Das Tal des Ziz

Es half alles nichts, ich musste von Merzouga Abschied nehmen. Muss ja schließlich über das ganze Land berichten und darf keinen Führer Erg Chebbi – Merzouga schreiben. Schade eigentlich. So ging es also zunächst nach Erfoud und weiter nach Errachidia, auf dem Weg habe ich natürlich an jedem möglichen Campingplatz angehalten. Wenn ich jedesmal den Tee annehmen wurde, ich würde ja nur noch aus Tee bestehen.

Auf dem Weg kam ich an zwei Naturereignissen vorbei, die beide nicht schön sind. Vor zwei Jahren gab es ein großes Feuer, das den Palmenhain über gut 5 km Länge abgebrannt hat. Die hohen Palmen überleben so etwas, die Stämme sind schwarz, aber die Palmzweige kommen neu. Aber alles darunter ist verbrannt. Es gab dort viele Obstbäume und Oliven, alles weg. Das Feuer war im August, also war die Ernte des Jahres damit vernichtet. Auch im folgenden Jahr gab es kaum Datteln, in diesem könnten sich die Bäume erholt haben, aber da beginnt das nächste Problem, der gravierende Wassermangel.

Und der ist am besten an der Blauen Quelle von Meski zu sehen, die vollkommen ausgetrocknet ist. Wie gerne war ich immer dort, auch auf meiner ersten Reise 1986. Das Foto auf dem Titel meines aktuellen Campingführers stammt von 2016, aber seit 1, 2 Jahren sieht es nun so aus.

 

Die Gründe liegen natürlich zunächst mal im mangelnden Regen, der sich echt rar macht in diesen Regionen. Aber auch sonst wurden im Land heftige Fehler gemacht. Es wurde Jedem stolze Subventionen gezahlt und ein Stück Land gegeben. Dort musste dann eine Pumpe installiert werden, die Wasser aus großer Tiefe holt und zusätzlich ein Wasserbecken zur Bevorratung. So wurden bei Boudenib riesige Palmenplantagen in die Wüste gesetzt und bei Zagora ebenso riesige Melonenplantagen. Und in wenigen Jahren hat sich dadurch der Wasserspiegel dramatisch abgesenkt, eine Tatsache, die Experten schon vorher klar war. Ein weiteres Problem ist das große Solarwerk bei Ouarzazate, das zur Kühlung Unmengen von Wasser verbraucht. Der Stausee ist fast leer und die südliche Region Zagora – Mhamid bekommt kaum noch Wasser, die Palmenhaine dort sterben.