Camping am Atlantik

Heute nur ein paar Highlights meiner diesjährigen Recherche. Als erstes muss ich den Platz Erkounte erwähnen. Er ist 10 km südlich Mirhleft, quasi auf freier Strecke. Man hat also weder das Highlight, in einen schönen Ort bummeln zu gehen, noch ist man unmittelbar am Meer. Vom Platz hoch über dem Meer führt ein Fußweg hinunter, dann allerdings hat man einen ruhigen Strand fast für sich. Doch das Besondere dieses Platzes ist sein Besitzer. Zusammen mit seinen Söhnen führt Abdellah ihn und er ist immer zum Ansprechen da. Die sanitären Anlagen sind so ziemlich die besten, die ich je gesehen habe, alles ist blitzsauber. Und dann das Restaurant. Abdel backt Brot und Kuchen täglich selbst und auch das Essen ist toll, probiert mal die Fischplatte. Zum Jahresende ist der Platz proppevoll, man muss seinen Platz reservieren und es gibt auch große Feierlichkeiten für Silvester. Dazu gehören sehr komfortabel eingerichtete Bungalows, wo man zum Beispiel seine Familie über Weihnachten nachkommen lassen kann.

Wer aber direkt am Meer stehen will und dennoch einen ordentlichen Platz mit sauberen Sanitäranlagen sucht ist in Aglou Plage gut bedient. Die Stellplätze sind mit alten Büschen bepflanzt, die gerade rausgerissen und durch neue ersetzt wurden. Auch hier ist es in der Saison sehr voll, Reservierung nötig. Etliche Plätze haben Meerblick und direkt vor dem Camping ist ein kleiner Strand. Vorne an der Straße ist ein Laden mit den wichtigsten Lebensmitteln und ein Bus fährt nach Tiznit. Auch dieser Platz ist unbedingt zu empfehlen.

Tiznit Municipal ist zur Zeit geschlossen, es wird heftig gebaut.

Wer nun aber wirklich Sand und Meer und frische Luft will, dem empfehle ich Sidi Wassay. Das ist der Platz am Atlantik, der am dichtesten dran ist und auch ordentliche Sanitäranlagen bietet. Luxus ist es nicht, aber sauber. Dazu gehört ein Restaurant, Schwimmbad, man kann auch in Mobilehomes wohnen und wenn man Glück hat, steht man ganz vorne am Strand. Näher geht es wirklich nicht. Dafür hat man allerdings eine Anfahrt von 16 km von der N 1 her, aber die ist inzwischen vollständig geteert und gut beschildert. Und der Naturpark liegt quasi vor der Tür.

Mein Tipp für Individualisten jedoch, die sowohl das Meer als auch den Naturpark genießen wollen, ist das Hotel LaDune in Sidi Rbat. Sidi Rbat kenne ich tatsächlich schon seit meiner ersten Reise 1986, als es noch ein Hippie-Treffpunk mit sehr primitivem Campingplatz war. Einer dieser Hippies, Peter, hat aber bald schon ein Grundstück gekauft und nun hoch über dem Meer ein Hotel errichtet mit sehr schönen Zimmern, eingerichtet im afrikanischen Stil, Eindrücke seiner Fahrten durch ganz Afrika. Und dieses Hotel bietet Stellfläche für Camping. Der Hof des Hotels ist nicht ganz eben, deshalb hat man nun vor der Tür auf dem Hügel eine ganz ebene Fläche geschaffen, wo man den weiten Blick zum Meer hat. Wer also diesen wunderbaren Naturpark genießen will, ohne so viele Menschen um sich herum wie in Sidi Wassay, ist hier genau richtig, das ist eher noch ein Geheimtipp. Und essen tut man in dem Restaurant auch wunderbar, denn die eigenen Leute gehen täglich aufs Meer zum Fischen.

La Palmeraie Tifnit

Dann kam aber der Höhepunkt an der Küste. Obwohl es 3 km vom Meer entfernt liegt. Die Palmeraie. Beim letzten Mal war ja gerade irgendein Feiertag und ich durfte nicht rein, aber diesmal hinderte mich nichts. Franzosen haben diesen Platz aufgebaut und er ist wirklich mit allem Komfort. In der Qualität nur noch mit Relais de Marrakech zu vergleichen. Hier gibt es keine ordentlich aufgereihten Stellplätze, sondern diese sind in dem riesigen, mit Büschen und Palmen bewachsenem Gebiet frei verteilt und unterschiedlich groß. Ich entdeckte ein deutsches Wohnmobil und sprach kurz mit ihnen. Also, ehrlich, die haben den Vogel abgeschossen. Besser kann man kaum überwintern. Hier ist ein Foto, das aber noch lange nicht ihr ganzes Grundstück zeigt, getrennt davon haben sie einen Anhänger mit PKW, zwei große Solarpanele und ein Sonnenzelt, wo ihre Außenküche untergebracht ist. Alles etwas höher gelegen, also wie eine Terrasse und fast 200 qm groß. Sie können es sich leisten, da der Platz um diese Zeit bei weitem nicht ausgelastet ist. Sie bleiben länger und kommen auch jedes Jahr wieder.

Ich dagegen fahre nach Agadir in mein knapp 20 qm großes Hotelzimmer.

Schreibe einen Kommentar