Vor Jahren war ich bereits einmal mit dem Kayak im Hontoon Island State Park und ruderte mit Jan. Das war eine ziemlich spannende Sache, denn wir kannten die Gegend nicht, hatten lediglich eine GPS Karte und wussten nie so recht, führt uns dieser Kanal nun zum Ziel oder nicht. Es war sehr aufregend und wir kamen nach fast 5 Stunden ziemlich erschöpft und sonnenverbrannt an. Der schönste Teil der ganzen Tour war dabei der Snake Creek. Hier könnt ihr die Geschichte nachlesen:
https://marokkoblog.edith-kohlbach.de/hontoon-island-state-park/
Dieser Snake Creek blieb in meinem Gedächtnis, denn die Landschaft ist einfach wunderschön. Ich wollte das unbedingt noch einmal erleben, aber ich kann nicht alleine so eine lange Strecke paddeln, damals waren wir ja zwei Ruderer im Kanu. Explore Volusia hatte zu einer Kayakfahrt am Blue Springs Park aufgerufen und der Snake Creek sollte ein Teil dieser Strecke sein, auch diesmal eine lange Tour. Wir starteten also am Blue Springs Launch, paddelten über den St. John River und kamen an die Mündung des Snake Creek. Es war ein so herrlicher Tag, zwar nicht sehr warm, aber sonnig und windstill. Viele Vögel saßen auf den Bäumen am Ufer, aber meist flogen sie weg, wenn die 16 Kayaks näher kamen. Und da fiel meine Entscheidung. Trey, unser Guide, wollte ja zunächst den Kanal weiter erforschen und erst später in den Snake Creek einfahren. Also seilte ich mich ab von der Gruppe und fuhr alleine in den Creek. Und das war die richtige Entscheidung. Hier konnte ich sachte dahin gleiten, die Vögel hatten keine Angst vor mir und die einzige Laute, die ich hörte, kamen nur von ihnen. Der Graureiher ließ ein ganz tiefes Grummeln hören, fast wie ein Mann, aber sonst störte nichts die Stille. Die Seerosen fingen erst ganz langsam an, ihre Knospen zu öffnen. Es war ein Traum. Und ich konnte endlich fotografieren, was in der Gruppe schwierig ist. Ich paddelte ungefähr den halben Creek und drehte dann um, so dass ich auf meine üblichen 2 Stunden kam. Das schaffe ich, aber 5 Stunden wären mir doch zu viel.
Hier folgen ein paar Fotos von den Vögeln an meinem Weg, gefolgt von einem Video der Kayakfahrt. Ein Alligator ist mir diesmal nicht begegnet, obwohl ich sie sonst gerne treffe, war es mir diesmal lieber so. Auf einem so schmalen Wasserweg wäre das Tierchen doch ziemlich nah an mir und ich war ganz allein.
Ich wurde mal von Bekannten gefragt, warum ich immer nur nach Marokko reise, warum ich nicht die ganze Welt erkunde, so viele Länder wie möglich bereise. Aber immerhin habe ich drei Wohnsitze. Einen in Deutschland, einen in Florida und einen unterwegs in Marokko. Und gerade eine solche Kayaktour ist einer der Gründe, warum ich nicht noch mehr reisen muss. Es gibt mir so viel mehr, mit der Natur eins zu sein, sie zu genießen, wo sie schön ist. Da besteht keine Notwendigkeit, noch weiter zu fahren.