Ein Lob auf den Online-Handel

Ja, mir tun die Geschäfte leid in der Innenstadt und ich will auch nicht, dass sie verschwinden. Aber leider werden sie verschwinden, weil sie einfach den Service, den der Online Handel bietet, nicht erbringen können. Ich kann nur jedem Händler raten, über eine Verlagerung seines Geschäftes ins Internet nachzudenken und neue Konzepte zu entwickeln.

Im konkreten Fall ging es um eine Radfahrhose für den Winter. Schon im Oktober suchte ich so etwas und zunächst im lokalen Geschäft 200 m von meinem Haus entfernt. Sie hatten nur eine einzige Hose, Markenware und sehr gut, aber 180 Euro! Ich fiel da erst mal kurz in Ohnmacht. Suchte dann noch zwei weitere Läden auf, fuhr dazu etwa 50 km und erreichte nichts. Also bei Amazon bestellt, nur 30 Euro, das Geschenk gut angekommen.

Später erzählte ich aber von der teuren Hose und sah die Augen meines Sohnes aufblitzen. Er ist ja schon sehr markenbewusst. Nun steht Weihnachten vor der Tür. Das wäre doch was. Also wieder ins Internet. Die gleiche Hose ist noch zu haben, bei der Herstellerfirma kostet sie 170 Euro. Ach, interessant, im Bikerladen also 10 Euro mehr. Und dann Amazon! Dort kostet sie gerade mal 132 Euro. Am liebsten hätte ich sofort bestellt, aber mein Sohn trägt nur schwarz und da war sie ausverkauft. Bei anderen Firmen gab es schwarz noch, aber 150 Euro. Also erstmal nichts.

Am nächsten Morgen erneuter Blick in Amazon. Plötzlich kostet, trotz Black Friday, die Hose 162 Euro. Mhm. Ist aber sowieso immer noch nicht in schwarz erhältlich. Also erneut mit dem genauen Namen gegoogelt. Und gefunden. Bei einer Firma namens Bike Components in Schwarz für 135 Euro. Ich habe sie sofort bestellt, gestern, und heute ist sie schon da. Also echt, das ist einfach nicht zu schlagen und auch trotz vielem Rumlaufen in der Stadt nicht zu schaffen. Es ist nicht nur Corona und die Maskenpflicht, die diese Geschäftsverlagerung ins Internet bringt, sie beschleunigt sie nur.