Heute möchte ich euch von zwei Campingplätzen berichten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Zunächst habe ich Jane in Ouzoud besucht. Die deutsche Familie kam schon vor vielen Jahren mit zwei kleinen Kindern nach Marokko, ohne viel vom Land zu wissen. Mit einem alten Campingbus und fast kein Geld. Aber es war ihnen klar, hier wollten sie bleiben. Eine Fernsehsendung hatte sie damals sogar porträtiert, so wurde ich auf die Familie aufmerksam. Und schließlich siedelten sie sich bei Ouzoud an, kauften ein Stück Land auf der Spitze eines Hügels und schafften es, entgegen allen bösen Voraussagen, sich hier ein Leben aufzubauen. Es kamen noch mehrere Kinder, ich habe, ganz ehrlich, den Überblick verloren. Und einige sind schon so groß, dass sie nicht mehr in Ouzoud wohnen. Aber es gibt ein sehr herzliches Familienleben.
Und genau dieses Gefühl will Jane auf ihrem Campingplatz einbringen, oder besser gesagt, in ihrem Traumschiff. So nennt sie ihr Projekt heute, Traumschiff Walhalla. Es wurde immer mehr aufgebaut, vergrößert, verschönert, und vor allem haben viele Camper dazu beigetragen, blieben ein paar Wochen und halfen mit.
Mein erster Besuch war 2008. Da war alles noch sehr einfach, selbst die Familie hat in ihrem Bus gewohnt; es hieß damals noch Tazrout. Heute ist es richtig rund geworden. Die Familie wohnt in ihrem nach und nach gebauten Haus, die Camper haben terrassierte Stellflächen, können aber auch in zwei Jurten und Finnhütten wohnen. Aber der Clou ist die offene Küche, wo sich die Camper treffen und zusammen kochen können. Und ganz neu ist eine Station mit Gasgrill und Pizzaofen. Also schon richtig Luxus auf dem ansonsten alternativen Campingplatz.
Le Relais de Marrakech
Dies hier ist eine komplett andere Welt. Und wenn wir zuvor ein wenig in Deutschland waren, so sind wir hier ganz klar in Frankreich. Auch das ist ein Campingplatz, auf dem man ganz gerne ein paar Tage bleibt und sich ausruht. Ein schöner Pool, viele Ecken zu sitzen, gern benutzte Tischtennisplatte und eine Bar für den abendlichen Aperitif. Auch hier gibt es die Möglichkeit in Zimmern zu wohnen, aber für die Camper gibt es ausgedehnte Stellflächen, so dass man meint, jeder findet genügend Platz. Nur in der absoluten Hochsaison Januar/ Februar kann es schon mal richtig voll werden. Und die Sanitäranlagen sind erste Sahne, es gibt selbst warmes Wasser zum Spülen.
Am Platz werden verschiedene Dienstleistungen angeboten, so nimmt zum Beispiel ein Polsterer gerne Aufträge an, aber vor allem gibt es das Sammeltaxi nach Marrakech, das gerne genutzt wird, die Rezeption stellt die Fahrt so zusammen, dass ein günstiger Preis entsteht.