Eine Woche war ich nur in Taunusstein, aber das hat auch gereicht. Das Wetter war einfach eklig, feucht und neblig. Das muss ich nicht haben. Am Mittwoch ging es dann Richtung Florida. Der Flug von Frankfurt nach Charlotte war einwandfrei, hätte nicht besser sein können. Hatte mir wieder Plätze mit mehr Beinfreiheit bestellt, die eigentlich kostenpflichtig sind, aber aus irgendeinem Grund habe ich nichts bezahlt. Wir waren sehr pünktlich und an der Immigration gab es keine Schlange, in Nullkommanichts war ich durch. Dann der Zoll. Ich hatte mich gut vorbereitet. In meinen Koffern waren einerseits die Bikebücher, die viel Gewicht haben, aber dann eine Menge Lebensmittel, was ich so noch nicht gemacht hatte. Aber ich habe die Listen der erlaubten Lebensmittel studiert und gefunden, dass man z.B. Backwaren, Mehl und Käse mitnehmen darf. Hartkäse. Also hatte ich in Frankreich lauter leckeren Käse gekauft, 2 kg, dazu 4 Pakete Backmischung Brot, 2 kg Kaffee und 2 Gläser Marmelade. Natürlich auch noch eine Flasche Champagner und 1 Flasche Sambucca. Alles im erlaubten Rahmen. Und damit ich das nicht im Flugzeug umständlich in den Zollzettel eintragen muss habe ich eine wunderschöne Exceltabelle angelegt mit genauen Gewichten und Preisen. Besser kann man es doch nicht machen. Und was sagt der Zoll? Interessiert ihn nicht die Bohne, winkt mich durch.#In Charlotte musste ich umsteigen nach Daytona Beach, dort sollte ich abgeholt werden. Das Flugzeug war auch pünktlich da und als die Dame am Counter zum Mikro griff, griff ich zu meinem Carry-on. Aber nix da. Sie kündigte an, dass der Flug eine halbe Stunde später starten soll. American Airlines ist ja schon toll, man bekommt eine SMS und eine Email mit dieser Nachricht, ist voll informiert. Und dennoch verliert man irgendwann die Geduld, wenn alle paar Minuten eine solche Message kommt und der Abflug immer weiter nach hinten verlegt wird. Und ich meinem Abholer ständiug neue Ankunftszeiten mitteilen musste. Irgendwann steig dann sogar die Crew wieder aus der Maschine aus. Noch hielt meine Geduld, aber als wir schon 2 Stunden Verspätung hatten suchte ich mal das Internet ab. Es ist ja kein EU Flug. Obwohl ich natürlich in Deutschland gestartet bin. Irgendwann ging ich zum Counter um mich zu beschweren, wir haben ja noch nicht mal Wasser bekommen. Sie drückte mir eine Telefonnummer in die Hand. Ich rief an und tatsächlich, man nahm meine Beschwerde auf und es ist möglich, dass ich eine Entschädigung bekomme.
Inzwischen war eine neue Crew gekommen und auch, was wir erst nach dem Einsteigen erfuhren, eine neue Maschine. Die alte war kaputt. Mit 2 ½ Stunden Verspätung ging es los und mein Abholer hatte tatsächlich so lange ausgehalten. Wenn ich wirklich einen Refund bekomme, dann gehe ich dafür mit ihm schön essen.
Auf dem Heimweg stoppten wir bei Walmart, denn ich habe ja nichts im Haus und morgen ist Feiertag, Thanksgiving. Und zu Hause starteten wir dann noch mein Auto. Ich kann nur dann ruhig schlafen, wenn ich weiß, es läuft und ich bin mobil. Ja, das tat es. Das Unkraut ums Haus war meterhoch, aber zumindest innen sah es ganz ordentlich aus, denn Jan und Gabor waren im September mal da und haben eine mit Video begleitete Putztour durchs Haus gestartet. Das war lieb von ihnen.
Vor dem Schlafengehen griff ich zum Phone und wollte mich zu Hause melden. Doch da war nichts, kein Internet. Ich hatte es ja für heute bestellt, aber es geht nicht. Und einen Techniker bekomme ich an Thanksgiving auch nicht. Zwar hat Jan in seinem Haus Internet, das ich nutzen könnte, aber alle meine Geräte sind neu und haben das Passwort nicht gespeichert, inklusive der Daten, wie ich bei der Internetfirma reklamieren kann inkl. Telefonnummer, sind alle in meinen Emails gespeichert, an die ich nicht dran komme. Also erstmal ab ins Bett.
Am Morgen ist Internet dann das Problem, um das ich mich zuerst kümmern muss. Um 9 Uhr sehe ich meine Nachbarin und frage sie nach ihrem Code. So kann ich wenigstens Spectrum erreichen und bekomme für Freitag Abend einen Techniker. Auch mit Jan telefoniere ich und bekomme sein Passwort. Und dann lädt mich die Nachbarin noch zum Truthahnessen ein. Also das hätte mir nicht gelegener kommen können als heute. Vielen Dank. Doch während sie in der Küche steht und kocht schneide ich in meinem Garten die wichtigsten Büsche zurück, damit es nicht gar so schlimm aussieht. Danach bin ich natürlich triefend nass, es ist schön warm in Florida und eine Dusche ist fällig.
Nach dem reichlichen Essen sitze ich nun in Jans Haus und schreibe den Blog, damit man zu Hause weiß, warum ich mich nicht gemeldet habe.