Ein Tag in Merzouga

Die meisten Teilnehmer wollten nicht zum Sonnenaufgang geweckt werden, was ich absolut verstehen kann. Erstens sind alle wohl ziemlich erschöpft von der doch stressigen Reise, zweitens sind tatsächlich die Sonnenaufgänge von meinem deutschen Balkon viel schöner. Und so ging der Ritt auf den Kamelen zurück nach einem richtig guten Frühstück, eigentlich das Beste bisher mit zartdünnen Crepes. Ich fuhr natürlich wieder auf meinem Quad voraus, ich wollte die Autokarawane so organisieren, dass ich alle unter bekomme und meinen Mietwagen für mich habe, so dass ich noch einen Tag in Merzouga bleiben kann. Aber Abdou hatte schon an mich gedacht und noch einen zusätzlichen Wagen geschickt. Daher gab es ein großes Abschiednehmen, nur wie ich später hörte, waren die Polizeibeamten in Errachidia nicht so ganz glücklich, dass ich der Gruppe fehlte, die wollen auch immer alle zusammen haben. Aber das Problem ließ sich lösen und ich besuchte zuerst mal Brahim im Sahara Garden. Auch diese Auberge habe ich von Anbeginn in der Entstehung erlebt und es ist schon toll, was daraus nun geworden ist.

Danach ging es zum Haven la Chance, weil dort immer viele Camper sind. Nun, noch vor der Saison, waren nur zwei dort, aber der eine aus meiner Heimatstadt Wiesbaden. Das ging natürlich nicht ohne ein Plauderstündchen bei einem Glas Rose ab, der auch schon früh am Morgen schmeckt. Doch dann klingelte das Telefon und Ali Mouni rief an, er wollte mich unbedingt sehen, auch seinen Nomad Palace kenne ich schon als leeres Grundstück, heute hat er 40 wunderschöne Zimmer und zwei Pools. Ali muss immer was bauen, seine Auberge wird ständig verändert und so ist er auch nun wieder dabei, sein Restaurant schon zum vierten Mal umzubauen.

Es war klar, dass ich dort so schnell nicht mehr weg komme und ein Zimmer wurde bereitet, ich konnte mich endlich mal kurz ausruhen, denn ich bin ziemlich fertig. Ich habe nun größten Respekt vor dem Beruf des Reiseleiters, das ist sehr anstrengend und eigentlich war ich dauernd am Telefon. Doch irgendwie finde ich nie Ruhe und so überredete ich Ali zu einer kurzen Tour. Unterwegs fiel mir ein, dass Barbara und Andreas, mit denen ich zu Anfang unterwegs war, doch auch am Erg Chebbi sind, im schönen Riad Madu. Und so holten wir die Beiden ab und fuhren zum Sonnenuntergang an den Flamingosee.