markt mit ausführlichen aktuellen Informationen. Seit 2 Tagen sitze ich am PC, um die Infos zu finden. Es gibt eine Menge guter Radfahrseiten in USA und alle vier Trails sind enthalten. Aber so schwer, wirklich genaue, übersichtliche Angaben zu finden, wo sie anfangen und wo sie aufhören. Ein Beispiel: der sehr berühmte und lange Suncoast Trail wird überall mit 41 Meilen Länge angegeben. Nach langer Forschung habe ich aber herausgefunden, dass er inzwischen um 13 Meilen verlängert wurde.

Ich bin wirklich sehr gespannt, habe mir ein grobes Programm für jeden Tag zusammengestellt, das aber aktuell verändert werden kann. Das Wetter ist eher kühl, wobei vor allem am Sonntag Regen angesagt ist, aber wohl nicht den ganzen Tag. Und ich habe ja schöne Unterkünfte, wo man es gut aushalten kann.