Karina und Dirk lieben Florida und kommen regelmäßig auch für ein, zwei Tage nach Daytona Beach. Wir hatten uns schon einmal getroffen und deshalb habe ich mich auch auf den diesjährigen Besuch gefreut. Zunächst gab es bei mir die leckeren T-Bone-Steaks, die ich ja schon in der ersten Woche mir gesichert hatte. Dann gingen wir ins First Turn, um noch ein wenig Musik zu hören und schmiedeten Pläne für den nächsten Tag. Der Wetterbericht zeigte trocken und sonnig. Also war der Plan, erst zum Flohmarkt, dann bei mir vorbei und das Kayak auf den praktischen Miet-Pickup laden, um dann bei den Delphinen ein wenig zu paddeln und zum Black Point Wildlife Drive zu fahren, um Allis zu jagen. Natürlich nur mit der Kamera.
Pünktlich bei Eintreffen bei mir gab es jedoch einen heftigen Regenguss, der Himmel war tiefschwarz und so schnell sah das nicht nach Besserung aus. So weit also der wunderbare Wetterbericht. Da blieb als einzige Alternative shoppen. Wie immer bei Besuch von Freunden und Regen, irgendwie kommt das unheimlich oft zusammen, ging es zunächst zum Bass Pro Store. Dieser Outdoor Laden ist einfach sehenswert, auch wenn man nichts braucht. Danach ging es aber noch zur Tanger Outlet, weil Karina neue Laufschuhe sucht. Die Tanger Outlet in Daytona Beach ist ja erst zwei Jahre alt, sie wurde vor der Stadt auf einem freien Gelände gebaut und ich war ziemlich erstaunt, wie schnell sich darum eine weitere Einkaufsmeile aufgetan hat. Ross, TJMaxx, Sports Academy, hier findet man wirklich alles, was man nicht braucht, und Karina auch ihre Laufschuhe. Dann knurrte der Magen, wir gingen schnell etwas essen und sahen mit Freude, dass sich der Himmel aufklärte. Die Beiden sind ja genauso Naturliebhaber wie ich, ich finde, das wirklich Sehenswerte in Florida sind nicht die Themenparks, sondern die herrliche Natur.
Obwohl es inzwischen nicht mehr ganz früh war, zudem auch in der Nacht gerade die Zeit umgestellt worden war und es damit ziemlich früh dunkel wird, fuhren wir noch los, zuerst zum Black Point Drive. Ich war schon oft da und war deshalb enttäuscht. Einerseits ließ das trübe Wetter keine Meisterfotos zu, andererseits sind, wenn es noch kälter ist, viel mehr Vögel da. Aber schon auf dem Weg in den Park lag vor uns auf der Straße ein großer Alligator. Der hatte sich offenbar verirrt, nicht ganz ungefährlich für den armen Jungen, denn obwohl Naturpark kann man doch 55 Meilen schnell fahren. Schnell hielten ein paar Autofahrer zum Fotografieren an, einer wagte sich auch ziemlich dicht ran, aber das behagte ihm nicht und er verzog sich schnell in die Büsche. Von da an nahmen Dirk und ich auf der Ladefläche des Pickups Platz und konnten so schöne Fotos machen. Der Wildlife Drive ist eine 10 km lange Piste, wo man schön langsam fährt und viele Tiere sehen kann. Vor allem natürlich Vögel, aber auch Alligatoren. An kalten Tagen liegen sie gern in der Sonne, heute war es jedoch trotz Regen relativ warm und sie trieben alle gemütlich im Wasser, schauten uns durch ihre großen Kulleraugen an. Dirk war in seinem Element und konnte nicht genug Fotos schießen, die dank seiner guten Kamera trotz schlechtem Wetter ganz gut wurden. Die Fotos hier in meinem Blog sind jedoch mit meiner kleinen Sony Cyber shot gemacht.
Inzwischen war es fast 17 Uhr und über uns waren ziemlich dunkle Wolken, weshalb unser Vorhaben, zwischen Delphinen und Manatees zu paddeln wohl nicht durchgeführt werden kann, vor allem weil ich auch nicht genau weiß, wann die Delphine schlafen gehen. Trotzdem fuhren wir zur Bootsramp im Riverbreeze Park. Und pünktlich zu unserer Ankunft fing dann auch der Regen an. Und trotzdem war es ein Riesenerfolg. Gerade als Karina auf dem Dock anlangte, schwamm Zentimeter davor eine mächtige Seekuh vorüber und in der Ferne tummelten sich die Delphine. Es scheint, dass gerade die Zeit vor Sonnenuntergang ideal ist. Wir sahen eine Gruppe von etwa 5 Manatees, eins auch mit Baby, um uns herum, aber plötzlich zogen alle zusammen ab, auch die Delphine. Es war ganz offensichtlich ihre Schlafenzeit gekommen. Aber Karina freute sich wie ein kleines Kind, dass sie alles noch gesehen hatte. Es war ein schöner Tag trotz schlechtem Wetter und sie versprachen, im nächsten Jahr länger zu bleiben.