Archiv für den Monat: Februar 2024

4-Finger Flight Formation

Das war mal wieder einer dieser Tage, die es wert sind, dafür zu leben. Meine Florida Zeit fing ja 1996 damit an, dass ich meinen Flugschein für Single Engine Maschinen gemacht habe und danach kam ich oft her, einfach um hier zu fliegen. Dabei lernte ich auch sehr liebe Menschen in der Spruce Creek Fly-In kennen, die aber leider nicht mehr hier vor Ort leben. Vor kurzem hielt ich dann einen Vortrag über die Biketrails in der örtlichen Bibliothek und erzählte dabei auch, wie es dazu kam, dass ich nach Florida kam. Und erzählte auch von der Fly-In. Was ich nie für möglich gehalten hätte, zwei Piloten aus dieser Community waren bei dem Vortrag. Und wir kamen auf den berühmten Samstag unter dem Baum zu sprechen.

In dieser abgeschlossenen Gemeinde mit eigenem Flugplatz leben ja auch sehr viele Piloten. Und die treffen sich jeden Samstag um 8 Uhr zu einem Briefing unter dem Baum, wonach es dann in die Luft geht. Das sind schon außergewöhnliche Piloten, nicht einfach nur Freizeitflieger, sie waren entweder bei einer Airline oder in der Air Force. Genießen nun ihre Rente und fliegen jeden Samstag los, zu dem berühmten 100 $ – Frühstück. Aber nicht einfach so. Viele machen Aerobatic, drehen sich also einfach mal so upside down, andere fliegen in Formation, was auch nicht gerade einfach ist.

Also habe ich Bob bei diesem Vortrag darauf angesprochen. Zwar hatte man mir schon oft gesagt, ich soll einfach mal samstags dorthin gehen und fragen, ob ich mitfliegen kann. Aber das ist nun gar nichts für mich, käme mir wie ein Bittsteller vor und hätte Angst, abgewiesen zu werden. Aber mit Bob als Referenz war das natürlich etwas anderes, schon am Gate brauche ich ja einen Namen, wo ich hin will, der Ort ist schwer bewacht.

Und so fanden sich dann auch viele ältere Herren, wovon mich einer mitnahm. Aber eben zu einem 4-Finger-Formationsflug. Das war schon toll. Die anderen Flugzeuge waren ganz nah, man konnte die Piloten genau sehen. Ein Traum. Wir flogen ins etwa 15 Flug-Minuten entfernte Umatilla, bekamen dort ein Courtesy Car und fuhren in den Ort zum Frühstück. Das ist mitten in Florida, im Cowboy-Land, keine Spur von dem touristischen Beach-Florida. Dann ging es zum Tanken und wieder zurück. So kommt es zu dem sprichwörtlichen 100 $ Frühstück.

Mason Jar, Umatilla

Coast to Coast Trail

This route from the Atlantic Ocean to the Gulf of Mexico is app. 250 miles. There is not a single trail with this name, but the route consists of several individual trails, each of which has its own name and the C2C uses all or just parts of it. I publish a guide about the bike trails in the East, many of them are part of the C2C.

http://www.bikingflorida.mobilunterwegs.eu/

Since so many people are constantly asking about this route and complete and current information is not so easy to find (I checked the internet for weeks) I decided to write a second book for Central Florida – West including navigation for the C2C. And yes, there is already a book about the C2C from Nanci Adler, I bought it, but was not impressed. It is just not what I need. I want precise information about navigation, what I didn’t find there, but it is a good book for sightseeing, if you are interested in your surroundings.

For this challenge it was necessary to go on a trip to the West. I know that the average C2C rider loads his bike with overnight luggage, even a tent, and off he goes. Other people like the comfort of an organized group, where the luggage is transported to each overnight accommodation.

I decided to do it my way. The East I didn’t have to explore, since I know all the trails and they are already in my book. But I had to explore the gaps. The Orange County gap I could check on an earlier trip to Lake Apopka, so this tour started in Groveland.

Groveland – Brooksville Gap

The biggest challenge is the gap between Groveland and Ridge Manor. In the internet I found https://ridewithgps.com/, where several riders tracked their alternative routes north and south of the direct SR 50. Since I didn’t sign up to this app I couldn’t use it. To find these routes is extremely difficult, they use little rural roads and you always have to turn right or left. The southern route through Green Swamp might be really nice, but not easy to navigate, more easy to get lost, and a part is not paved with even some sandy stretch.

I decided to check out the direct route along SR 50, and I decided to do this with my car because of security concerns. There is construction in progress, and I would say, maybe a year from now, this will be the perfect and shortest connection, of course not the most beautiful along a busy road and so in my book I’ll just talk about this connection. Maybe the best day to take this adventure is Sunday morning, with less traffic.

I had a nice encounter there. Just a couple of miles into the gap I saw a lonely rider on the narrow shoulder, intimidated by the many heavy trucks passing him. I stopped, we talked, and I did load his bike on my rack and deposited him to Ridge Manor Trailhead. He was thankful. But hopefully soon every rider can take this trail safely along SR 50, from Ridge Manor on it is already done.

I stayed overnight in East Brooksville near the Ridge Manor Trailhead because I knew the hotel Days Inn already from a former trip, and could check out the construction of the new trail connecting the Good Neighbor to SR 50.

My way to check out the trails is, that I look for several place to stay overnight close to the trails and park my car there, so my next night was near Lutz Lake Fern Rd. It was not very close, but sometimes it is just not easy to find something close to a trail. Hotels mostly never, AirBnB is the better choice. First day I checked out the Starkey trails, always have to ride it back and forth, next day Pinellas north, then I moved car with luggage to Largo. This time I had a much better location, the Pinellas was just a few feet away. So I could stay there 4 nights and ride all the trails in the area, I need for my book. The weather was not perfect, for Sunday thunderstorms were in the forecast, but after lunch it dried out a little and I wanted to see how far I could go without getting blown away or soaked. It was 21 miles to Demens Landing, and of course 21 miles back. And I made it! With this stage I had finished checking out the C2C, but fortunately I had a few more days to explore more trails in this beautiful area.

Now I’m back home and tied to my computer, because I want to finish this book as soon as possible. The print version is hopefully done before I go back to Germany in April, but later this month the e-Book with detailed description of the C2C and the trails in the West will be ready to order from my website:

http://www.bikingflorida.mobilunterwegs.eu/

Pinellas Trail Clearwater – St Pete

Eine Kaltfront mit Stürmen und Gewitter war angesagt. Ab Mittag soll es vorbei sein, nur ab und zu Schauer. Voller Ungeduld schaute ich zum Himmel, und fuhr los, sobald es etwas trocken wurde. 21 Meilen, 34 km, hin und das gleiche wieder zurück ist schon viel für mich, und ich will ja auch nicht durchnässt werden. Also war der Plan, so lange zu fahren wie es geht, unterwegs nach Parkmöglichkeiten Ausschau zu halten, um dann am nächsten Tag mit dem Auto dorthin und mit dem Rad weiter. Viel schöner wäre es natürlich, wenn ich durchkäme.

Ganz besonders schön war auf halbem Wege die fast 1 km lange Überquerung der Boca Ciega Bay auf der Bayou Bridge, die eigens für uns Radler gebaut wurde. Aber immer weiter radeln, immer weiter. Und der Himmel machte mit. Es gab keinen Regen mehr, ich kam bis ins Zentrum von St. Petersburg und zur Demens Landing am Golf von Mexiko, dem westlichen Beginn der Coast to Coast Trails, der ja auf meiner Floridaseite bei Titusville endet. Ein paar Fotos gemacht und nichts wie zurück. Hungrig war ich danach zwar, aber müde nicht.

Pinellas Trail bis Clearwater

Ich habe für nächste Woche wieder einen Vortrag geplant, diesmal über die Unterschiede zwischen Florida Trails und den europäischen Radwegen. Ein großer Unterschie ist, dass es in Florida meist durch die freie Natur geht und nicht wie in Europa Essen und Trinken entlang des Weges verfügbar sind. Alles ist vorbereitet.

Und dann komme ich zum Pinellas Trail. Ausgerechnet auch noch an einem Wochenende. Wirft meinen ganzen Vortrag über den Haufen. Was hier abgeht ist unglaublich, und ich meine es in einem positiven Sinne. Erinnert mich ein wenig an Frankfurts Mainufer. Alles was Laufen und Radfahren kann ist an der frischen Luft, der schöne breite Weg voller Menschen, nette Restaurants wechseln sich ab mit kleinen Brauereien, von McDonalds und anderen Fastfoodketten keine Spur.

Der ganze Trail ist 75 km lang, gesicherter Radweg mit vielen Kreuzungen, wenn es große Straßen sind mit Fußgängerbrücke, wenn es kleinere sind mit Überwegen, die auf Knopfdruck durch ein Blinklicht gesichert sind. Und während im übrigen Florida Autofahrer sich absolut nicht um uns arme Radfahrer scheren, uns oft auch zu Tode fahren, ist es hier am Pinellas völlig anders. An meinem Geburtstag im Jahr 1990 wurden die ersten 5 Meilen eröffnet auf einem stillgelegten Bahnkorridor und seitdem entsprechend ausgeweitet. Der Weg führt mitten durch die Orte und wird sehr stark genutzt. Deshalb haben sich die Autofahrer hier in den 30 Jahren daran gewöhnt, sind sehr viel sorgsamer und stoppen schon vor dem Trail, um vorsichtig zu schauen, ob sich ein Radler oder Fußgänger nähert.

Aber auch wir Radfahrer müssen vorsichtig sein, weil einfach so viele Menschen unterwegs sind. Das Highlight der Strecke geht über 15 Meilen von Tarpon Springs über Dunedin bis nach Clearwater, dort bleibt keiner hungrig und durstig, ein Lokal am anderen, und alle hübsch. Manchmal gibt es sogar Musik, und der einsame Musiker am Uhrenturm in Dunedin ist auch mit dem Rad angereist. Ganz witzig auch das Kafe Racer. Das ist ein Bike Shop (ein Geschenk des Himmels, falls unterwegs was am Rad kaputt geht), aber dazu gibt es ein schönes Café, wo man auch im Garten sitzen kann.

Ich habe den Trail in mehreren Etappen gemacht, was aber auch bedeutet, ich muss jeweils hin und zurück die gleiche Strecke fahren. Ab und an habe ich meine Unterkunft gewechselt und bin zuletzt in Largo untergebracht. Dazu muss man sagen, dass es irgendwie doch gut ist, dass es inzwischen AirBnB gibt, also Privatunterkünfte, die man über eine Internetseite buchen kann. Wäre ich allein auf die Hotels angewiesen würde ich meist nichts am Rande der Trails finden und auch viel mehr zahlen. Aber mein Zimmer in Largo ist tatsächlich nur 100 m vom Pinellas Trail entfernt. Am Anreisetag hatte meine Radtour hier geendet, musste natürlich zurück, um das Auto zu holen, aber am nächsten Tag standen dann die 21 Meilen nach St. Petersburg auf dem Plan. Natürlich auch zurück!

Old Florida

Wenn ich einen Biketrail fahre geht es mir nicht nur ums Fahren, um den Sport. Ich will etwas entdecken, Natur erleben oder auch sonst was Schönes. Gestern und heute ist mir das auf jeden Fall gelungen. Die Straße SR 50 war ja nun wirklich kein Vergnügen, vierspuriger Ausbau mit heftigem Verkehr bzw. noch zweispurig, aber im Bau begriffen. Da auf dem schmalen Randstreifen zu fahren ist kein Vergnügen. Radler haben sich deshalb Alternativen ausgedacht und eine davon wollte ich gestern erkunden. Bin nicht sehr weit gekommen, aber habe auf dem Weg etwas sehr Schönes entdeckt, eine Erinnerung an das alte Florida. Ein noch super erhaltener Richloam General Store, General im wahrsten Sinne des Wortes, denn es gab da wirklich alles. Zum Weinen die Preise fürs Benzin damals. Und dazu eine richtig nette Bedienung. Da muss der Radler doch mal stoppen.

Heute war es aber auch nicht schlecht. Ich kam zum Starkey’s Market. Eine sehr weitläufige Farm, auf der die Rinder herumlaufen, hat sein Grundstück genutzt und noch einen Laden und ein Restaurant dazu aufgemacht. Auf der weitläufigen Wiese kann man dann unter der Stromleitung gemütlich sein Bierchen trinken, das man sich auf der langen Fahrt verdient hat.

Und noch ein paar Kilometer weiter dann grüßt die Natur. Auf einer weitläufigen Fläche wurde ein Schutzgebiet für die Gopher Schildkröten abgegrenzt. Zwar habe ich die andernorts auch schon gesehen, aber nie so viele und sie waren auch überhaupt nicht scheu.

SR 50 Gap

Bin mal wieder unterwegs, um die Biketrails zu erkunden. Habe inzwischen auch eine Idee für ein zweites Buch. Ein neues für den Westen, das bisherige wird Osten. Außerdem soll in dem Buch der C2C Trail beschrieben werden. C2C bedeutet, von der Atlantikküste rüber zur Golfküste, also von Titusville nach St. Petersburg.

Auch hier, wie schon zuvor bei den anderen Trails, ist es im Internet sehr schwer, übersichtlich gute Infos zu bekommen. Und natürlich gibt es auch schon eigens ein Buch für diesen Trail, aber wie schon zuvor, ich bin nicht damit zufrieden. Ist eben nicht übersichtlich organisiert und beschrieben. Also selber machen! Mit ganz vielen Karten.

Der Knackpunkt bei dieser etwa 270 Meilen langen Route ist die Strecke zwischen Groveland und Brooksville, 28 Meilen. Hier ist noch kein Trail und man müsste entlang der sehr verkehrsreichen SR 50 fahren. Weil das gefährlich ist haben Radler eine Alternative im Norden und eine im Süden gefunden. Aber auch wesentlich länger und vor allem schwer zu navigieren, es geht dauernd rechts oder links. Ich wollte heute den Gap entlang der Hauptstrecke erkunden, schauen, wie genau die Straße ist. Ob es vielleicht doch Möglichkeiten gibt und vor allem sehen, wie die angekündigten Bauarbeiten voranschreiten.

Kaum hatte ich Groveland verlassen, sah wie schmal der Streifen neben der Fahrbahn ist, in Englisch Shoulder, als ich auch einen einsamen Radler sah, der sich zwischen den LKW durchkämpfte. Sobald es möglich war stoppte ich, hielt meine Kamera schussbereit, denn ein solches Foto brauche ich für das Buch. Der Radler kam und stoppte, fragte, ob es nun noch lange so weiter geht. Ja, genau noch 20 Meilen. Ich zeigte auf den freien Platz auf meinem Bikerack und schon war sein Bike aufgeladen und ich nahm ihn mit bis zum nächsten Trailhead. Wir hatten ein sehr nettes Gespräch. Eigentlich wollte er die Nordroute nehmen, aber wie so leicht möglich, er verirrte sich, fand sie nicht und das trotzdem er „Ride with GPS“ nutze, wo die Route aufgezeichnet ist. Und zum Abschluss kaufte er auch noch mein Buch.

Ich habe mich nun entschlossen, in meinem Buch nicht auf die Alternativen einzugehen. Hatte selbst versucht die Südroute zu finden und bin gescheitert. Ich werde den aktuellen Stand der SR 50 beschreiben, bis mein Buch gedruckt ist, ist sicher schon wieder ein großer Teil des neuen Trails fertig und damit bleibt diese Strecke doch die bessere.