Auch für heute gab es wieder einen wunderschönen Plan. Frühe Abfahrt vom Hotel, möglichst schon um 8 Uhr, Fahrt auf der Autobahn nach Meknes, zu meinem guten Freund Moulay Abdellah im Z Hotel, oder wenn ich früh genug bin noch schnell einen Besuch in Meknes Stadt.
Aber … auch dieser Plan ging in die Hose. Gut, ich habe es nicht ganz um 8 geschafft, es war viertel vor neun, als ich mich auf den Weg gemacht habe. Die Straßen sehr voll, Autos vor mir, neben mir, hinter mir. Plötzlich macht es krrr. Habe deutlich gemerkt, ich bin über irgendetwas gefahren, das ich nicht sehen konnte. Straße war ja voll mit Autos, hätte also auch nicht ausweichen können. Ein ungutes Gefühl war gleich da, ich fuhr weiter, hatte auch keine andere Chance, da im Flow. Aber nach ca 1 km war klar, da stimmt was nicht. Wir fuhren alle ums Rondell Stadtausfahrt Richtung Casablanca, danach war rechts eine Spur gesperrt. Perfekt, da hinein. Und ja, ein ziemlicher Platten.
Sahara Experience
Und da kommt wieder Sahara Experience ins Spiel. Diese Agentur ist einfach toll. Und wenn ihr jetzt meint, ich bekomme da eine Sonderbehandlung, weil ich die Edith Kohlbach bin, jaja, das stimmt schon. Aber ihr bekommt sie auch. Sobald ihr Kunde bei Sahara Experience seid kümmert man sich um euch. Wenn ihr zum Beispiel bei mir eine schöne Rundfahrt durch Marokko bucht, mit dem Geländewagen und einem netten Fahrer, dann seid ihr einfach in guten Händen bei Sahara Experience. Und es kann ja tatsächlich immer etwas passieren. Die letzten Kunden zum Beispiel sind ohne ihr Gepäck angekommen. Aber unser guter Mohammed kümmert sich, Telefonate gehen hin und her und am nächsten Tag fuhr er mit dem Kunden zum Flughafen und holte das Gepäck ab. Oder das ganz große Chaos vor ein paar Jahren. Zwischen Weihnachten und Silvester ist immer viel los, das Biwak in Chegaga war voll und plötzlich kam ein Sturzbach von Norden her. Chegaga war wie eine Insel, man konnte nicht mehr weg. Und die Kunden hatten fast alle baldige Heimflüge ab Marrakech. Was machte der Chef? Sobald die Wagen wieder fahren konnten und Zagora erreichten, organisierte er ein Flugzeug und die Kunden konnten ihre Rückflüge noch rechtzeitig erreichen.
Solch schlimme Dinge sind selten, aber gerade voriges Jahr waren meine Kunden, die zugleich Freunde sind, zu viert mit Fahrer unterwegs von Chegaga nach Tata. Eine Nacht dort in der Kasbah auf dem Berg, dann sollte es weiter nach Tafraoute gehen für 2 Nächte. Doch auch hier großes Unwetter, am Morgen waren bei beiden Stadtausfahrten die Brücken zerstört. Unser toller Fahrer Khalid sorgte sofort dafür, dass man noch eine Nacht in Tata bleiben konnte, stornierte das Hotel in Tafraoute und spielte mit den Kunden Dame, die Zeit verflog wie im Flug.
Doch zurück zu mir. Habe die Agentur angerufen, meinen Standort geschickt und schließlich kam ein Mechaniker mit seinem PKW. Er wechselte den Reifen und fuhr dann mit mir zurück zu einem großen Reifenhaus. Man schaute sich den Reifen an und meinte, il est mort. Kaputt! Nichts geht mehr. Der Gummi war innen ganz zerrieben. Wieder viele, viele Telefonate, den gleichen Reifen hatte man nicht, ich wollte das Risiko auf mich nehmen ohne Ersatz zumindest bis Spanien zu fahren, aber nein, ein Reifen wurde organisiert, zwar anderes Profil, doch sonst passt er.
Danke, danke Sahara Experience. Ihr seid einfach die besten.
Um 12:15 konnte ich dann weiterfahren, 475 km bis Meknes. Am Abend davor konnte ich ja nicht mehr in die Medina, um nach Blumentöpfen zu suchen. Direkt vor der Autobahn Keramikstände, sie haben die gewünschten Töpfe ohne lange zu suchen zu einem super Preis! Und nun bin ich völlig kaputt im Z Hotel. Bin nicht mehr so frisch wie noch vor ein paar Jahren.

