Von El Ouatia ist es nicht weit bis nach Guelmim und so gibt es da auch nichts zu berichten. Heute ist Freitag, der Kamelmarkt ist am Samstag. Aber ich war ganz überrascht, es waren doch schon Tiere da.
Dann ging es in die Oase Tighmart, um nachzuschauen, was es dort neues gibt. Ich hatte ja schon etliche Berichte erhalten, dass der Campingplatz am Fort Akabar zu sei und war erstaunt, dort doch wie gewohnt Wohnmobile zu finden. Mit dem Wächter war keine Verständigung möglich, also rief ich die Telefonnummer an, die ich im Buch hatte. Das war interessant. Der bisherige Pächter Brahim hat die Leitung abgegeben, um selbst eine Auberge zu bauen. Und der neue Pächter, ein in Belgien lebender Marokkaner, ist noch nicht eingetroffen. Also ist im Moment eigentlich alles zu. Nachdem aber gerade Saison ist und ständig neue Wohnmobile vor der Tür standen, hat man provisorisch wieder aufgemacht. Es gibt nur ein WC und die Spülküche, außerdem ist Wasser da und Strom kann gelegt werden. Viele Leute schätzen den Platz, weil sie dort ganz unbehelligt stehen.
Dann zeigte mir Brahim sein neues Gästehaus. Das ist ziemlich versteckt in der Oase, noch ohne Schilder und daher schlecht zu finden. Er hat sich eine ältere Französin angelacht, mit der zusammen er das Haus gebaut hat. Bisher gibt es nur zwei Zimmer, zwei weitere sollen gebaut werden, aber es hat mir alles sehr gut gefallen, alles ist nett und ordentlich, die Bäder sehr gute Qualität. Der französische Einfluss unverkennbar. Aber Camping gibt es nicht, kein Platz.
Dafür sagt mir Brahim, dass es in der Oase nun auch einen deutschen Marokkaner gäbe, der eine Auberge aufgemacht hat. Das ist immer interessant, also fuhr ich gleich hin. Und stellte zu meiner Überraschung fest, dass dazu auch ein schöner Stellplatz gehört und sich dort bereits eine deutsche Gemeinde eingefunden hat. Nicht die üblichen Weißen, sondern sehr alternative Gefährte. Ein DPA-Fotograf im Ruhestand mit großen LKW, eine deutscher Italiener mit marokkanischer Freundin in kleinerem LKW, ein französisches Hippiepärchen und ein Zimmer mit einem deutschen Paar besetzt. Die Atmosphäre hier ist locker, ein wenig hippiemäßig. Der Inhaber Salah Habbad ist sehr freundlich und engagiert, er ist noch weiter mit dem Ausbau beschäftigt, wird auch einen Sanitärblock auf dem Platz bauen. Er liegt ganz in der Nähe der Quelle.
Bevor ich aber hier mein Nachtlager aufschlage gehe ich noch schnell zu Hassan mit dem Camping Oasis. Ein leises Raunen sagt, dass einige Camper sich dort nicht wohl fühlen und ich will mich mal umschauen. In der Mitte des Platzes ist das Wohnhaus der Familie und die Türen dort sind immer offen. Es ist weder sauber noch ordentlich, klar, mir würde das nicht gefallen, so nah an der Familie zu sein. Aber das eine WC ist sauber, ebenso Küche und Spüle. Hassan ist gerade dabei, einen weiteren Sanitärblock zu bauen und hat auch neue Stromanschlüsse an der Mauer installiert. Es sind etliche Franzosen auf dem Platz, die sich offensichtlich wohl fühlen.
Bei Brahim habe ich dann noch Hafid getroffen. Auch er ist dabei, einen Campingplatz zu bauen und zeigt mir das Gelände. Es gefällt mir sehr gut, aber noch wurde nicht angefangen. Er hat aber bereits die Genehmigung und meint, bis zur Wintersaison ist alles fertig. Inch’allah. Es würde dann also vier Plätze in der Oase geben und ich glaube schon, dass die sich auch lohnen.