Nach zwei vollen Tagen hier in der Stadt fühle ich mich schon richtig heimisch. Langsam kenne ich mich aus. Am ersten Abend hatte ich was zu essen gesucht, so kleine Garküchen, aber ich hatte nichts gefunden. Nun weiß ich es, es war gerade um die Ecke. In der Innenstadt kenne ich mich nun ganz gut aus. Vor allem habe ich unzählige Fotos gemacht. Ich hatte ja tatsächlich null! Zwar war ich schon in Tetuan, aber zu Zeiten, als man noch Dias machte, doch heute muss alles digital sein und mit den alten Bildern kann ich nichts mehr anfangen. Dann gibt es aber noch ein historisches Foto von 1958, es ist mir erst heute Abend wieder in den Sinn gekommen. Zunächst konnte ich die Stelle nicht erkennen, wo es aufgenommen wurde, aber der Mann an der Rezeption sagte mir, es ist das Bab Tut. Das ist heute etwas verändert.Also spazierte ich sofort dorthin. Nun brauche ich aber jemanden, der mich aufnimmt. Nach einer Weile kam ein Mann vorbei, der mich freundlich grüßte. Ich erzählte ihm mein Anliegen, zeigte das alte Foto, und er war total begeisert. Versuchte genau den Ausschnitt aufs Foto zu bekommen.
Tetuan ist eine sehr schöne Stadt. Die weißen Häuser ziehen sich die Hügel hinan und im Stadtbild sind viele schöne alte Gebäude aus der Zeit der spanischen Kolonie. Und sie sind großenteils in gutem Zustand. Auch in der Altstadt habe ich viele Renovierungsarbeiten gesehen. Von früher her weiß ich noch, dass es hier unzählige Taschendiebe gab, deren Finger hatte ich schon in meinen Taschen gefunden. Also bin ich diesmal ganz besonders vorsichtig, aber ich kann nichts entdecken. Die Stadt kommt mir sehr sicher und friedlich vor. Allerdings ist hier auch sehr viel Polizei auf der Straße. In der Innenstadt sind wohl viele wichtige Gebäude, die besonderen Schutz erfordern. Später erfahre ich dass dies ein bekanntes Problem war und tatsächlich viel unternommen wurde, um die taschendiebe arbeitslos zu machen.