Im Hotel gab es ein leckeres Frühstück, frisch gebackene Pfannkuchen mit Ziegenfrischkäse und regionalem Honig in leuchtendem Orange. Als ich dann weiter Richtung Errachidia fuhr standen Männer am Straßenrand und verkauften diesen in Flaschen. Von dem Biologen Thomas erfuhr ich später, dass die Farbe von dem hier wachsenden Zickzackdorn herrührt. In Rich biege ich ab auf die Straße nach Imilchil, dort will ich aber nicht hin, sondern nach Amellago. Dort betreibt Ali die schöne Auberge Amellago, eine Mischung aus Marokko und Ikea. Das ist liebevoll gemeint, denn während das Haus und die Dekoration natürlich im marokkanischen Stil sind, sind alle wichtigen Dinge wie gute Armaturen über Geschirr bis hin zu den Papierservietten von Ikea, mitgebracht von dem in Frankreich lebenden Bruder. Ali hat ein Mittagessen für mich vorbereitet und ich kann die Kochkurse mit ihm besprechen. Auf den von mir organisierten Reisen gibt es immer mal wieder Kunden, die deshalb nach Amellago kommen, Ali macht das liebevoll und persönlich. Draußen stehen die Mandelbäume in voller Blüte und im Innenhof reifen die Zitronen und Orangen, unglaublich in dem kalten Amellago auf 1300 m Höhe.
Auf dem weiteren Weg durch die Rheris-Schlucht sind die Furten alle von Wasser überspült, man muss langsam durchfahren, da etwaige Löcher nicht zu sehen sind, aber alles geht gut. Und die drei deutschen Wohnmobile, die mir unterwegs entgegen kommen, zeigen, dass auch sie es geschafft haben. Dann geht es weiter nach Errachidia, wo Thomas bereits auf mich wartet. Er lebt schon lange in Marokko und ist vor allem für die Camper ein beliebter Ansprechpartner, die gerne auf seiner Farm im wilden Nomadenland ein paar Tage stehen und auch eine Menge Kleidung mitbringen, die Thomas in seiner Kleiderkammer an Bedürftige verteilt. In seinem großen Haus ist nicht nur Platz für die zwei eigenen und zwei Pflegekinder, sondern auch für mich und selbst mein voll bepackter Wagen findet ein sicheres Plätzchen in der Garage. Aber am Morgen packe ich wieder meine kleine Kaffeemaschine aus, denn Thomas bevorzugt Nescafe in Milch aufgelöst, während ich meinen guten Filterkaffee liebe. Thomas hat seine große Familie gut durchorganisiert, einer der großen Jungs fährt schon um sechs zum Bäcker, der andere deckt den Tisch und um 6:30 sitzen alle am Frühstückstisch. Eigentlich wollte ich ja danach weiter fahren, aber Jamila verspricht ein gutes Mittagessen und so sage ich zu, dass ich erst danach nach Erfoud weiter fahren werde. Und kann meine ganzen Büroarbeiten gut erledigen.