3.3. Foum Zguid

Mal ein Tag ohne lange Autofahrten, das tut gut. Eigentlich sollte ich ja lieber den herrlichen Pool im Bab Rimal genießen, aber die Arbeit geht vor und so fahre ich zum Sable d’Or. Bab Rimal liegt leider ein wenig ungünstig, was den Telefon- und 3G-Empfang angeht, und es gibt daher immer noch kein Internet. Mal wieder wurde versprochen, dass sich das in Kürze ändert und immer falle ich darauf herein und schreibe es bereits im Campingführer. Aber diesmal soll es stimmen. Naji hat inzwischen ja einen richtigen Campingplatz angelegt, eine Mauer wurde gezogen, der Platz geebnet, ein Sanitärblock gebaut. Nur Kassettenentleerung fehlt noch, aber auch das wird kommen. Ich finde 85 DH mit Strom, warmen Duschen und der Nutzung des tollen Pools wirklich nicht zu viel.

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Im Sable d’Or erledige ich meine Email und schaue dann im Khaima vorbei. Den Platz mochte ich früher nicht, weil die Leute wenig Erfahrung hatten und sich beim Empfang richtig doof anstellten. Aber inzwischen haben sie dazu gelernt und es ist nun ein richtig netter Platz unter Palmen, man kann ihn empfehlen. Dennoch habe ich immer noch kein persönliches Verhältnis zu den Betreibern, es sind ja auch immer andere, die mich empfangen, keiner hinterlässt einen persönlichen Eindruck, nicht so wie im Sable d’Or mit dem freundlichen Said. Ich denke, genau das ist mein wesentlichstes Argument gegen den Platz. Doch treffe ich nette Münchner mit einem Toyota, die mal wieder die Westsahara auf Pisten erkundet haben. Wir machen ein gemütliches Plauderstündchen. Sie sind genau wie ich seit einem Jahr in Rente und können jetzt endlich ihr Marokko länger genießen. Sie sind erfahrene Wüstenfahrer, wünschen sich aber dennoch für eine bestimmte Strecke in der Westsahara ein Begleitfahrzeug und ich muss sofort an Barbara denken. Ich biete an, bei Interesse den Kontakt herzustellen. Aber man weiß das ja, solche Leute sind sehr große Individualisten (genau wie ich) und kommen selten zusammen.

Zurück im Bab Rimal treffe ich zwei Mopedfahrer mit BMW-Straßenenduros, die eine Tour über einen deutschen Veranstalter gebucht haben. Enduros in Marrakech übernommen, mit Streckenbeschreibung und Hotelbuchungen, aber kein Begleitfahrzeug. Sie haben für die Strecke Mhamid – Foum Zguid über Lac Iriki 9 Stunden gebraucht und auf der eigentlich 150 km langen Strecke 230 km zurückgelegt. Sie sind völlig fertig, genau wie ihre Reifen. Mit denen kommen sie nicht mehr weit. Ich glaube, eine solche Tour ohne Begleitfahrzeug ist keine gute Idee. Die beiden Jungs sind sehr nett und ich drücke ihnen für die weitere Strecke die Daumen. Mache noch mal ein Abschiedsfoto, im Fall sie gehen verschollen.

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