Gestern hatte ich ein richtiges Date. So, wie das hier in USA läuft. Man geht ins Kino, zum Essen oder eben zu einem Ball Game. In Deutschland interessiere ich mich nicht für Sport, weder live noch im TV, hier eigentlich auch nicht, aber man muss ja alles einmal gemacht haben. Also ließ ich mich gerne zu einem Basketball Spiel einladen. Gespielt haben die Eagles von der Embry Riddle University (ERAU), eine aeronautische Universität, wo man sich zum Beispiel zum Berufspiloten ausbilden lassen kann und wo deshalb sehr viele ausländische Studenten eingeschrieben sind. Gegner waren die Spartans von der Tampa University. Leider sind gerade Schulferien, das heißt, es gab keine Cheerleader und keine musikalische Einlage, echt schade. Und daher waren auch nicht sehr viele Zuschauer da. Zuerst haben wir noch das Ende des Spiels der Damen gesehen, für die Eagles spielt eine große, hellblonde Deutsche und sie ist auch sehr gut. Leider haben die Mädels gegen das überragende Team von Tampa verloren. Dann kamen die Jungs, auf die ich mich sehr viel mehr gefreut habe. Wer sieht nicht gerne einen gut gebauten, großen jungen Mann. Im Programm steht für jeden Spieler Größe und Gewicht. Der größte Player gehörte zu dem Tampa Team, er misst 7 feet, 1 inch, das sind ganze 2,16 Meter. Wahnsinn. Doch war er gut eingehüllt in seine warmen Hosen, er scheint verletzt zu sein und spielt nicht mit. Im Tampa Team waren sehr viele Schwarze, weniger Afro-Amerikaner als Studenten aus der Karibik, und sie waren sehr, sehr gut. Bei den Eagles überwiegen die weißen Spieler und hierbei vor allem welche aus Serbien. Sie waren dann auch bei weitem die besten im Team.
Gegenüber einem Fußballspiel ist Basketball sehr viel flotter und ereignisreicher. Die Spielzeit dauert 2x 20 Minuten, unterbrochen von 15 Minuten Pause. Nach Balleinwurf haben die Spieler 30 Minuten Zeit, den Ball ins gegnerische Körbchen zu werfen, dann geht es andersherum. So lange das Speil läuft, läuft auch die Uhr, aber zwischendurch wird oft die Zeit angehalten, um das Team zu sammeln. Insgesamt hat das Team so um die 12 Spieler, auf dem feld sind 5, aber sie werden oft ausgewechselt. Ich fand alles sehr viel spannender als ein Fußballspiel. Nur leider, unsere ERAU-Jungs waren gut, die Tampas jedoch viel besser. Nicht nur haben sie so ziemlich jeden Ball eingetütet, sie haben auch die Gegner am Korb so sehr behindert, dass die ihr Ziel meist verfehlten. Nur einmal lagen die Eagles nur 4 Punkte zurück, das Endergebnis war 98 zu 82 für Tampa. Echt spannend. Und wenn die Cheerleader wieder da sind will ich nochmal zu einem Spiel.
Auf dem Heimweg haben wir dann noch bei First Turn gestoppt. Es war eine ziemlich kalte Nacht, zu der die Reggae Musik nicht richtig passte. Aber ein großes Feuer erwärmte uns und es war ein richtig schöner Abend. Noch einmal kann ich nun mit Ricardo ausgehen, aber das dritte Date muss unbedingt vermieden werden. USA-Kenner wissen warum.