Archiv für den Monat: Dezember 2019

Vorsicht: Portugiesische Galeere

Heute war wieder ein Bike Ride mit der Gruppe Explore Volusia. Wir haben viel über Wale erfahren, obwohl wir natürlich keine sehen konnten am Strand. Aber doch lag da etwas sehr Interessantes. Es glitzerte mich blau an und ich wusste zunächst nicht, ist es ein kaputtes Spielzeug oder ein Meerestier. Doch stellte sich schnell heraus, dass es eine Portugiesische Galeere (Physalia physalis), engl. Atlantic Portuguese man o‘ war ist, auch Floating Terror genannt. Sie erinnert zwar an eine Qualle, gehört jedoch streng genommen nicht dazu, sondern zur Gattung der Seeblasen (Physalia). Doch Aufatmen ist nicht angebracht, sind doch ihre Tentakel giftiger als alle Quallen. Und sie ist an Floridas Küste nicht unbedingt heimisch.

Wikipedia sagte dazu (Auszug):

Die Portugiesische Galeere findet sich in erster Linie im Pazifik, aber auch vor den Kanaren und vor Portugal. Sie ist zudem in der Karibik verbreitet, etwa vor der Küste Kubas. 1975 waren große Schwärme vor der niederländischen Küste anzutreffen. Ende Februar und Anfang März 2011 wurden an der Atlantikküste von Florida am Strand zahlreiche Exemplare angespült. Vor allem am berühmten Miami Beach lagen hunderte Portugiesischer Galeeren von 5 bis 15 cm Größe mit teils meterlangen Tentakeln. Wie schon im Frühjahr 1981 waren in Cocoa Beach etliche an Land gespült worden.

Gegen Ende August 2012 wurde ein Exemplar vor der korsischen Ostküste gesichtet. Am 10. April 2018 wurden vier lebende Exemplare in der Bucht von Es Torrent von San José/Ibiza von einer Gruppe Windsurfer entdeckt. Am 13. April wurde erstmals ein Strand (Les Salines) auf Ibiza wegen diverser Portugiesischer Galeeren für Schwimmer gesperrt. Mitte Mai 2018 wurde der Badestrand von Alicante gesperrt, weil Portugiesische Galeeren angespült worden waren. Unweit davon, in Murcia, starb im Juni 2019 eine junge Frau, nachdem sie beim Baden verletzt worden war. Hauptgründe für das verstärkte Auftreten der Portugiesischen Galeere ist zum Einen die Überfischung der Thunfische, der Temperaturanstieg der Meere sowie auch größeres Nahrungsangebot durch Überdüngung, was zu verstärktem Algenwachstum führt.

Die bläulich schimmernde bis 30 cm messende sackförmige Gasblase (Pneumatophore) sorgt für den Auftrieb. Sie ist gefüllt mit auf 15 Prozent Sauerstoff abgereicherter Luft mit einem variablen Anteil von 0,5 %–13 % Kohlenmonoxid, das die Staatsqualle in einer „Gas-Drüse“ aus der Alpha-Aminosäure L-Serin selbst herstellen kann. An den Tentakeln finden sich bis zu 1000 Nesselzellen pro Zentimeter, die ein Giftgemisch aus verschiedenen Proteinen enthalten. Dieses wirkt schon bei Hautkontakt direkt an den Nervenzellen, wo es zu einer Übererregung führt. Das Gift kann kleinere Fische und andere Beutetiere töten. Bei Menschen verursacht die Nesselung starke Schmerzen. Auf der Haut hinterlässt der Kontakt mit den Tentakeln rote Quaddeln, die an einen Peitschenhieb erinnern. Die Quaddeln verschwinden erst nach zwei oder drei Tagen, der Schmerz lässt nach rund einer Stunde nach. Das Gift kann jedoch auch die Lymphknoten erreichen, wo es noch größere Schmerzen verursacht. Allein an den Küsten Australiens verbrennen sich jährlich bis zu 10.000 Menschen an Portugiesischen Galeeren und eng verwandten Quallenarten.

Ein gesunder Erwachsener übersteht „Verbrennungen“ durch die Qualle ohne Lebensgefahr. Bei geschwächten Menschen oder Allergikern besteht die Gefahr eines allergischen Schocks, der tödlich enden kann. Medizinische Ratgeber empfehlen, einen Arzt aufzusuchen, wenn der Schmerz sehr stark ist oder länger anhält, die Wunden sich verschlimmern, wenn Krankheitsgefühle oder Entzündungssymptome auftreten.

Abgerissene Tentakel enthalten noch Nesselzellen. Die Nesselzellen bleiben noch mehrere Tage lang aktiv und gefährlich, wenn Quallen am Strand angespült wurden. Medizinische Ratgeber empfehlen außerdem, die Stiche in keinem Fall mit Essig oder Süßwasser auszuwaschen, sondern mit Salzwasser, sowie die Überreste der Tentakel vorsichtig zu entfernen. Dabei sollten die Tentakel nicht berührt werden, weil sie weiter nesseln können. Heißes Wasser über 45  C lässt die Eiweiße des Gifts  denaturieren.

Handwerker!

Ich habe an der Spüle in der Küche einen Wasserhahn und zusätzlich einen Sprühkopf, mit dem man gut die Becken ausspülen kann, Standard hier in USA. Meine Küche selbst ist alt, die Schränke bestehen aus Pressspahn. Oder wie das heißt. Eines Tages kam ich also heim und sah mit Schrecken, dass die untere Küchentür aufgedunsen war, auf dem Boden lauter feuchte Brösel. Die Prüfung ergab, dass der Schrank unter der Spüle feucht war und die Küchentür aufgelöst hat. Erstmal einen Eimer unterstellen, dann standen zwei Aktionen an: Zunächst mal einen Installateur anrufen, um das reparieren zu lassen und dann jemand finden, der mir eine neue Küchentür schnitzt. Termin für Installateur war dann Dienstag und ich erinnerte mich an einen Mann in der Nachbarschaft, der schöne Briefkästen aus Holz baut und verkauft. Also fuhr ich mal kurz mit dem Fahrrad dorthin und traf ihn auch direkt vor dem Haus an, er hat mir versprochen, sich am heutigen Mittwoch darum zu kümmern.

Also, der Installateur kam, sah und fand. Mein Sprühkopf sei undicht und das Wasser tropft entlang des Schlauchs nach unten. Der Wasserhahn sei uralt, Teile gibt es nicht mehr, reparieren geht nicht. Ein neuer Wasserhahn muss her, vermutlich ohne Sprühkopf, die gibt’s nicht mehr, der Auslass muss dann zugemacht werden. Schnell kramte ich in meinen Unterlagen und fand eine alte Rechnung, von genau der gleichen Firma. Vor exakt 10 Jahren hat er mir das alles neu eingebaut für fast 300 $. Von wegen uralt. Das hat ihm überhaupt nicht gepasst, dass ich ihm die Rechnung gezeigt habe und nach kurzem Wortwechsel stürmte er einfach davon. Erstmal war ich fassungslos, dann rief ich in der Firma an. Aber die Frau am Telefon war genauso unfreundlich, die Teile gibt es nicht mehr, man kann nicht reparieren und sie sei ja wohl nicht für die schlechte Qualität verantwortlich, habe das Teil nicht hergestellt.

Ich schrieb mein Leid an die Nachbarin, die sofort ihren Mann vorbei schickte. Er ist jetzt auch nicht unbedingt Handwerker, meinte aber, er könne mir einen neuen Wasserhahn einbauen. Den bekomme ich so für 80 – 100 $ und das wird dann doch billiger.

Aber erst einmal war ja Abend und Nacht. Im Bett habe ich immer die besten Ideen und tatsächlich wachte ich auf mit einem Gedanken: Wenn wir die Wasserzufuhr abklemmen könnten in dem Schlauch zum Sprühkopf, dann macht er doch wohl keine Probleme mehr. Aber wie? Also mal gleich in Facebook gepostet und bekam sofort gute Antworten. Die beste Idee war, den Schlauch unter der Spüle durchzuschneiden und dort ein Sperrventil einzubauen. Also ging ich zu ACE, ein kleiner Handwerksladen mit guter Beratung. Zeigte mein Foto. Der Mann sagte, es wäre doch viel einfacher nur den Sprühkopf auszutauschen und er gab mit einen neuen. 8,50 $. Preiswert. Ich sofort heim und versucht ihn einzubauen.

Statt zu tropfen lief nun das Wasser in Strömen. Der Installateur hatte wohl doch recht, dass es für das Ding keine Teile mehr gibt, denn dieser Standard-Kopf passte nicht. Aber er gab mir eine Idee. Es waren hier lose Dichtungsscheiben dabei, das hatte mein alter Kopf nicht, dort waren Gummiringe integriert. Also nahm ich eine dieser Scheiben, klemmte ihn in meinen alten Sprühkopf dazwischen und aus war es mit dem Tropfen.

Ich schäme mich ja so, dass ich nicht früher drauf kam. Hatte voll dem Installateur vertraut, der meinte, es sei nichts mehr zu machen. 300 $ gespart. Den neuen Kopf habe ich natürlich zurück gebracht.

Werde natürlich den Eimer weiter stehen lassen und öfter mal prüfen.

 

Es weihnachtet sehr – in New Smyrna Beach und anderswo

Endlich sind die vielen Arbeiten in Haus und Garten gemacht. Den Abschluss bildete am Freitag die Anbringung der Weihnachtsbeleuchtung. Ist schon ein eigenartiges Gefühl, wenn man unter strahlendem Sonnenschein die bunten Lichter am Haus befestigt. Aber sobald es dunkel ist und sie angehen kommt doch eine schöne Stimmung auf. Die Lichter werden hier so ab Thanksgiving gemacht, ich versuche es meist bis zu meinem Geburtstag am Nikolausabend hinzubringen. Am Abend war ich dann mit Nachbarn in New Smyrna Beach zum offiziellen Anzünden der Weihnachtslichter, auch das immer ein tolles Event. Und das Beste ist der Immobilienmakler. Er hat immer offenes Haus zu solchen Gelegenheiten, eine Band spielt und es gibt zu trinken und zu essen. Alles kostenlos und ohne Verkaufsgespräche. Da ja gerade am Tag zuvor mein Geburtstag war und ich vor lauter Arbeit nicht feiern konnte, nahm ich das als meine offizielle Geburtstagsparty.

So konnte ich dann auch am Sonntag die wunderschöne Bed&Breakfast Tour mitmachen, die jedes Jahr stattfindet in New Smyrna Beach. Dabei haben vier dieser Gästehäuser ihre Tore geöffnet, man kann die Zimmer besichtigen und es ist wirklich eins schöner als das andere. Hier waren Künstler am Werk. Und zudem wird in jedem Haus ein kleiner Imbiss serviert. Ich versuche, diese Tour niemals zu verpassen.

Am Montag habe ich mich dann auch wieder in meinem Fitness Studio angemeldet. Leider ist der alte super nette Manager nicht mehr da, aber nach einigem Verhandeln habe ich doch wieder meinen guten Preis bekommen, 30 $ pro Monat und ich kann jederzeit kündigen. Und das für super Geräte, großer Pool, Jacuzzi und Sauna. Mit genug Parkplatz vor der Tür. Das muss erstmal jemand nachmachen in Deutschland. Im letzten Jahr hatte ich dort Elsbeth kennengelernt. Sie stammt aus Deutschland, ist in meinem Alter und lebt schon Jahrzehnte hier. Sie wohnte in einem wunderschönen Haus am See, das ihr aber nun nach dem Tod ihres Mannes zu groß und zu einsam war, sie suchte einen Käufer und wollte dann nach Lake Mary verziehen. Die Telefonnummer, die ich hatte, wäre ja nicht mehr gültig nach einem Umzug, und zudem ist sie auf dem Phone, das zu Hause in Deutschland liegt. Richtig schade, ich wollte sie gerne wieder treffen.

Am Nachmittag wollte ich dann zum ersten Training, stehe auf der Treppe, von der ich die Halle mit den Geräten überblicken kann, und wer trainiert dort eifrig? Elsbeth natürlich. Von da an war unser Training für den Tag beendet, es gab ja so viel zu erzählen. Sie konnte schließlich, nach 2 Jahren auf dem Markt, ihr Haus verkaufen, und wohnt jetzt wo? In Port Orange! Nicht zu glauben, da sind wir ja Nachbarn. Ich freue mich darauf ihr neues Haus mal zu sehen, aber sie hat noch viel Arbeit. Ist im August eingezogen, aber verändert noch viel in Haus und Garten. Na, so was kenne ich ja, nur dass sie viel luxuriöser lebt als ich arme Maus.

Am Dienstag dann hatte ich endlich Zeit nach Sanford zu fahren und die große Biketour für Brian vorzubereiten. Es geht ja immer noch um ein Mietfahrrad, zwar bin ich mit dem Laden bei uns in Port Orange sehr zufrieden, aber ich wollte mir den dortigen Laden doch ansehen. Und die Bikes. Als Ergebnis kann ich sagen, wir bleiben bei unserem Shop in Port Orange, der ist super. Aber immerhin konnte ich einige Bikebücher loswerden.

Happy Birthday

Ich bin völlig kaputt. Fühle mich fast so alt, wie ich wirklich bin. Eine Woche bin ich nun in Florida, aber die war angefüllt mit Arbeit. Urlaubsgefühle kommen da noch nicht auf. In dieser ersten Woche habe ich acht große Tonnen mit Unkraut gefüllt, plus einen großen Haufen mit abgeschnittenen Ästen, habe umgegraben, neu gepflanzt, bewässert. Geputzt, eingekauft, organisiert. Habe sogar 11 Bikebücher verkauft und hoffe dass noch mehr dazu kommen, damit ich mir ein neues Bike kaufen kann. Gestern dann musste ich zum ersten Mal eine Maschine Wäsche waschen. Die Maschine legte los, drehte sich im Kreis. Doch da kam der Moment, wo sie Wasser abpumpen sollte. Und nichts ging mehr. Eine neue muss her. Und das wo ich doch mein Geld für ein Bike ausgeben will. Ich machte mich auf den Weg, eigentlich gibt es nur zwei Läden, wo man einigermaßen günstig kaufen kann. Der erste ist John‘s Appliance. Nein, eine preiswerte Maschine ist nicht da. Ich will einen Frontloader, also so was wie in Deutschland, im Gegensatz zu den Toploadern, die hier heimisch sind, und die die Kleidung nicht nur nicht sauber machen, sondern auch noch zerreißen. Sie haben eine wunderschöne kompakte Maschine von Bosch für 1300 $. Deutsche Marken sind hier sehr beliebt wegen ihrer Qualität, aber auch sehr teuer. Mercedes halt. Ich kaufe sowieso lieber Scratch and Dent. Das sind Geräte, die leichte Kratzer haben und deshalb billiger sind. Reihen voller Kühlschränke, zwei Reihen mit Trocknern, aber keine einzige Waschmaschine. Der Transport mit Anschließen würde 70 $ kosten, aber es gibt ja nichts für mich.

Also nur quer über die Straße zur Sears Outlet. Dort habe ich im letzten Jahr meinen Kühlschrank gekauft, was ja auch eine längere Leidensgeschichte verursachte. Und hier gibt es durchaus eine ganze Reihe von Frontloadern. Allein wegen dem Preis entscheide ich mich für eine Maschine von EG. Kompakt ist sie nicht gerade, in USA ist einfach alles riesig. Aber kaufen kann ich die nicht. Sowohl das Telefon als auch die Verbindung zur Kreditkarte sind down und im Moment gibt es nur Barzahlung. Ich frage nach Transport. Hier kostet es 90 $. Schon ärgerlich. Dann heißt es, ja, die Wasserschläuche gehen extra und wir schließen nur an neue an, nicht an die vorhandenen alten. Nochmal 25 $. Und eine 3-Year Protection ist auch zu empfehlen, denn die Garantie hier geht nur über 30 Tage. Noch mal 185 $. Um meine neue Waschmaschine anzuschließen müsste ich zunächst den Trockner rauschaffen, dann Maschine rein, installieren und Trockner wieder rein. Nein, das geht so nicht, ist nicht im Preis enthalten, muss mich selbst um den Trockner kümmern. Ich sage, nein danke und verschwinde.

2 guys and a truck

Poste in Facebook nach einem Helfer, ganz speziell nach dem, der mir im letzten Jahr mit meinem Kühlschrank geholfen hat und dessen Namen ich vergessen habe. Frage nach 2 guys and a truck. Es dauert nicht mal eine Stunde, bis sich – nach etlichen anderen – mein Helfer von damals meldet. Wir werden sofort handelseinig. Aber erst morgen, die Maschine ist ja noch nicht gekauft.

Der nächste Tag ist mein Geburtstag. Mir war aber sowieso schon klar, dass es keine Feier geben wird. Sondern – na was – Arbeit! Am Morgen zunächst in den Garten. Täglich arbeite ich dort etwa zwei Stunden, um meinen Rücken nicht zu sehr zu beanspruchen, der sonst sich ziemlich heftig meldet. Dann ist es zehn und ich rufe Sears an, ob die Kreditkartenmaschine wieder geht. Ja, tut sie. Also nichts wie ab. Nur eine Stunde dauert es, der Kauf ist perfekt. Ohne Transport, ohne Protection, denn Will, mein Helfer, hatte mir gesagt, sie ist nicht nötig, ich hätte mir eine sehr gute Maschine ausgesucht. Auch den Wasserschlauch für 25 $ brauche ich nicht, er hat einen sehr guten neuen, den er mir für 10 $ verkauft. Transport 60 $. Wir treffen uns dann bei Uhaul, eine Firma, die LKW vermietet, da Will meine 60 $ zur Anzahlung braucht, wollen dann zu Sears. Ritch, sein Mitarbeiter, fährt mit mir, Will mit seiner Freundin als Fahrerin ( er darf aufgrund eines Herzfehlers nicht fahren), will mir folgen. Doch dann sagt er, er hat zu Hause den Stechkarren vergessen, wir treffen uns bei Sears. Dort angekommen sagt Rich, er will schnell etwas kaufen gehen und verschwindet. Zunächst warte ich geduldig. Und warte. Keiner kommt. Also ich kenne Will ja schon und habe Vertrauen, aber trotzdem ist es ein komisches Gefühl. Wollten die nur meine 60 $ und sich damit verdrücken? Es dauert eine Ewigkeit, bis zunächst Rich, aber dann auch der Truck kommen.

Ich werde langsam nervös. Schließlich habe ich Geburtstag und freue mich auf einen Anruf meiner Familie und außerdem habe ich noch was anderes vor, zu dem wir später kommen. Um vier sind wir endlich bei mir, ich melde mich sofort bei meiner Familie, aber ein richtiges Gespräch ist unter diesen Umständen nicht möglich. Gleichzeitig werden die alten Maschinen rausgestellt, schreit man nach einem Besen und nach einer Rohrzange, Platz da, aus dem Weg. Aber noch keine Stunde vergeht und die Arbeit ist getan. Ich bin aber viel zu kaputt, um die Maschine noch am Abend auszuprobieren und außerdem habe ich ja noch was anderes vor.

Bike and Trail

Denn es geht ja immer noch um ein Fahrrad. Mein altes Bike ist ein Mountainbike und ich mag es eigentlich sehr, fahre gerne darauf. Aber seine Gangschaltung geht nicht mehr und es ist sehr verrostet. Mein Sohn, der auf High-End Räder steht und sicher damit Recht hat, rät zu einem qualitativ guten Rad und ich habe mich schon erkundigt. Im Fachgeschäft würde ich das billigste für mich geeignete Rad für 400 $ bekommen. Großer Pluspunkt ist die Lifelong Warranty, das bedeutet ich kann das Rad jährlich zum Service bringen. Negativ ist, alle diese Räder gefallen mir überhaupt nicht. Ich bin schließlich eine Frau, und wir kaufen nicht die Technik, sondern was fürs Auge. Ich fahre ja nur geteerte Bike Trails und brauche kein Mountainbike. Aber sehen diese nicht sehr viel schöner aus? Da soll ich 400 $ ausgeben für so ein hässliches Bike. Und eines, das mir gefallen würde, kostet leicht mal über 1.000 $. Nicht nur, dass ich dieses Geld nicht habe, es würde sich auch im feuchtheißen Sommer nicht gut halten. Also bin ich hin und her gerissen.

Und in der langen Wartezeit, die ich heute auf Will warten musste, fand ich mehrere Anzeigen von Rädern, die mir ganz gut gefielen. Allen voran natürlich ein Mountainbike. Grün. Und gerade als meine Helfer gegangen waren, bekam ich die Nachricht, dass der Mann nun zu Hause sei. Es sollte 100 $ kosten, aber mit Bikerack. Könnte ich gut gebrauchen.

Nix wie hin. Das Bike ist schön. Zunächst passt der Sattel überhaupt nicht, aber das Rad ist in gutem Zustand, nichts verrostet, und so war es auch leicht zu justieren. Und ich wurde schnell mit dem Mann handelseinig. Nur das Bikerack war nicht für mich geeignet und so bezahlte ich für das Rad schließlich 70 $. Nun muss ich aber noch Beleuchtung kaufen, denn am Weihnachtsabend bin ich zu einer Radtour eingeladen und Beleuchtung ist Vorschrift. Und sicher auch nicht ganz dumm.

Also, zwei schöne Geburtstagspräsente, wenn ich sie mir auch selbst kaufen musste. Am Morgen habe ich dann die Maschine gefüllt, sie läuft einwandfrei.