Diese Strecke ist wunderschön und die Straße gut ausgebaut. Sehr schöne Gebirgslandschaft mit Zedern- und Eichenwäldern, erinnert an den Schwarzwald, nur dass zwischendurch Affen herum laufen. In meinem Reisehandbuch als Route D 7 wurde noch von schlechter Straße gesprochen, aber das hat sich geändert, sie ist heute für alle Fahrzeuge machbar. Es geht vorbei an der Quelle des Oum-er-Rbia, der später bei Rabat-Salé in den Atlantik mündet. Es waren ziemlich viele Autos dort am Straßenrand geparkt, während ein neu angelegter asphaltierter Parkplatz gesperrt war. Schade, so hielt ich also nicht an.
Palais de Cèdre
Mein Ziel war Arougou, 10 km vor Khenifra, wo ich in einem Hotel angemeldet war, dem Palais de Cedre. Das stellt man sich großartig vor, aber die Wirklichkeit hielt nicht stand. Man hatte zwar nicht ein einfaches Zimmer für mich vorbereitet, sondern sogar ein komplettes „Chalet“, aber trotzdem war ich enttäuscht. Schon die Architektur der Anlage ist irgendwie völlig unpraktisch. Zu Beginn gibt es erstmal einen großen Festsaal mit eingestaubtem Springbrunnen davor, die Rezeption muss man erstmal suchen, dahin geht es verschlungen durch schmale Wege.
Hinter der Rezeption sind einige Zimmer, aber mir wurde ja ein Chalet gegeben. Dazu muss ich erst den Pool umrunden und dann über sehr verzweigte Treppen nach oben gelangen. Also umständlicher geht es nicht, zum Glück wurde mir mit dem Gepäck geholfen. Die Chefin war allerdings sehr nett und fragte, was ich zum Abendessen haben möchte. Wir einigten uns auf ein Omelette mit Gemüse, und das war allerdings recht gut. Ein Arbeitsessen in meinem Chalet.
Arougou
Sie wies mich darauf hin, dass ich noch einen kleinen Spaziergang machen sollte, und das war allerdings eine gute Idee. Die beste. Nur ein paar Schritte vom Hotel entfernt ist ein groß angelegtes Freizeitgelände, das ich so noch nicht gesehen habe. Um einen rauschenden Bach haben sich jetzt am Freitagabend viele Familien gelagert. In den Buden darum herum bekommt man etwas zu essen und zu trinken oder man bringt selbst etwas mit. Es ist richtig viel los und sieht sehr romantisch aus. Auch die Marokkaner müssen sich nach einer langen Arbeitswoche erholen. Das ganze Tal ist bewachsen mit Feigenbäumen, die gerade jetzt viele Früchte tragen und so ist auch ein kleiner Obststand aufgebaut mit den Produkten der Region. Es gibt auch Weintrauben, allerdings habe ich die Weinstöcke noch nicht gefunden. Kann nicht weit weg sein.