Aber ich muss ja weiter. Auf der herrlichen neuen Roqade geht es Richtung Cala Iris, die früher schwierige Piste ist nun eine super gute Straße mit drei Spuren bei den Steigungen. In Torres stelle ich fest, dass der beliebte Stellplatz noch ein wenig verschönert wurde, dann geht es weiter zum neuen Camping in Cala Iris. Der erste, den ich treffe, ist Heinz aus der Schweiz, bekannt aus meinem Saharaforum, er will in Marokko unter anderem Gleitschirmfliegen. Wir unterhalten uns ein wenig, aber auch Raschid, der auf dem Platz die Rezeption macht, kann kaum warten, mir alles zu zeigen. Ich war ja bisher noch nicht persönlich hier, hatte die Infos vor allem von Reisenden, und obwohl gerade ein schlimmer Sturm aufzieht, habe ich einen sehr guten Eindruck von dem kleinen Platz. Manche sagen, er sei überteuert, aber ganz stimmt das nicht. 120 DH sind nur für die 1. Nacht, dann kostet es 100 DH, dann 80 DH, und es ist alles sauber und ordentlich.
Vergangenen Mai schlug das Schicksal zu. Der engagierte Alaoui-Soussi, der den Platz aufgebaut und dabei schwer gegen die Behörden kämpfen musste, starb mit erst 51 Jahren bei einem Verkehrsunfall, kein seltenes Ereignis in Marokko. Die Leute dort sind noch immer geschockt und es hat auch dazu geführt, dass einige Arbeiten stagniert haben. Aber es geht aufwärts.
Ein Jammer ist es auch, das Gelände des ehemaligen Campingplatzes von Cala Iris zu sehen. Mehr noch als für europäische Camper hatte dieser Platz eine große Bedeutung für die marokkanischen Sommerurlauber. Er lag wunderschön direkt am Meer, war nicht zu groß. Vor vier Jahren wurde er zusammen mit einem ziemlich großen Areal an eine Investmentfirma verkauft, aber geschehen ist nichts, alles liegt brach und ist hinter hässlichen Pappwänden versteckt.
Alhoceima, wo ich mir das neu renovierte Hotel Mohammed V anschauen will, ist eher eine Enttäuschung. Es ist nun ein Suite-Hotel mit Preisen von 2200 – 5000 DH pro Suite. Das entspricht in keiner Weise dem, was geboten wird. Zwar sind die Zimmer hübsch und neu eingerichtet, aber nicht allzu groß. Und die Flure haben Teppichboden mit Flecken und die Bar völlig verdreckte Stühle. Nein, nicht für das Geld.
Besser ist da schon das neue Hotel Basilic. Die Zimmer sind schick, nicht viel kleiner, und kosten alle als Doppel 600 DH. Das ist ein echter Tipp für Leute, die bequem wohnen möchten.
Dennoch, ich will auch keine 600 DH ausgeben und fahre schnell weiter nach Taza. Habe dabei Gelegenheit, die direkte Verbindung Alhoceima – Taza auszuprobieren, die noch nicht im Buch ist. Die letzten 30 km werden zurzeit 4-spurig ausgebaut, was mich auf dieser doch nicht sooo wichtigen Strecke überrascht, und es ist kein Vergnügen, durch die lange Baustelle zu fahren.
In Taza wohne ich natürlich wieder in meinem Lieblingshotel, dem Dauphin. Es stammt noch aus der Kolonialzeit mit allem Charme und Altertümlichkeit, es hat Bar und Restaurant und es ist einfach preiswert. 185 DH zahle ich für mein Zimmer, wenn es auch nicht so komfortabel ist wie das Basilic. Aber es reicht mir.
Und für morgen habe ich mich in Timnay bei Midelt angesagt, auch das ein schöner Campingplatz mit Hotel. Und es sieht so aus, als werde ich doch zu Silvester am Erg Chebbi sein.