Es muss ja nicht immer Marokko, Spanien oder Florida sein, auch in Hessen gibt es schöne Ecken. Und so trieb es mich heute nach Bad Nauheim. Eigentlich nur für einen Kongress, aber ich hänge noch einen Tag an. Am Nachmittag brach ich auf, um die Stadt zu erkunden, mein Hotel liegt direkt am Kurpark und ich stellte als erstes fest, dass gerade ein Fest der Kulturen stattfand. Das war sehr nett, es gab aus vielen Ländern gute Gerichte zum Essen. Aber ich wollte doch ein wenig mehr von der Stadt sehen und traf eine kleine Gruppe mit einer Stadtführerin. Dort konnte ich mich spontan anschließen und das war sehr nett. Natürlich mussten wir auch über Elvis sprechen. Die Anschrift meines Hotels ist Elvis-Presley-Platz 1. An diesem Platz ist auch die Villa Grunewald, wo Elvis zu Beginn seiner Militärzeit gewohnt hat. Nicht nur er, der recht anständig war, sondern auch eine Menge seiner Freunde. Und die waren nicht immer so brav. Eines Tages schoben sie unter seiner Zimmertür einen brennenden Zettel durch, das war der Schlusspunkt, die Gruppe wurde rausgeworfen. Elvis hätte bleiben können, aber er folgte seinen Freunden.
Bad Nauheim ist recht nett, im Kurviertel herrliche alte Villen, wo Prominente und Adlige ein und aus gingen, auch Sissi war hier. Wegen ihrer Depression kam sie zur Behandlung in die Stadt, aber Bad Nauheim und vor allem das Essen sagten ihr überhaupt nicht zu, deshalb reiste sie schon 14 Tage vor Beendigung ihrer Kur nach Genf und wurde dort gerade man 14 Tage später ermordet. Ich kann also nur empfehlen, eine Kur in Bad Nauheim immer bis zum Ende auszuhalten. Und auch der Bummel durch die Altstadt ist hübsch. Heute. Damals sah das völlig anders aus, das alte Bad Nauheim war sehr arm und das sieht man auch noch an den winzigen Häuschen. Ein anderes Detail erzählte uns auch noch die Stadtführerin. Besonders viel Türken haben sich in der Altstadt Häuser gekauft und diese recht schön saniert. Dort gibt es daher auch den besten Döner.