Von Tafraoute aus ging es zunächst in die Oase Tighmart bei Guelmim. Nur kurz Camping angeschaut. Es gibt ja mehrere Plätze. Ich fuhr zunächst zu Hassan im Camping Oasis. Der erstaunt mich immer wieder. Wie ein Platz, der so verdreckt ist, es immer wieder schafft, Camper anzuziehen. Es waren zwei französische Wohnmobile dort, Hassan selbst war nicht da, aber ich würde hier nicht bleiben. Es verändert sich auch nichts, der Platz ist seit vielen Jahren unverändert und die Franzosen kommen trotzdem. Es liegt natürlich an Hassans Art, er ist sehr offen und gastfreundlich, aber es ist einfach der schmutzigste Platz in Marokko.
Da ist es bei Salah im Ain Nakhla doch ein wenig sauberer, wenn auch hier heute leider kein Camper zu finden ist. Ich fahre weiter zur Übernachtung ins Maison Nomades. Sehr hübsch. Ich habe schon einmal hier gewohnt, 2012. Viel hat sich nicht geändert, die Zimmer haben nun alle ein Bad, aber es ist weiterhin sehr angenehm in der schattigen Oase. Seit ich in Marokko bin ist es ja sehr heiß, auch dort waren es 35 Grad, aber nun geht es zum Atlantik. Schon am Morgen in der Oase waren es erfrischende 18 Grad und es hat eine Weile gedauert, bis das Thermometer schließlich auf 25 Grad gestiegen ist.
Sahara-Autobahn
Die erste Neuerung für mein Buch heute war ja die neu ausgebaute N 1. Sie ist in Teilen eine richtige Autobahn und es ist einfach ein Traum, dort hinzugleiten. Meist kreuzungsfrei, kaum Verkehr, die 100 kann man bis auf die Ausfahrten durchhalten, Städte werden umgangen. Ich habe schon bissige Kommentare gehört, die diese Straße verdammten, so was braucht man doch nicht, völlig überflüssig. Aber das ist eben die deutsche Sichtweise, wo absolut keine Straßen für Autos mehr gebaut werden sollen, linksgrün eben. Aber Marokko ist nicht Deutschland. Der weite Süden, bis hin zur mauretanischen Grenze, ist ein großes Gebiet, und die Leute dort müssen gut versorgt werden. Diese Straße wurde eben nicht für die Touristen gebaut, sondern für die Versorgung der Bevölkerung. Die Distanzen sind weit und diese Straße hilft den LKW sehr, sie sind es auch, denen man hier vor allem begegnet. Tankstellen sind allerdings selten, man muss in den Städten tanken. Ab Akhfennir gibt es ja den verbilligten Treibstoff, da die Saharaprovinzen subventionert werden. Doch bereits in Guelmim, und auch in kleinen Läden entlang der Autobahn wird dieser verbilligte Treibstoff aus Fässern angeboten. An regulärer Tankstelle kostet der Liter Diesel 11 DH, hier 10 DH, und später ab Akhfennir 9 DH.
Ksar Tafnidilt
Die erste Station auf dieser Tour war Ksar Tafnidilt, selbstverständlich in meinen Büchern enthalten. Campingplatz und Hotel, beides, und sehr schön. Doch ihr lieben Wohnmobilisten, wenn ihr meint, dass ihr nun dort hin fahren sollt, lasst es bleiben. Die 7 km Piste bis dorthin sind nichts für euch. Es geht nicht nur über Felsbrocken, sondern vor allem auch über sandige Strecken, und ihr würdet schon auf dem ersten Kilometer stecken bleiben. Diese Etappenstation ist wirklich nur für geländegängige Fahrzeuge. Doch die werden belohnt, es ist sehr hübsch dort und die Französin Magali empfängt euch sehr freundlich. Der Pool war zwar nicht zum reinspringen, aber die Zimmer sind sehr gut, inzwischen gibt es 11 mit Bad, und 10 ohne, und natürlich ist hinter den Haus ein Campingbereich und saubere Sanitäranlagen.
Dann aber wieder zurück auf die „Sahara-Autobahn“, auf der ich mich auf jeden Fall inzwischen wohler fühle als auf Pisten. Die habe ich zur Genüge gefahren, das reicht nun, das überlasse ich den Jüngeren. Ich will nach El Ouatia, dort war ich lange nicht und ich will schauen, wie die Campingsituation dort ist.
Camping Atlantique
Ja, da hat sich einiges geändert. Ich fahre zunächst zum letzten in der Reihe, Equinox, und muss feststellen, dass der inzwischen überhaupt kein Camping mehr anbietet, nur noch Bungalows. Weiter zu Sable d’Or. Der ist im Prinzip wie früher, nur leider kein Mensch vor Ort. Also dann weiter zum Atlantique, der ist auch am nächsten zur Ortsmitte. Und der ist einfach schön. Ich habe es auch schon im letzten Campingführer erwähnt, aber so doch noch nicht gesehen, dieser Campingplatz ist es einfach wert, so weit zu fahren. Sehr liebevoll gestaltet, sehr sauber und sehr freundlicher Empfang. Ein junge Frau, Mariem, empfängt mich und zeigt mir alles, aber dann kommt auch der Besitzer Youssef, sein in meinem Buch erwähnter Vater Mohamed ist inzwischen verstorben. Auf dem Platz sind ja auch wunderbare Bungalows, und ich werde eingeladen, hier eine Nacht zu wohnen. Er sagt zwar, eine Nacht, eine Woche, wie du willst, aber so viel Zeit habe ich nicht, ich muss weiter.
Diese Bungalows sind ein Traum, sie haben entweder ein oder zwei Schlafzimmer, Küche und Salon und sie sind sehr sauber. Nur ein Manko gibt es, der Platz ist nicht direkt am Meer. Direkt dahinter ist die Mauer eines Gebäudes, man muss ein wenig laufen, um ans Meer zu kommen. Aber der adrette Platz ist es wert und nun der beste in El Ouatia.
Ich fahre in den Ort, zum Bäcker, und bekomme ein heißes Brot. In meinem super Bungalow dann ein Dejeuner mit französischer Pastete und Rotwein, was will man mehr.
Sahara-Autobahn
Ksar Tafnidilt