Vorsicht: Portugiesische Galeere

Heute war wieder ein Bike Ride mit der Gruppe Explore Volusia. Wir haben viel über Wale erfahren, obwohl wir natürlich keine sehen konnten am Strand. Aber doch lag da etwas sehr Interessantes. Es glitzerte mich blau an und ich wusste zunächst nicht, ist es ein kaputtes Spielzeug oder ein Meerestier. Doch stellte sich schnell heraus, dass es eine Portugiesische Galeere (Physalia physalis), engl. Atlantic Portuguese man o‘ war ist, auch Floating Terror genannt. Sie erinnert zwar an eine Qualle, gehört jedoch streng genommen nicht dazu, sondern zur Gattung der Seeblasen (Physalia). Doch Aufatmen ist nicht angebracht, sind doch ihre Tentakel giftiger als alle Quallen. Und sie ist an Floridas Küste nicht unbedingt heimisch.

Wikipedia sagte dazu (Auszug):

Die Portugiesische Galeere findet sich in erster Linie im Pazifik, aber auch vor den Kanaren und vor Portugal. Sie ist zudem in der Karibik verbreitet, etwa vor der Küste Kubas. 1975 waren große Schwärme vor der niederländischen Küste anzutreffen. Ende Februar und Anfang März 2011 wurden an der Atlantikküste von Florida am Strand zahlreiche Exemplare angespült. Vor allem am berühmten Miami Beach lagen hunderte Portugiesischer Galeeren von 5 bis 15 cm Größe mit teils meterlangen Tentakeln. Wie schon im Frühjahr 1981 waren in Cocoa Beach etliche an Land gespült worden.

Gegen Ende August 2012 wurde ein Exemplar vor der korsischen Ostküste gesichtet. Am 10. April 2018 wurden vier lebende Exemplare in der Bucht von Es Torrent von San José/Ibiza von einer Gruppe Windsurfer entdeckt. Am 13. April wurde erstmals ein Strand (Les Salines) auf Ibiza wegen diverser Portugiesischer Galeeren für Schwimmer gesperrt. Mitte Mai 2018 wurde der Badestrand von Alicante gesperrt, weil Portugiesische Galeeren angespült worden waren. Unweit davon, in Murcia, starb im Juni 2019 eine junge Frau, nachdem sie beim Baden verletzt worden war. Hauptgründe für das verstärkte Auftreten der Portugiesischen Galeere ist zum Einen die Überfischung der Thunfische, der Temperaturanstieg der Meere sowie auch größeres Nahrungsangebot durch Überdüngung, was zu verstärktem Algenwachstum führt.

Die bläulich schimmernde bis 30 cm messende sackförmige Gasblase (Pneumatophore) sorgt für den Auftrieb. Sie ist gefüllt mit auf 15 Prozent Sauerstoff abgereicherter Luft mit einem variablen Anteil von 0,5 %–13 % Kohlenmonoxid, das die Staatsqualle in einer „Gas-Drüse“ aus der Alpha-Aminosäure L-Serin selbst herstellen kann. An den Tentakeln finden sich bis zu 1000 Nesselzellen pro Zentimeter, die ein Giftgemisch aus verschiedenen Proteinen enthalten. Dieses wirkt schon bei Hautkontakt direkt an den Nervenzellen, wo es zu einer Übererregung führt. Das Gift kann kleinere Fische und andere Beutetiere töten. Bei Menschen verursacht die Nesselung starke Schmerzen. Auf der Haut hinterlässt der Kontakt mit den Tentakeln rote Quaddeln, die an einen Peitschenhieb erinnern. Die Quaddeln verschwinden erst nach zwei oder drei Tagen, der Schmerz lässt nach rund einer Stunde nach. Das Gift kann jedoch auch die Lymphknoten erreichen, wo es noch größere Schmerzen verursacht. Allein an den Küsten Australiens verbrennen sich jährlich bis zu 10.000 Menschen an Portugiesischen Galeeren und eng verwandten Quallenarten.

Ein gesunder Erwachsener übersteht „Verbrennungen“ durch die Qualle ohne Lebensgefahr. Bei geschwächten Menschen oder Allergikern besteht die Gefahr eines allergischen Schocks, der tödlich enden kann. Medizinische Ratgeber empfehlen, einen Arzt aufzusuchen, wenn der Schmerz sehr stark ist oder länger anhält, die Wunden sich verschlimmern, wenn Krankheitsgefühle oder Entzündungssymptome auftreten.

Abgerissene Tentakel enthalten noch Nesselzellen. Die Nesselzellen bleiben noch mehrere Tage lang aktiv und gefährlich, wenn Quallen am Strand angespült wurden. Medizinische Ratgeber empfehlen außerdem, die Stiche in keinem Fall mit Essig oder Süßwasser auszuwaschen, sondern mit Salzwasser, sowie die Überreste der Tentakel vorsichtig zu entfernen. Dabei sollten die Tentakel nicht berührt werden, weil sie weiter nesseln können. Heißes Wasser über 45  C lässt die Eiweiße des Gifts  denaturieren.