2.3. Tata – Foum Zguid

Endlich wieder zu Hause angekommen. Es ist einfach unglaublich, wie sehr ich mich hier in diese Region heimisch fühle, wie sehr sie mir fehlt, wenn ich weg bin. „Zu Hause“ ist etwa ein Dreieck mit der Spitze in Marrakech und der Basis von Foum Zguid bis nach Merzouga gehend. Nur hier ist der Tourismus vom Feinsten ausgebaut, gibt es herrliche gemütliche Herbergen und ein gutes Frühstück mit Galette und Crèpes. Und im Bab Rimal schläft es sich in den kuscheligen Betten einfach besonders gut. Neulich nannte mich jemand liebevoll „Luxusweibchen“ und ich stehe dazu. Nach Jahrzehnten einfachen Reisens genieße ich heute ein wenig Komfort. Hier kann ich auch wieder laufen, sehr bequem die Straße nach Zagora entlang, die ja immer noch nicht fertig ausgebaut ist und daher wenig Verkehr hat. Und ich nehme es sogar in Kauf, dass ich kein Wi-Fi habe und dafür extra nach Foum Zguid muss. Es ist ein wenig schwer hier für Naji, liegt er doch am äußersten Ende des Dorfes vor einem hohen Berg, aber der Gouverneur war neulich zum Essen im Hotel und es wurde mal wieder versprochen, dass es in Kürze Wi-Fi geben wird.

Zu Mittag habe ich ein wunderschönes, aber einsames Picknick abgehalten an den Kaskaden kurz nach Tissint, ein herrlicher Platz, an dem man sogar baden kann im salzigen Wasser. Am Vormittag hatte ich mir in Tata noch das Dar Infiane angesehen. Diese Kasbah liegt hoch oben auf dem Berg, das alte Haus wurde kaum verändert, es ist wirklich einzigartig. Patrick Simon hat es sehr hübsch eingerichtet, man muss über verwinkelte Treppenstufen hochsteigen, für die man lange Beine braucht und dann durch Zimmertürchen kriechen, für die man ein Zwerg sein müsste. Ich denke, vor allem für Kinder ist das ein Paradies hier. Sehr einfallsreiche Einrichtung, alles wunderhübsch. Aber auch ziemlich teuer. Aber er kann’s nehmen, er hat gut zu tun.