Idoumou wollte den Djemaa el-Fna sehen. Was zunächst schon mal schön war, ich konnte mich entspannt zurücklehnen und die Preisverhandlung mit den Taxifahrern ihm überlassen. Hier am Hotel stieß er bei den wartenden Fahrern auf Granit: der Preis ist 50 Dirham und fertig. Als wir dann an der Koutoubia-Moschee vorbei kamen hatte ich plötzlich einen Gedankenblitz und ließ den Wagen stoppen. Wir stiegen aus, ich schickte Idoumou mit meiner Kamera in die Moschee und heraus kam er mit einer Masse von Fotos, so dass ich endlich mal sehen kann, wie sie innen aussieht. Eher überraschend einfach, ganz weiß.
Auf dem Djemaa war es dann sagenhaft. Wie ein kleiner Junge, oder noch eher wie ein Karawanenführer, der nach langer, harter Reise in die Stadt kommt, schaute sich Idoumou immer genau das an, das am meisten Zuschauer anzog. Und in seiner weiten, blauen Gandora stach er sofort aus der Menge heraus, alle Schausteller sprachen ihn sofort an, zogen ihn ins Gespräch und Fotos konnte er meist machen, ohne was zu bezahlen. Bei den blau gekleideten „Turaeg“, die geheimnisvolle Pülverchen anbieten, ließ er sich genau informieren und kaufte auch etwas. Und Arganöl wurde ihm zu einem sagenhaften Preis verkauft, die 250 ml-Flasche, für die jeder Tourist 200 DH zahlen muss, bekam er ohne Handeln für 50 DH, nicht ohne den Hinweis, dass die andere, die nur 35 DH kosten sollte, Olivenöl und Paraffin als Zusatz hat. Ich geh nur noch mit ihm einkaufen. Zum Abschluss gingen wir auf den Frauenmarkt, genau 5 m vom touristischen Pfad und trotzdem ohne Touristen, und aßen dort eine Harira, besser als in jedem Hotel, für nur 5 DH. Doch zahlte er mehr, denn die Frau an unserem Tisch, die gerade zahlen wollte und dafür mühsam ihre wenigen Dirham abzählte, lud er auch noch ein, und die nächste Frau, die kam, ebenfalls. So viel zum Geben ohne Gegenleistung.
Und für das Taxi zurück zahlte er ab Koutoubia trotz Nachtaufschlag 30 DH ohne zu handeln, aber mit netter Unterhaltung.