Gesundheitsbericht II

Also die letzte Meldung war doch etwas zu optimistisch. Es ging dann erstmal wieder stark bergab. Aus der geplanten Kayakfahrt wurde eine Odyssee bei Ärzten. Ich schreibe das hier, weil es vielleicht noch andere Leute gibt, denen ähnliches passieren kann. Im Internet habe ich wenig Berichte darüber gefunden, erst meinem Sohn ist es gelungen, genau das richtige zu finden:

https://www.internisten-im-netz.de/aktuelle-meldungen/aktuell/schon-kleine-verletzungen-koennen-blutgerinnsel-ausloesen.html

Bei meinem nächsten Besuch beim Orthopäden brummte dieser erneut ziemlich stark, weil er etwas fand, das ihm überhaupt nicht gefiel. Er organisierte sofort einen Termin für mich zum MRT und dort bestätigte sich der Verdacht, durch die Verletzung war eine Thrombose ausgelöst worden. Inzwischen war es Abend geworden, aber er schärfte mir ein, sofort noch eine Heparinspritze aufzutreiben. Die Apotheke in seinem Haus hatte keine. Es war nicht einfach, ich wollte es auf den nächsten Morgen verschieben, aber er bestand darauf, dass es noch an diesem Abend geschieht, ansonsten kann eine lebensgefährliche Lungenembolie auftreten. Gesagt, getan.

Am nächsten Morgen dann noch ein Besuch beim Hausarzt, der mir ein Rezept für weitere Heparinspritzen in die Hand drückte. Die soll ich mir selbst verpassen. Ich? Ich, die ich vor Spritzen solche Angst habe, dass ich die Augen fest zudrücke und noch den Kopf abwende? Niemals! Da fiel mir meine 80jährige Nachbarin ein, die examinierte Krankenschwester ist. Mein Hausarzt meinte, wenn sie noch klar im Kopf ist kann sie das. Marlies klar im Kopf? Die ist topfit und rennt ja oft mit mir durch den Wald. Also nett gefragt und seitdem gehe ich morgens zu ihr, wie eine Visite im Krankenhaus, kann berichten und dann sticht sie mich so sanft, dass mein Bauch nur einen einzigen blauen Fleck hat, und das ist der Einstich vom ersten Notarzt. Schön wenn man gute Nachbarn hat.

Nun sollte ich aber auch Kompressionsstrümpfe bekommen. Ich bin ja auch ein wenig eitel und solche hässlichen Strümpfe mag ich gar nicht. Mein Sohn sagte, er hätte noch Kompressionsstrümpfe vom Marathon. Das klingt sportlich und schön sind sie auch. Also habe ich mich aufs Rad gesetzt und bin zu ihm gefahren. Ging neulich ja sehr gut. Aber da hat sich inzwischen doch einiges geändert durch die Thrombose und ich hatte Schmerzen danach. Von da an ging es täglich schlechter, an Laufen oder Radfahren war nicht mehr zu denken.

Gestern nun hatte ich einen Termin im Venenzentrum. Die Diagnose Thrombose wurde bestätigt, aber zum Glück werden nun die Spritzen durch Tabletten ersetzt. 3 Monate lang muss ich dieses Blutverdünnungsmittel nun nehmen und die Packung hat mal schnell 320 Euro gekostet! Außerdem empfahl mir der Arzt, nun doch medizinische Strümpfe zu bestellen, was ich auch getan habe. Inzwischen geht das Laufen ein wenig besser und vielleicht versuche ich heute mal wieder aufs Rad zu kommen. Aber ein Nachteil gibt es doch. Morgens nehme ich nun eine Tablette statt der Spritze, aber diese fragt mich nicht wie Marlies nett nach meinem Befinden und ich kann berichten.

P.S. Der Fluchtplan ist aber noch immer in Arbeit. 15 Tage müsst ihr noch warten, bis ihr etwas darüber erfahren werdet.