Es ist schwer, sich von der Kasbah zu lösen. Ist nichts Besonderes hier, die Tage plätschern einfach so dahin. Aber ich fühle mich sauwohl. Ein sehr netter Herr leistet mir ab und zu Gesellschaft, zumindest bei den Mahlzeiten führen wir wunderbare Gespräche und vorgestern sind wir zusammen nach Toundout gefahren. Darüber habe ich schon im Jahr zuvor berichtet, deshalb hier der Link:
https://marokkoblog.edith-kohlbach.de/?p=20278696
In diesem Jahr habe ich nach den Fortschritten in der Gite Amoudou geschaut und auch Abdelhakim noch einmal besucht. Mein Begleiter Robert interessierte sich sehr für die Tatsache, dass Majorelle hier einige seiner Werke gemalt hat, war aber zunächst ziemlich enttäuscht, als er bei der Anfahrt zum Dorf keine der herrlichen Landschaften mit Kasbahs entdeckte, die Majorelles Bilder so besonders machen. Toundout zeigt seine Schätze halt nur dem, der sich Zeit lässt. Und als wir in der Kasbah in dem Turm mit dem bogenförmigen Ausblick waren da fand er endlich, was er suchte. Es war ein sehr gelungener Ausflug, der noch durch die Tatsache bereichert wurde, dass wir diesmal ins Museum durften. Was ich drinnen fand? Das verrate ich erst im nächsten Buch!
Ansonsten unternehme ich nicht viel. Gestern besuchte ich mit Robert eine Französin, die in der Oase wohnt. Sie ist Ärztin und unterrichtet die örtlichen Hebammen in Homöopathie, Robert durfte mit, ich passte. Robert ist auch Arzt und wenn die beiden ihre Fachgespräche in schnellem Französisch führen da verstehe ich nur Bahnhof. Ich fuhr stattdessen zum Souk nach Skoura, der sehr sehenswert ist, vor allem, weil er noch sehr ursprünglich ist und kaum Touristen dort sind. Ich kaufte ein Kilo sehr leckere Erdbeeren für 1 Euro.
Und langsam nehmen auch meine weiteren Reisepläne Formen an. Ich hatte zunächst für nichts so richtig Lust, will nicht wegfahren, aber irgendwann ist immer der Tag des Abschieds, und so telefonierte ich dann mit Ali in Tinerhir. Morgen werde ich zu ihm fahren, denn ich habe ihm Dimmer mitgebracht für seine Kronleuchter im neuen Haus, oder besser Palast, und ich werde 1 oder 2 Nächte dort bleiben. Habe mich auch mit Edi Kunz von der Kasbah Tombouctou zum Mittagessen verabredet, das ist nett, ihn wieder zu sehen. Und dann fahre ich wieder zurück nach Skoura, bleibe noch eine Nacht hier, bevor ich dann am nächsten Morgen eine neue Piste erforsche. Ich werde aber nicht bei Hassan schlafen, denn es gibt einen zweiten Campingplatz in Skoura, den Amerhidil, und die netten Leute dort hatten über Facebook schon längst gesehen, dass ich vor Ort bin. Sie baten mich sehr, doch eine Nacht bei ihnen zu schlafen und ich kann es ihnen einfach nicht abschlagen. Auch das eine sehr nette Familie.
Ach schön, Marokko scheint wieder auf dem alten Stand, vor der Hochsaison, angekommen zu sein und mich willkommen zu heißen.