Also wenn einmal ein Name zutreffend ist, dann dieser. Msemrir liegt auf 2.000 Metern im Hohen Atlas und ist umgeben von Apfelplantagen. Das war mein heutiges Ziel. Vom schönen Chez Talout in Skoura ging es die Straße der Kasbahs entlang bis nach Boumalne, dort bin ich abgebogen in die Gorges de Dades, die Dades-Schlucht. Ich schaute mir die Campingplätze an, natürlich auch einige Hotels und kam dann nach Msemrir. Zum erstenmal war ich dort 1986, zusammen mit einer Freundin, es war eine sehr aufregende Pistenfahrt und am Ende wurden wir in einem Restaurant in Msemrir so abgezockt, dass wir tatsächlich die Polizei riefen. So ist es heute nicht mehr, der Tourismus hat zugenommen und die Einwohner sind sehr freundlich.
Eingeladen war ich von Ibrahim, er arbeitet in der kleinen Auberge La Vallée des Pommes, er hatte schon lange versucht, mich herzulotsen, und endlich hat es geklappt. Die Auberge liegt direkt an der Hauptstraße, ist nichts Besonderes, aber Ibrahim gibt sich viel Mühe. Die Zimmer sind einfach, aber sauber und es gibt ein Bad mit Dusche und WC. Und natürlich ganz viele Äpfel drum herum, es ist gerade Erntezeit.
Zu der unscheinbaren Auberge gehört allerdings ein Neubau, einige 100 Meter entfernt, und da gibt es weitere Zimmer. Dieses Haus wird nur geöffnet, wenn sich Gruppen anmelden. Man kann hier 33 Personen in sehr sauberen Zimmern unterbringen. Dazu wird ein Campingplatz gehören, in einem ebenen, ummauerten Hof, mit eigenen Sanitäranlagen, nur die Papiere dazu dauern noch ein wenig. Die Bürokratie.
Aber wichtig ist auch, dass Ibrahim nun einen Fahrradverleih aufmacht, bzw. Gruppen auf den wunderschönen Pisten durch den Hohen Atlas führt. Dazu hat er gerade neue Räder geordert. Ich denke, das könnte sehr interessant werden.
Am Morgen dann sollte es Frühstück geben. Schön war, dass Ibrahim genau das brachte, was ich wollte und nicht Unmengen mehr. Schon am Abend hatte er mir genau wie bestellt ein Berberomelette gebracht. War gut. Mein Frühstück bestand aus einem Crèpe, dazu ein Omelette. Fertig. Nein. Nicht fertig. Denn natürlich sollte es dazu einen Kaffee geben, aber die antike Maschine machte einfach nicht mit. Aber wozu habe ich denn meine eigene Maschine im Auto? Im Handumdrehen war der Kaffee fertig.