Merzouga-Besuch

Heute kommen Freunde. Darauf freue ich mich schon die ganze Zeit. Ich habe auch für sie eine Tour organisiert, mit Geländewagen und Fahrer und heute wollen wir uns in Merzouga treffen. Natürlich unterbreche ich ihr Programm und zeige noch etwas extra. Als erstes natürlich das Hotel, in dem ich gerade gewohnt habe, und sie sind völlig begeistert von der schönen Lage direkt an den Dünen.

Und dann gehen wir essen. Auf so einer Rundreise fahren die Chauffeure mittags natürlich die Lokale an, von denen sie eine Kommission bekommen, und das sind nicht immer die besten, eher so eine Art Massenabfertigung. Im Fall Merzouga wäre das das Restaurant Nora in Khamlia, dort stehen mittags Kolonnen von Geländewagen. Doch gehe ich natürlich mit ihnen in das Restaurant, das ich erst kürzlich entdeckt habe, das Sahara Time mitten in den Dünen. Dort kommen keine Chauffeure hin, gibt es doch keine Kommission. Die zwei sind begeistert, doch kann ich ihre Freude zunächst nicht teilen, denn ich entdecke, dass mein Reifen Luft verliert. Aber ich kann noch fahren und so geht es gleich in die Werkstatt. Der Nagel wird entfernt, das Loch geflickt und ich komme zurück ins Restaurant, noch bevor das Essen auf dem Tisch steht. Meine Freunde sind begeistert, sie sagen, das war das beste Essen bisher auf der Reise.

Dann geht es aber doch nach Khamlia, aber nicht ins Nora, auch nicht ins Dar Gnaoua, denn die machen gerade Mittagspause. Nein, wir besuchen Johanna. Über diese Künstlerin habe ich ja neulich schon berichtet, siehe hier.

Aber diesmal ist es ganz besonders schön. Ihr Mann Lahcen ist auch da und spielt uns ein wenig vor auf einem dieser Gnaoua Instrumente, von dem ich den Namen nicht weiß. Aber dann holt er noch ein anderes Instrument, das ich noch nie gesehen habe, es klingt ein wenig nach Klangschalen. Madeleine will auch probieren, aber ganz so elegant wie Lahcen bekommt sie es nicht hin, ist ja auch das erstemal. Wir schauen uns wieder die Bilder an, auch die von den Sultanen, und den Beiden gefällt es richtig gut. Ihr Fahrer ist erstaunt, hat er dieses Atelier noch nie gesehen und wie so oft zeige ich den Marokkanern, was es alles Schöne in ihrem Lande gibt.

Doch irgendwann geht es dann weiter zum Biwak, die Beiden steigen aufs Kamel, das muss einfach sein und schauen sich den Sonnenuntergang an. Danach sitzen wir noch so lange beim Essen, dass irgendwie die Jungs verzweifeln, ihr Feierabend lässt auf sich warten. Aber im Speisesaal haben wir dann noch einen ganz besonderen Gast zu bewirten, eine Wüstenrennmaus. Sie schaut ja so goldig mit ihren großen Augen und hat kaum Angst. Wir füttern sie mit Kuchenkrümel.

Schreibe einen Kommentar