Nur die Katze besucht mich

Zur Zeit gibt es wenig zu berichten, denn ich bin krank. Schon auf dem Bikeevent fiel mir auf, dass ich ziemlich müde war, obwohl die Radtour doch ziemlich kurz war und ich mich nicht sehr angestrengt habe. Es ging dann ganz langsam weiter, jeden Tag ein wenig mehr, bis sich schließlich eine Halsentzündung mit Fieber einstellte. Ich musste alle meine schönen Events absagen, Kayaktouren, eine Wanderung und eine Nachtfahrt in einem Naturpark. Heute morgen jedoch war wieder Kayak angesagt und ich hatte schon gestern das Kayak aufs Dach geschnallt, bin auch hingefahren, aber hab es dann doch gelassen. Ich bin einfach immer noch nicht gesund, wenn ich mich auch nur ein wenig anstrenge kommt ein Fieberschub. Ich weiß aus Erfahrung, hier helfen nur Antibiotika. Aber ich habe einfach Angst zum Arzt zu gehen. Die Preise sind einfach zu hoch. Ich bin zwar versichert, aber ich habe doch Angst, dass es Schwierigkeiten gibt, wenn ich öfter krank bin. Also helfe ich mir mit Ibuprofen gegen Schmerzen und Fieber und Lutschbonbons gegen die Halsschmerzen. Ab und zu kommt der Kater Prince und legt sich auf meinen Bauch. Das tut gut.

An diesem Wochenende wollte ich meine Freundin Carla besuchen, ich hatte mich sehr darauf gefreut. Aber auch das musste ich absagen, vor allem auch, weil sie große Angst vor Keimen hat und bei Flügen sogar eine Schutzmaske trägt. Das hat mich überrascht, so kannte ich sie nicht, aber es ist besser, sie sagt offen, wie sie darüber denkt. Also gibt es auch keine weitere Bikestrecke mehr zu erkunden.

Doch von Maggie, der Organisatorin der Biketour, habe ich wieder gehört. Vor allem hat sie mich damit überrascht, dass ich bei der Tombola, die erst stattfand, als ich schon gegangen war, etwas gewonnen habe. Und zwar einen Gutschein für eine Gesichtsbehandlung bei einer Kosmetikerin. Das ist genau das Richtige für mich, darauf freue ich mich sehr. Es war ganz ulkig. Sie hatte mehrere Geschäftsleute, die Preise gespendet hatten, und natürlich waren die meisten irgendwie Fahrradbezogen. Auf einem Tisch standen die Preise sortiert nach Sponsor und bei jedem Sponsor ein Korb. Für das Raffle, wie es hier heißt, bekam ich als Volunteer 4 Tickets, und die konnte ich in einen oder mehrere Körbe werfen, wo mir die Preise gefielen. Ich brauche weder Helm noch Luftpumpe und warf also mein Ticket in den Korb der Kosmetikerin und bei einem Bikeevent war der natürlich am leersten und so kam ich in den Genuss eines Preises. Ich freue mich sehr darüber, gewinne ich doch sonst nie etwas.

Maggie lädt morgen Abend ein zu einer Party, alle Helfer und Freunde, die dabei waren. Ich freue mich total und werde auf jeden Fall hingehen. Maggie wohnt ja in Deland in einem sehr schönen großen Haus, wo man schon ein paar Leute unterbringt. Ich werde mich aber dennoch warm anziehen, denn vermutlich feiern wir draußen. Sie hat eine wunderschöne, überdachte Terrasse mit einer Außenküche, einfach ein Traum. Aber nicht alles blitzblank und designerhaft, sondern wohnlich, richtig gemütlich. Mal sehen ob ich ein paar Fotos machen kann.

Für mich ist diese Einladung unglaublich wichtig. Ich bin eigentlich sehr gesellig und habe früher oft Partys gefeiert, oft mit mehr als 20 Personen in einer kleinen Wohnung mit Musik und Bauchtanz als Höhepunkt. Aber oft habe ich gemerkt, dass ich nie zurück eingeladen wurde. Irgendwie schlief das dann ein und mir bleiben heute weder Freunde noch Partys. Hier in Amerika habe ich ja sehr versucht, Freunde zu finden. Aber leicht ist das nicht. Früher als ich noch zum Fliegen herkam, war das einfacher, denn Fliegen verbindet. Später dann war ich jedes Jahr nur 3, 4 Wochen da und es war unmöglich, Freundschaften zu schließen, dafür braucht man einfach Zeit. Seit ich in Rente bin hatte ich dann Bob als Unterhalter, aber in diesem Jahr aus zwei Gründen nicht. Erstens habe ich dieses Jahr überhaupt keine Lust, abends ins First Turn zu gehen, seine Stammkneipe, und dann hat er ganz neu eine Freundin. Obwohl ich keinerlei Gefahr für sie wäre sind amerikanische Frauen doch sehr eifersüchtig und er hat sich noch nicht mal getraut, mich zur Bikeweek mal auf dem Motorrad mitzunehmen, wie versprochen. Bin gespannt, ob er mich wenigstens zum Flughafen bringen darf. Es macht mir aber nicht viel aus, denn außer dem First Turn hatten wir wenig Gemeinsamkeiten und ich tendiere doch mehr dazu, während des Tages etwas Schönes zu machen.

Da habe ich ja meine Explore Volusia Gruppe und die SIMs. Wir unternehmen öfter etwas, aber außerhalb der Gruppe gab es nie Treffen oder Einladungen. Schade. Umso wichtiger ist es mir, dass ich morgen zu Maggies Party gehe.