Es war noch einmal ein schöner Abschluss meiner Zeit in Marokkos Süden. Denn leider gehen auch drei Monate mal zu Ende und ich muss nun Richtung Norden aufbrechen. An diesem letzten Tag habe ich auf einen Kunden gewartet, der eine Reise bei mir gebucht hatte (danke Bärbel) und ganz allein mit einem Geländewagen und Chauffeur durch Marokko gereist ist. Wir hatten schon vorher, als ich die Reise für ihn zusammenstellte, einen netten Emailkontakt, wo der Wunsch aufkam, dass man sich doch mal persönlich kennen lernt, und so wartete ich nun in Agdz auf seine Ankunft. Am Tag zuvor stand in seinem Programm ein ganztägiges Trekking im Gebiet des Djebel Sarho und so war die Strecke für den heutigen Tag nur kurz, unterwegs war ein Picknick geplant. Ich rief den Chauffeur an und dirigierte ihn kurzerhand um, er soll doch gleich nach Agdz kommen und wir machen das Picknick zusammen.
Zunächst einmal aber gab es zum Empfang einen Tee in der Kasbah und Dieter war bereits total begeistert von dem Charme des Gebäudes. Dann fuhren wir zu dem Piscine naturelle, den ich zusammen mit Kamal entdeckt hatte. Der Chauffeur Khalid bereitete unser Picknick zu. Mir ist aufgefallen auf dieser Reise, dass viele Agenturen für eine solche Tour einen Fahrer und einen Guide einsetzen und sogar manche, wenn es unterwegs ein Picknick gibt, auch noch einen Koch. So traf ich tatsächlich unterwegs einen Minibus einer deutschen Agentur mit diesen drei Mitarbeitern, die nur ein einziges Ehepaar kutschierten. Also ich muss sagen, dass meine Methode des Mädchens für alles die bessere ist (und auch kostengünstiger). Wenn zwei, drei Einheimische zwei Touristen fahren ist es ganz natürlich, dass die Einheimischen sich viel in ihrer Sprache unterhalten. Wenn es aber nur den Fahrer gibt muss er sich automatisch immer mit dem Gast unterhalten und die meisten meiner Kunden kommen zurück und sind vom Fahrer begeistert, sagen, er ist mein Freund. Auch wenn unsere Fahrer kein Deutsch sprechen, sondern höchstens ein wenig englisch. Und auch Dieter kommt und begrüßt zunächst alle in Arabisch, mit der ganzen Abfolge der Fragen, die zu einer solchen Begrüßung gehören, das hat ihm Khalid schon alles beigebracht.
Wir verbringen den ganzen Nachmittag an dieser herrlichen Stelle, keiner hat Lust aufzubrechen und wir erzählen endlos. Doch einmal müssen wir doch zurück, vor allem, weil ich ja Dieter noch die weite Anlage der Casbah des Arts bei gutem Licht zeigen und die Geschichte erklären möchte. So machen wir es und kurz vor Sonnenuntergang gehen wir dann auch noch in die gegenüberliegende Kasbah Caid Ali, um den geschichtlichen Exkurs abzuschließen. Halt, abgeschlossen haben wir das ganze natürlich erst mit dem guten Abendessen, das uns Mohammed mal wieder gekocht hat. Denn in der Casbah des Arts ist auch das Essen sehr gut und reichhaltig. So ging ein schöner Tag zu Ende und gleichzeitig leider auch meine Zeit in Marokkos Süden, morgen geht es erstmal nach Ouarzazate.