Ich hatte in meiner Schulzeit Latein, wenn es auch mein schlechtestes Fach war und ich nie irgendwelche Erfolge darin erzielt habe. Trotzdem hilft mir diese Grundausbildung zum Verstehen vieler Fremdwörter in unserer Sprache. Aber nun kommt in jeder Pressemeldung bezüglich Corona, in jedem politischen Fernsehbericht das Wort Narrativ im Zusammenhang mit der Entstehung des Virus. Das habe ich noch nie zuvor gehört, ich möchte mal behaupten, es gehört nicht zu unserem Sprachgebrauch. Dennoch wird es so oft verwendet, dass ich Google benutzen musste, denn ich wusste absolut nicht, was es bedeutet. Wikipedia sagt dazu:
Als Narrativ wird seit den 1990er Jahren eine sinnstiftende Erzählung bezeichnet, die Einfluss hat auf die Art, wie die Umwelt wahrgenommen wird. Es transportiert Werte und Emotionen, ist in der Regel auf einen Nationalstaat oder ein bestimmtes Kulturareal bezogen und unterliegt dem zeitlichen Wandel. In diesem Sinne sind Narrative keine beliebigen Geschichten, sondern etablierte Erzählungen, die mit einer Legitimität versehen sind.
Aha. Nun weiß ich es. Es ist die Erzählung, wie die Chinesen das Virus begründen. Aber muss man wirklich dazu dieses unverständliche Wort nutzen? Könnte man nicht zum Beispiel einfach sagen, die chinesische Version der Dinge? Oder noch deutscher, die Darstellung. Nein, man muss es kompliziert machen.