Azrou – Mireille – Ain Leuh

Die Marokkaner, die ich gesprochen hatte, konnten ja nicht verstehen, warum man von Azrou nach Khenifra nicht die Hauptstraße nimmt, keiner wollte begreifen, warum ich durch die Berge wollte. Aber diese Route ist natürlich sehr viel schöner. Herrliche Natur mit Eichen- und Zedernwäldern und natürlich auch Affen. Die Straße war früher schlecht, so dass sie für Wohnmobilfahrer nicht unbedingt zu empfehlen ist, aber das hat sich geändert. Ist fast auf der ganzen Strecke neu ausgebaut. Mein erstes Ziel lag kurz vor Ain Leuh: Mireille!

Wenn ihr mal in meinen Campingführer schaut so findet ihr auf Seite 78:

Chez Mireille, N33 19.313 W05 16.557, Tel. 0668 – 49 83 57, mireilleduval328@yahoo.fr. Mireille hat mit ihrem Sohn Yassine auf einem großen, baumbestandenen Grundstück eine Stellfläche für Wohnmobile (auch große) und 4×4 geschaffen. Einrichtungen wie Entsorgung und Strom gibt es nicht, aber Wasser. Hier geht es frei zu, was auch den Preis betrifft.

Diese Information hatte ich nicht selbst recherchiert, sondern von meinen französischen Freunden übernommen, die wohl schon seit Jahren zu ihr fahren. Nun bitte nicht sofort zu diesem GPS-Punkt losfahren, sondern lest erstmal weiter. Ich rief von Azrou kurz an, um zu hören, ob sie zuhause ist. Ja, war sie. Dann fuhr ich stur zu diesem GPS-Punkt und landete in der Wildnis an einem Brunnen. Der natürlich falsch war und kaum Platz zum Wenden hatte. Also bloß nicht mit WoMo. Ich rief nochmal an und Mireille meinte, sie setzt sich ins Auto und sucht mich. Ich dachte mir aber gleich, die weiß ja gar nicht, wo sie suchen soll. Ich fuhr also weiter und fand zum Glück jemand, den ich fragen konnte. Also, ich habe Mireille gefunden, und die Punkte im Buch sind völlig falsch.

Übrigens, ich finde ja einiges Neue auf meiner Tour. Wenn ich mal etwas Zeit habe stelle ich das alles zusammen und als Update in den Shop, es dauert ja noch ein wenig, bis ihr alle losfahrt.

Irgendwann kamen Mireille und ich dann tatsächlich zusammen und ich konnte mir ein Bild machen. Sie ist nicht mehr jung, die 8 vorne gibt es schon, und sie hat sich auf diesem schönen Landanwesen zur Ruhe gesetzt, mit etlichen Katzen und Yassine. Das ist nicht wirklich ihr Sohn, eher ein Pflegesohn. Es war Mittagszeit und ich musste mich sofort mit ihr an den Tisch setzen, eine marokkanische Bekannte hatte gekocht und es war köstlich. Es ist also ein größeres Anwesen, zu erreichen über 1 km Piste und man kann einfach kommen und bleiben. Sie verlangt noch nicht mal Geld, nur Gesellschaft. Man kann toll mit ihr klönen, aber, leider nur auf Französisch. In der Gegend sind wunderbare Spiergänge möglich und es lohnt sich, ein paar Tage zu bleiben.