Die Geländewagenkarawane brachte uns zunächst von Errachidia nach Erfoud, wo im Restaurant des Dunes das Mittagessen auf uns wartete. Alle Teilnehmer entschieden sich für die Medfouna, das traditionelle Gericht der Region. Ein Fladenbrotteig wird mit einer Masse aus Fleisch, Kräutern und Gewürzen gefüllt und dann im Holzfeuerofen gebacken. Die armen Piloten hatten ja bisher überhaupt keine Gelegenheit, Geld auszugeben und ein paar Souvenirs für die Familie einzukaufen, also verkürzten wir die Wartezeit aufs Essen mit einem Besuch in der dazugehörigen Boutique. Es gab natürlich einen Chech für die Wüste, der ja unbedingt nötig ist, aber auch kleine Schönheitsprodukte mit Arganöl für die Frauen waren sehr gefragt, der Laden sah danach aus wie nach einem Heuschreckeneinfall, leer gekauft. Nach dem Essen ging es noch zu den Fossilienbrüchen und auch da waren die fliegenden Händler ganz glücklich über ein wenig Umsatz, wenn auch meist in Euro.
Weiter ging es offroad direkt zu dem Dünen, wo die Kamele schon auf uns warteten. Das Gepäck wurde in einem Pickup untergebracht, der Fahrer ließ natürlich zunächst etwas Luft aus den Reifen, damit er über die Dünen kommt, denn unser Camp liegt wirklich wunderschön mitten drin. Eine Dame konnte wegen Rückenproblemen nicht reiten, auch für mich war kein Kamel bestellt und dann war der Pickup voll und ich passte nicht mehr rein. Wie herrlich! Denn so wurde extra für mich ein Fahrer mit Quad bestellt und ab ging die heiße Fahrt.
Eigentlich sollte die Karawane rechtzeitig zum Sonnenuntergang ankommen, aber nichts tat sich. Das sind dann die Momente wo ich als Reiseleiterin nervös werde. Natürlich habe ich nicht gedacht, dass etwas passiert ist, nur dass sie doch den schönen Sunset verpassen. Irgendwann organisierte ich meinen Quadfahrer und fuhr der Gruppe entgegen. Aber alles in Ordnung, sie hatten sich unterwegs eine Düne ausgesucht und von dort geschaut. Man hat ja genug davon am Erg Chebbi.
Der Empfang im Biwak war dann einfach grandios. Eine Gnaoua-Gruppe aus Khamlia empfing uns, das war so schön. Es gab Tee und Kekse und danach verteilte ich die Zimmer, wir haben wirklich alle 16 Luxuszelte des Camps aufgebraucht und für mich blieb nur ein einfaches Zeltchen, doch auch mit WC und Dusche. Nur ohne Steckdose, doch die wurde flugs gelegt. Es ist einfach unglaublich, wie der Komfort in der Wüste fortschreitet, aber auch gefragt ist. Einige Zelte haben bereits eine Klimaanlage und ich bin sicher, die anderen werden folgen. So kann man auch im Sommer in der Wüste übernachten. Im Restaurant gab es natürlich Wlan, noch vor kurzem unvorstellbar, ich bin nur gespannt, wann es auch mitten in der Wüste einen Pool geben wird.
Zum Abendessen gab es Tajine und danach natürlich wieder Musik und Tanz. Was für ein herrlicher Abend, bei dem vor allem das Wetter wunderbar mitgespielt hat. Sowohl auf dem Flug als auch hier in der Wüste hatten wir einen klaren, windstillen Tag, nur um die Sterne zu sehen, muss man das beleuchtete Camp ein wenig verlassen.