Les Merinides – Un havre de Paix

Das Hotel liegt auf einem Hügel hoch über der Stadt und bietet daher einen unglaublichen Ausblick, sicher der beste, der über Fes zu haben ist. Doch muss man auch diesen Hügel runter steigen, wenn man in die Medina möchte, und später wieder hinauf. Jeder normale Mensch würde dazu ein Taxi nehmen, kostet ja auch nicht die Welt. Aber ich bin ja kein normaler Mensch, sondern ein wenig verrückt. Und deshalb stieg ich den Hügel auf meinen eigenen Füßen hinunter. Das war runter und rauf so ein Abenteuer, dass ich es in diesem Beitrag gesondert erzählen muss. Die Medina Abenteuer kommen dann später.

Ich stieg also den sehr steilen Trampelpfad hinunter bis ich auf Hunde stieß, die bellend auf mich zugelaufen kamen. Ich suchte schon mal einen Stein, aber dann blieben sie doch stehen und ich suchte mir einen Umweg. Es war echt heftig, sehr steil, meine Füße sind ja nicht die besten, schwor mir, ein Taxi auf dem Rückweg zu nehmen und tat es dann doch nicht.

Kaum in der Medina angekommen ging mein Schuh kaputt. Aber so etwas ist in Marokko nie ein Problem, ich fand sofort einen Schuster, der das wieder reparierte.

Zurück fand ich auch den Weg quer durch die Medina ganz gut, obwohl das GPS ja oft keinen Empfang hat und kam dann an einer Straße an. Verstand nicht so recht, wo es weiterging, aber ein junger Mann, mit dem ich vorher kurz gesprochen hatte, kam angelaufen und zeigte mir den Weg.  Das ging quer über den Friedhof und natürlich steil hoch. Er wollte meine Hand nehmen, um mich zu führen, aber dann immer mehr, den Arm, die Taille. Also irgendwann schrie ich ihn an, pas toucher! Als wir oben waren fragte er auch noch nach Geld.

Nee, so nicht.

Aber dann ins Merinides zu kommen, in meine kühle Suite, und die Füße hochlegen, das ist einfach der Himmel! Ein schönes Hotel. Aber bitte nehmt das Taxi!