Archiv für den Monat: August 2020

Aartal – Radweg

1. Tag

Meine erste Berührung, oder besser Nicht-Berührung mit diesem Radweg hatte ich, als ich aus den Wäldern nordöstlich von Adolfseck kam und einen Weg zurück nach Taunusstein suchte, möglich abseits von Verkehr. Ich nutze zur Navigation google maps, die schickten mich zunächst von Adolfseck über die B54, vorbei an dem Abzweig Bad Schwalbach. Mein Navi kannte keinen Radweg auf der Strecke, es war auch nichts ausgeschildert von der B54, also versuchte ich, nach Seitzenhahn zu kommen und wollte von dort durch den Wald nach Taunusstein. An der Straße nach Seitzenhahn sah ich tatsächlich einen Weg, der Richtung Bad Schwalbach abging, nicht aber nach Taunusstein. Und wie schon gesagt, von Beschilderung keine Spur.

Als ich dies in Facebook postete, in der Gruppe Rund um Wiesbaden, bekam ich von einem Herrn böse Bemerkungen, von wegen es gibt einen Radweg, auch ohne Unterbrechungen und ausgeschildert. Zum Glück habe ich aber die Facebook Gruppe Taunusstein fährt Rad gegründet und dort bekam ich hilfreiche Hinweise. Also fuhr ich noch am selben Abend los, um diesen Weg zu suchen. Was die Unterbrechungen betrifft, so gibt es sie natürlich, auf der ganzen Strecke. Ich fahre ab Wehen, da hat man schon im Ort eine Unterbrechung. Weiter geht es über die Dornbornstraße, zwar ruhig, aber kein Radweg, bis dann am Ortsende endlich wieder ein solcher beginnt. Dieser endet aber in Hahn und es dauert wieder ein Weilchen, bis man dann vorbei am Schwimmbad den weiteren Radweg nach Bleidenstadt findet. All das leider nicht komplett in google maps und auch nicht in Komoot, also kann ich mich nur teilweise navigieren lassen. In Bleidenstadt endet dann der Weg erstmal am Klärwerk/Tennisplatz, aber jenseits der B54 geht er weiter, der Überweg endlich mal gesichert, was in Taunusstein selten der Fall ist.

Dann kam ich an die Abzweigung nach Seitzenhahn, danach wurde der Weg merklich schlechter und endete bald mitten in den Brennnesseln. Das war also nichts, es ging wieder zurück. Eine Ausschilderung gab es nicht.

2. Tag

Am nächsten Tag wollte ich das ganze erneut probieren. Mit Komoot wollte ich navigieren und fand dort eine Route durch den Wald. Das fand ich interessant und sah es als gute Rundfahrt, denn so könnte ich von Bad Schwalbach aus den Radweg erkunden, der sollte ja an der Molkerei anfangen. Gesagt getan, zum großen Teil kannte ich den Weg schon. In Seitzenhahn war aber mal wieder Ende, Gelände, keine Beschilderung, kein Radweg. Ich suchte mich irgendwie durch und kam schließlich auf die Straße, die runter zur B54 führt. Und ich fand einen Weg, der nach Bad Schwalbach gehen sollte. Ob da jetzt ein Schild stand oder nicht, weiß ich nicht mehr. Der Weg war okay, es ging rauf und runter und schließlich kam ich nach Hettenhain. Wieder alles zu Ende. Mit Glück fand ich aber doch den Radweg, der weiter führte und kam in einem Wohngebiet in Bad Schwalbach an, also nicht an der Molkerei. So viel ich weiß waren es bis hier 17 km.

Dann ging es über die Hauptstraße zur Molkerei, und ja, ab der Stadtmitte ist der Aartal Radweg wunderbar ausgeschildert, aber eben nicht von der B54. Und dieser Weg trifft dann auch sehr bald den Weg, den ich gekommen bin. Bis zum Abzweig Seitzenhahn war alles genau das Gleiche, und dort an der Straße merkte ich dann, dass mein Weg, den ich gekommen bin, sehr viel höher durch den Ort führt, wenn man aber runter zur B54 fährt geht es kurz vor der Bahn weiter durch das Aartal. Das muss man erstmal wissen, weil ja weder das Navi noch Schilder das anzeigen. Von da aus war es dann wieder genauso wie gestern Abend, vorbei an der Mühle und dem dicken Fisch, und dann über die Straße bis zum Tennisclub.

Aber als Kritikpunkte muss ich sagen: Die Stadt sollte mehr dazu beitragen, dass der Weg auch in google maps und dergleichen gefunden werden kann. Gerade an den Unterbrechungen durch Straßen stehen oft keine Schilder und die Orientierung für Fremde ist ziemlich schwer. Für Familien, die vielleicht kleine Kinder mit Rad bei sich haben, wegen der Unterbrechungen nur zu empfehlen, wenn die Kinder auf Straßen sicher sind.

Hier noch einmal die ganze Rundfahrt ab Wehen

Tunesien – eine Alternative?

Leider entwickeln sich die Corona Zahlen in Marokko nicht so gut, in Tunesien schaut es da schon viel besser aus. Tunesien wurde von Deutschland auch gerade aus der Liste der Risikogebiete genommen.

Könnte Tunesien also eine Alternative für den nächsten Winter sein? Für all die, die es zu Hause im kalten, grauen Winter nicht aushalten, so wie ich? Natürlich muss man die Entwicklung genau beobachten, keiner kann voraussagen, wie es schon im nächsten Monat aussieht, aber für mich stellt es sich doch als realistische Möglichkeit dar.

Im Jahr 1995 hatte ich ja einmal einen Reiseführer Tunesien herausgebracht. Es war damals noch im Werner Rau Verlag, und es lief nicht gut. Meine Leserschaft damals waren die Geländewagenfahrer, aber die Tunesien-Touristen suchten Ruhe und Erholung in den Strand-Resorts, dafür brauchten sie mein Buch nicht. Wohnmobile waren noch nicht in großer Zahl unterwegs.

Ich habe danach noch einige Jahre das Manuskript aktuell gehalten, so dass die Informationen nun etwa aus dem Jahr 2004 sind. Und dieses Manuskript stelle ich allen kostenlos zur Verfügung, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, nach Tunesien zu fahren. Ihr könnt es in meinem Shop im Bereich ebooks direkt herunter laden, auch ein extra Campingplatzverzeichnis ist angefügt. So könnt ihr euch schon mal einen Überblick verschaffen.

https://shop.edith-kohlbach.de/

Ich werde das Geschehen in Tunesien, aber auch in meinen Lieblingsländern Marokko und Florida genau verfolgen, aber wenn alles so bleibt wie im Moment strebe ich an, im Herbst nach Tunesien zu fahren und mein Buch neu herauszugeben. In der Zwischenzeit werde ich alle Infos, die ich bekomme, in das ebook einarbeiten, so sind ja zum Beispiel viele Pisten, wie die nach Ksar Ghilane, inzwischen asphaltiert. Neuere Versionen werden immer in den Shop eingestellt, daher vor der Abfahrt noch mal nachschauen, ob es was Neues gibt. Und schon am Ende des Jahres oder im Januar könnte dann das Buch erhältlich sein. Meine Facebook Gruppe Marokko – Mauretanien habe ich deshalb schon umbenannt in Marokko – Mauretanien – Tunesien mobilunterwegs

Nun aber zur Frage: lohnt sich Tunesien?

Wenn ich an die Camper denke, die sich in Marokko, was so viele wunderschöne und komfortable Campingplätze hat, über den Dreck und schlechte Sanitäranlagen beschweren, dann möchte ich sagen, bleibt zu Hause. Tunesien ist kein klassisches Campingland, es gab schon vor Corona nur sehr wenige Plätze, meist in schlechtem Zustand und wenig besucht. Durch den Einbruch des Tourismus ist nun natürlich noch mehr geschlossen. Von daher ist Tunesien ganz klar ein Land für abenteuerliche Touristen, die das Fremde suchen, das Aufregende und auch bereit sind, einmal etwas auszuprobieren. Es ist nicht so groß und abwechslungsreich wie Marokko, auch die Berge sind bei weitem nicht so hoch und in den fernen Süden darf man nicht reisen, aber es ist dennoch interessant. Die politische Situation zu Zeit ruhig. Ich freue mich darauf.