Nach dem unfreiwilligen Besuch des Emergency Room dachte ich eigentlich, ich hatte genug Abenteuer für meine drei Wochen Florida. Aber weit gefehlt. Unser Heimflug sollte abends um 20 Uhr ab Orlando gehen. Der ganze Morgen war angefüllt mit Haus putzen und für die Hurrikan Saison vorbereiten, dann bin ich noch zum Krankenhaus gehetzt, um mir eine CD mit den Untersuchungsergebnissen abzuholen. Um 15 Uhr fuhren wir los, kamen gut vor 18 Uhr in Orlando an, und was begann da? Durchfall! Genau was man braucht auf so einer Reise, aber Ergebnis meiner ER-Diagnose. Ich will euch nicht mit Einzelheiten quälen. Wir kamen zum Gate, die Maschine war da, das Personal schon drin und man dachte, nun müssten wir doch bald einsteigen. SMS von Lufthansa, neuer Abflug 21:45 Uhr. Shit! Aber zumindest gab es einen 7 $ Gutschein, mit dem wir einen Kaffee und ein Muffin bekamen.
Dann neue Durchsagen: Abflug 22:30 Uhr. Inzwischen glaubte kaum noch einer, dass wir jemals wegkommen, aber gegen 23 Uhr konnten wir endlich einsteigen. Hatten wunderbare Sitze mit viel Platz, für die wir auch viel bezahlt hatten. Aber irgendwie hätten wir doch mal abfliegen müssen. Irgendwann kam eine Durchsage des Captains, in der er erklärte, dass ein Catering Truck beim Zurückstoßen gegen den Flieger gefahren war und eine Verkleidung abgerissen hatte. Es hatte einige Stunden gedauert, bis mit Frankfurt geklärt war, dass die Maschine auch so fliegen kann, aber mehr Treibstoff braucht.
Gut, war uns recht. Familien verständigt wegen späterer Abholzeit. Doch diese Durchsage zeigte, dass der Bordfunk nur teilweise funktionierte. Es folgten viele Tests, viele hektische Techniker stürmten auf und ab durch die Gänge und gegen Mitternacht kam dann die finale Durchsage, dass diese Maschine nicht vom Boden abheben wird. Ich frage mich, ob die Lufthansa zur Bundeswehr gehört. Dort geht doch auch kaum ein Fluggerät in die Luft.
Es folgte endlose Warterei, am Gepäckband, am Counter. Eine Umbuchung bekamen wir automatisch über SMS, aber unser schöner Sitz war verloren und Jan und ich würden getrennt zurück fliegen müssen, da sein Endziel Hamburg ist. Eigentlich kann ich ja froh sein, dass ich auf die gleiche Maschine einen Tag später gebucht wurde, denn für alle war dort kein Platz.
Um 2 Uhr kamen wir dann, mit kaum was im Magen, im Hotel an. Jan hatte ein eher einfaches Hotel mit einem Restaurant, das um diese Zeit geschlossen war, voraus gesagt, aber seine erste Prophezeiung erfüllte sich nicht. Wir kamen ins wunderschöne Hyatt direkt am International Drive, das auch mitten in der Nacht lebhaft wie am Tag war und etliche offene Restaurants sowie einen Laden hat, in dem man sogar etwas bezahlbares bekommt. Aber Essensgutscheine hatten wir nicht. Und eigentlich auch keinen Hunger. Aber waren völlig aufgedreht. Gegen fünf Uhr kam ich erst ins Bett und war um 7:30 Uhr schon wieder wach. Im Badezimmerspiegel ist ein TV integriert.
Mal sehen, was der heute Tag noch so an Überraschungen aufweist.