Driving on the beach

Ich habe euch erzählt, wie ich mit dem Wagen auf den Strand fahre und höre da oft Kritik. Muss man auf den Strand fahren? Deshalb möchte ich hier kurz die Hintergründe erzählen. Zunächst mal, der Strand bei Daytona Beach ist etwa 25 km lang und bei Ebbe 35 m breit. Und vor allem auch bei Ebbe sehr hart, so dass Auto fahren dort sehr einfach ist. Etwas südlich liegt New Smyrna Beach, wo der Strand ebenfalls sehr breit ist. Deshalb gibt es auch eine lange Tradition dafür, die in den 1920ern begann, als der harte Strand für Testfahrten genutzt wurde. 1927 fuhr der Rennfahrer Henry Segrave am Strand von Daytona Beach mit dem Sunbeam HP1000 als erster Mensch schneller als 300 km/h. Als richtige Rennstrecke diente der Strand von 1936 bis zum zweiten Weltkrieg und dann weiter mit dem ersten Rennen der Grand National in 1948 bis 1958, dann wurden die NASCAR – Rennen in den brandneuen Speedway in der Innenstadt verlegt. Darauf war der Strand nur noch für privaten Autoverkehr geöffnet, der zunächst ziemlich ungeordnet verlief.

Heute gibt es zwei Lager in Volusia County, dem Kreis, zu dem der Auto-Strand gehört. Die Traditionalisten, die auf dieses Recht nicht verzichten möchten und die Naturschützer, die den Strand lieber autofrei sehen möchten. Daneben gibt es natürlich auch Sicherheitsaspekte zu beachten.

Hier die Punkte der Naturschützer:

  • Die Luft ist reiner ohne Autos
  • Personen könnten durch Fahrzeuge verletzt werden
  • Das Marine-Leben, z.B. die Nester der Seeschildkröten, ist gefährdet

Die Argumente der Traditionalisten

  • Die 100 Jahre alte Tradition sollte gewahrt werden
  • Autofahren am Strand ist ein Teil der Freiheit
  • Ein praktisches Argument ist, dass eine Familie alle die vielen Stühle, Sonnenschirme, Picknickkoffer nicht anders transportieren könnte
  • Aber das wichtigste, es gibt fast keine Parkmöglichkeiten in Strandnähe

Als Kompromiss hat man nun einige Teile des Strandes für den Autoverkehr gesperrt, andere sind offen, es ist etwa 50:50. Aus Sicherheitsgründen muss das Licht an sein und die Fenster auf, Limit 10mph, texting and driving ist verboten. Bei hoher Flut kann der Strand zeitweilig gesperrt werden.

Es kostet aktuell 20 $ pro Tag, ein Jahrespass 120 $. Für Einwohner des Volusia County kostet der Jahrespass 25 $. Dafür werden Bademeister gestellt und der Strand sauber gehalten, letzteres gilt auch für die autofreie Zone.

Zur Parksituation: In Daytona Beach gibt es um den Strand einige private Parkplätze, wo man etwa für 10 – 15 $ täglich parken kann. Außerdem den schönen Sunsplash Park mit vielen kostenfreien Parkplätzen. Natürlich lange nicht ausreichend im Sommer. Außerhalb des Zentrums findet man in den Seitenstraßen einige wenige kostenfreie Parkplätze und muss dann 100 – 200 m laufen.

In Daytona Beach Shores, wo ein großer Teil Strand liegt, ist es vollkommen verboten, entlang der Straßen zu parken. Es gibt dafür aber einen schönen Park mit WC und einer Menge Parkplätzen. Außerdem noch ca. 3 kleine Off-Beach-Parkplätze. Diese sind in der Wintersaison einigermaßen ausreichend, im Sommer hoffnungslos überfüllt. Das würde bedeuten, nur noch reiche Leute können zum Strand, die den teuren Tagespreis bezahlen können. Die Stadt möchte gerne mehr Parkplätze in Strandnähe bauen, aber ein Haus mit Ferienwohnungen bringt mehr Steuern.

In dem kleinen New Smyrna Beach kann man schon eher Sträßchen finden, wo man parken kann, aber leicht ist das nicht. Am Hauptzugang zum Strand ist ein großer Parkplatz, der aber auch 20 $ pro Tag kostet. Aber New Smyrna hat für die Einwohner den netten Service, dass sie sich registrieren lassen können und diese Plätze kostenfrei nutzen können.

Mit diesem Hintergrund habe ich mich für den 25 $ Resident Pass entschieden und freue mich, nun immer am Strand parken zu können. Lange Fahrten mache ich dort aber nicht.