Angefangen hat es im April 2020. Ich war noch in Florida, aber hörte regelmäßig den Podcast von Professor Drosten zur Corona Pandemie. Und an dem Tag hat er die Fitness Tracker erwähnt. Im Zusammenhang mit einer Datenspende, wo man die Daten zur Forschung spenden könnte. Das hat mich so sehr interessiert, dass ich zunächst das Internet nach so einem Tracker durchforstet habe und dann zu Walmart gefahren bin. Ich fand dort, mitten im ersten Corona Lockdown, den Fitbit Tracker zu ermäßigtem Preis. Und seitdem trage ich ihn. Und seitdem treibt das kleine Ding mich zu Höchstleistungen an.
Seit bestimmt 3 Jahrzehnten habe ich Gewichtsprobleme. Immer geht mein Gewicht hoch, bin ich zu fett, immer wieder versuche ich eine Diät, es klappt auch, für eine gewisse Zeit. Und dann wieder Ende. Immer auf leckere Dinge, die man mag, verzichten zu müssen, ist nicht so ganz leicht. Ein langfristiger Erfolg war mir nie beschieden.
Schon vor dem Tracker achtete ich auf meine Ernährung. Nicht zu viel, Low carb, und vor allem auch viel Bewegung. Im April 2020 wog ich 75 kg und war von den Menschen als normalgewichtig angesehen, sportlich. Ich hatte schon bemerkt, dass ich, je älter ich wurde, desto weniger Nahrung brauchte. Am Abend gab es zum Beispiel einen Teller mit Käsewürfeln, Obststücken und Nüssen. Aber immerhin doch einen Teller voll. Es dauerte Jahre, bis ich mich an geringere, meinem Alter entsprechende Portionen gewöhnt hatte.
Mit dem Tracker fand ich schnell heraus, dass es verschiedene Ziele gab, die innerhalb eines Tages erfüllt werden mussten. Das sind:
- 10.000 Schritte
- 30 aktive Minuten (was das Gerät so als aktiv ansieht)
- Pro Stunde zwischen 8 und 19 Uhr mindestens 250 Schritte
- Verbrauch von 2101 Kalorien
Ganz schnell wurden mir diese Ziele sehr wichtig. Wenn ich am Nachmittag von einem dieser Ziele noch entfernt war schwang ich mich aufs Fahrrad und fuhr los. Oder lief um die Ecken.
Zusätzlich setzte ich mir noch ein anderes Ziel. Es gibt ja das Intervall-Fasten. Das normale zum Abnehmen ist 8/16. Das bedeutet, während 8 Stunden am Tag kann man essen, was man möchte, die anderen 16 Stunden gibt es nichts. Das wollte ich nicht, denn eigentlich war ich mit meinem Gewicht zufrieden. Gut, 1, 2 Kilo könnte ich noch verlieren, aber es ist nicht so vordringlich. Also verlegte ich mich auf das 12/12 Fasten. Das bedeutet, ich frühstücke morgens so zwischen 7 und 8 Uhr und esse abends vor 19 Uhr das letzte. Das war mein Ziel.
Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass ich das Abendessen so gar nicht brauchte. Nun sieht es so aus, dass ich etwa um 7:30 Uhr frühstücke, bin ja ein Morgenmensch, und das letzte noch vor 18 Uhr esse. Und ich kann echt essen, was ich möchte, brauche auf nichts zu verzichten. Dazu gehören auch Süßigkeiten und Kuchen. Und nur so kann ich es für eine lange Zeit einhalten. Ein normaler Tag sieht so aus:
Frühstück mit gekochtem Ei und einem Brötchen, aber dick mit Butter und Marmelade, dazu Kaffee und Orangensaft. Gegen 11 Uhr ein schöner Latte mit 2 Keksen oder Pralinen. Zwischen 14 und 15 Uhr gibt es ein ausführliches Mittagessen, wirklich auf was ich gerade Lust habe und auch ausreichend viel, und ganz bestimmt gibt es dazu noch einen Nachtisch. Auch durchaus ein Glas Wein, Alkohol ist mir nicht verboten. Am Abend habe ich dann oft keinen Hunger mehr, je nachdem was es zu Mittag gab, wenn doch, dann gibt es ein kleines Tellerchen mit einigen Käsewürfeln und Nüssen, einem Apfel oder auch jetzt im Winter einen Glühwein und 8 Maronen. Im Sommer eher ein Cocktail und paar Erdnüsse. Damit bin ich vollkommen satt, es bleiben keine Wünsche mehr offen.
Was nun meine Gewicht betrifft, seit April 2020 ist es ganz langsam herunter gegangen auf nun 66 kg. Mit wären sogar 68 kg immer noch recht. Ich habe meine Traumfigur und bin glücklich damit.