Mit dem Kayak ins Abenteuer

Heute war wieder Kayakfahren mit Explore Volusia angesagt. Und das mitten in der Kältewelle. Aufgewacht bin ich bei 5 °C, um 8 Uhr, als ich mein Kayak verstauen musste, war es noch so kalt, dass ich eisige Hände hatte und keine warmen Handschuhe. Früher hatte ich ja kaum Wintersachen in Florida, ist doch ein Sonnenland, aber nach den vielen Exkursionen mit Explore Volusia habe ich doch gelernt, dass es anders kommen kann und vorgesorgt. Also habe ich lange Leggings angezogen, T-Shirt mit langen Armen, Fleecejacke. Darüber dann einen Anzug aus Nylon, der Wind und Wasser abhalten sollte. Hat auch gut geklappt. Und natürlich habe ich eine trockene Ausrüstung plus Handtuch mitgenommen, falls ich ins Wasser falle.

Die Gruppe war vollzählig versammelt, die lassen sich nicht so einfach von schlechtem Wetter abhalten. Trey zeigte uns auf der Karte die Strecke, die wir paddeln wollten. Ideal für den Tag, weil es ein enger Kanal war, also kein offenes Wasser und kalter Gegenwind. Wir paddelten los, ich war an dritter Stelle. Der Kanal wurde enger und enger. Wenn hier ein Alligator liegt ist er näher als nur zum Greifen nah. Wir wären eher sein Frühstückstisch. Zwar gibt es Alligatoren dort, Trey hat sie selbst schon gesehen, aber heute bei der Kälte liegen die eher auf dem wärmeren Boden im Wasser. Alligatoren können ihre Körpertemperatur nicht regulieren und müssen sich immer dort aufhalten, wo die Temperatur ideal ist, dafür können sie fast alle ihre Organe abschalten und lange unter Wasser sein ohne zu atmen.

Bald hatte ich aber auch keine Zeit mehr, nach ihnen Ausschau zu halten, denn das Kayak nahm mich voll in Anspruch. Der Kanal war inzwischen so breit wie das Kanu, ständig hing ich in den Binsen fest, zog mich an den Halmen weiter, denn Paddeln war nicht mehr möglich, so viel Platz war links und rechts nicht mehr. Und es stank! Total modrig. Ein Vergnügen war diese Fahrt nicht. Und dann plötzlich rief der Mann an der Spitze, we have to go back, that is the end. Das ist sehr viel leichter gesagt als getan, denn es war absolut kein Platz zum Wenden. Die Frau vor mir, die natürlich nicht an mir vorbei kam, rief mir zu, ich solle rückwärts paddeln. Hah, wie denn? Hinten habe ich keine Augen, das Kanu keinen Rückspiegel und sehr beweglich ist man mit den warmen Sachen und der Schwimmweste eh nicht. Es war ein ziemliches Manöver, alle zogen und zerrten an mir herum, der Gestank wurde immer größer, aber irgendwie war mein Kanu dann doch in der richtigen Richtung und wir konnten das Labyrinth wieder verlassen. Alleine würde ich mich niemals dort rein trauen. Die Fotos zeigen nicht die schlimmsten Stellen, denn da hatte ich keine Zeit zum Fotografieren.